10. Tag
Heute war für uns ein langer Tag. Lang deswegen, weil nicht alles so lief, wie wir es uns erhofft hatten. Wieder früh los, das Hotel verlassen, aber wir hatten bis zum Flug um 15.05 Uhr nach Terceira noch viel Zeit. Also sind wir erst mal durch die Stadt Horta gefahren, um auf die westliche Halbinsel zum Monte da Guia zu fahren. Vorbei an herrlichen Lavaformationen mit vielen Blicken auf die Küste. Das Aquarium haben wir aber dort nicht besucht. Es blieb immer noch viel Zeit bis zum Abflug. Deswegen sind wir erst mal in ein kleines Cafe gegangen und haben wieder einmal dort unseren Kaffee getrunken, aber diesmal auch kleine Küchlein dazu bestellt. Hm, könnte man sich dran gewöhnen.
Dann standen da noch einige Kirchen im Raume, die wir ursprünglich besuchen wollten. Nicht alle sind geöffnet, aber die sogenannte Hauptkirche war es dann doch. Aber da gibt es noch eine klitzekleine Hl. Geist-Kapelle, die wir aber nicht fanden. Also was tun? Da mussten Einheimische her. Und was stellten wir dann fest? Die Einheimischen kannten diese kleine Kapelle, die älteste Kirche der Azoren, auch nicht. Erst mit Hilfe eines Stadtplanes konnte man uns erklären, wo sie zu finden war. Wir hin, und sie war geschlossen.
Danach wollten wir tatsächlich noch einen weiteren Blick werfen auf "rauschende Wellen" an der Küste. Dazu fiel uns dann Praia do Almoxarife ein, die Küste, die wir bisher noch nicht angefahren waren. Das war dann doch ein Knaller! Wellen, stark, laut, mächtig, überdimensional, fast Angst einflößend. Wir hatten fast Angst, von ihnen erfasst zu werden. Solche Riesenwellen können schon furchteinflößend sein (...natürlich von uns als Filmchen konserviert!).
Nun aber noch den Benzintank (1.38 €/l) aufgefüllt und dann die 10 km bis zum Flughafen zurückgelegt. Der PKW musste noch offiziell übergeben werden, nur, es war noch niemand für eine Abnahme da. Also warten bis 14.00 Uhr. Aber trotzdem alles kein Problem.
Danach dann unsere Koffer eingecheckt, und wir in die Cafeteria zwecks Zeitüberbrückung. Ein Flugzeug, das vorher noch nach Lissabon sollte, hatte Verspätung und wurde bevorzugt behandelt. Also wieder warten. Mit min. 30 Minuten Verspätung hoben wir dann von der Startbahn ab. Eine kleine Propellermaschine mit maximal 40 Personen an Bord war auch für uns eine neue Erfahrung. Das Wetter war natürlich nicht das freundlichste. Und so schaukelte die Propellermaschine schon ein bisschen unsanft durch die Lüfte.
Nach ca. 25 Minuten Flugzeit landeten wir schon auf Terceira. Am Flughafen kannten wir uns ja schon aus, lach. (Die Story lassen wir mal für heute gut sein) und dann sahen wir, dass eine Maschine von Ryanair vor uns gelandet war mit vielen Menschen. Und ein großer Teil von ihnen stand am Schalter von Ilha-Verde, unser Autovermieter. Ganze 60 Minuten dauerte es, bis wir endlich auch zum Zuge kamen. Dafür, als Entschuldigung, teilte man uns einen Ford-Fiesta zu, den Dagmar auf dem Abstellplatz holen konnte. Doch, der Wagen war nicht zu finden. Ich habe dann 1/2 Stunden warten müssen, bis Dagmar dann in Begleitung eines Angestellten mit dem Wagen erschien. Man kann ein Auto einfach nicht finden, wenn es nicht da ist, wo man es abgestellt hat.
Naja, dann also, inzwischen müder und hungriger, über die Schnellstraße vom Flughafen bis in die Stadt Angra Do Heroismo, um zum Hotel Azoris Angra Garden zu kommen. Und hier gibt es keine offiziellen Parkplätze. Riesiges Hotel, aber kein einziger Parkplatz! Nur öffentliche, gebührenpflichtige Plätze in Gehweite. Bis um 8.00 Uhr früh ist man vor einem Öffentlichen Gebäude geduldet, danach wird's teuer. Dagmar muss also früh raus und dann auf Suche gehen.
Wir haben unser Gepäck erst mal auf´s Zimmer gebracht, Internet getestet und den Rezeptionisten bedrängt, unser Internet lauffähig zu machen. Es scheint reine Glückssache zu sein. Ähnlich einem Roulette-Spiel. Mal sehen, wie das in den nächsten zwei Tagen funktionieren wird. Und dann, um die Ecke herum, haben wir eine kleine Snackbar gesehen, die wir aufgesucht haben. Dort haben wir dann unseren Hunger gestillt. Und nicht mal schlecht. In der Hotelbar haben wir noch ein Bier genommen, aber die Bar sagt uns absolut nicht zu. Und es war furchtbarer Lärm dort. Das, was die bisherigen Hotels zu wenig an Gästen hatten, ist hier einfach zu viel. Mal sehen, was so die nächsten Tage bringen. Sollte das vielleicht eine Insel sein, die wir aus unserem Gedächtnis streichen. Nein, das glauben wir nicht.