Mai 2017

Reisebericht: Einmal quer durch die USA - Von Los Angeles bis New York City

Gehen Sie mit unserer Chronistin auf ein Abenteuer und begleiten Sie sie einmal quer durch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Egal ob Weltmetropolen, beeindruckende Nationalparks oder endlose Weiten - die USA ist auf jeden Fall eine Reise wert. Seien Sie gespannt!

Chronistin Ingeborg in den USA
Mein Tipp

Abenteuer quer durch die USA

Ingeborg, Berge & Meer Chronistin

Hallo, ich heiße Ingeborg, bin 62 Jahre alt und komme aus einer kleinen Stadt südlich von Hamburg. Wir, das bin ich, mein Ehemann und ein befreundetes Ehepaar, gehen mal wieder auf Tour.

Nachdem wir Kanada, Alaska, den Südwesten Amerikas und die Südstaaten schon gesehen haben, soll es diesmal quer durch Amerika gehen. Besonders die Landschaften des Grand Teton und des Yellowstone Nationalparks möchte ich einmal sehen.

Ich lade meine Leser ein, uns auf dieser Reise zu begleiten und mit uns Nordamerika zu entdecken.

1. Tag

Anreise und Flug

Da wir schon einen Tag vor Abflug aus Hamburg mit dem ICE nach Frankfurt angereist waren, ging es nun endlich nach Hotelübernachtung und einem guten Frühstück los.

Mit Lufthansa ging es zuerst nach München - ein super kurzer Flug zum eingewöhnen - und dann weiter nach Los Angeles. Die Zeit zum Umsteigen war sehr knapp bemessen. Zum Glück stand am Gate eine Service Mitarbeiterin bereit, die uns im Eiltempo durch den Flughafen führte. Geschafft - die Maschine war schon voll besetzt und los ging es.

Nach elfeinhalb Stunden Flug und fast zwei Stunden Wartezeit bei der Emigration waren wir sehr gespannt. Wer wird unser Reiseleiter sein und wie groß ist unsere Reisegruppe? Mal sehen, wo wir das Berge und Meer Schild entdecken. Leider war in dem ganzen Getümmel des Flughafens kein Reiseleiter mit entsprechendem Schild zu finden. Nach vergeblichen Versuchen die Agentur zu kontaktieren (es war bereits Freitagabend ) entschlossen wir uns, mit einem Shuttle in unser Hotel zu fahren. Das Hotel lag außerhalb von Los Angeles in Anaheim. Nach einer Stunde endloser Fahrt kamen wir endlich an. Das hat mal eben ein Loch von siebzig Dollar in unsere Reisekasse gerissen.

Unser Reiseleiter Graham, ein unternehmungslustiger Herr von gut siebzig Jahren, war untröstlich, dass die Abholung durch einen von ihm beauftragten Mitarbeiter nicht geklappt hat. Die übrige Reisegruppe mit 49 Personen war schon seit San Francisco zusammen und nur wir vier sind in Los Angeles dazu gekommen.

Wir machten noch einen kleinen Spaziergang durch die Stadt die für ihren Disney Park berühmt ist und fielen dann nach 29 Stunden auf den Beinen ins Bett.

2. Tag

Los Angeles - Las Vegas

Nach dem ersten amerikanischem Frühstück mit Rührei, gebratenen Kartoffeln, Bacon, Würstchen und Toast geht es pünktlich um 8 Uhr Richtung Las Vegas.

Damit wir wenigstens noch etwas von Los Angeles sehen, machen wir noch eine kleine Rundfahrt durch Beverly Hills und haben 1 Stunde Zeit in Hollywood. Das reicht für einen Spaziergang über den "Walk of Fame" mit den Sternen der Stars und zum Bestaunen der Hand- und Fußabdrücke im Zement vor dem TCL Chinese Theatre.

Weiter geht es durch die Sierra Nevada und die karge Landschaft der Mojave Wüste. Kaum haben wir Kalifornien verlassen, tauchen an der Grenze in Nevada die ersten Casinos auf. In Nevada ist Glücksspiel erlaubt - in Kalifornien nicht. Schon bald sehen wir mitten in der Wüste von Nevada die Skyline der Spielerstadt Las Vegas.

Unser Hotel "Golden Nugget" liegt in Downtown an der Fremont Street. Die Fassade ist aus weißem, poliertem Marmor. Die Lobby besticht ebenfalls mit viel Marmor und Goldverzierungen. Der größte Goldklumpen der Welt mit einem Gewicht von 27 kg ist in einer gut gesicherten Vitrine zu bewundern. Das Hotel liegt direkt an der Fremont Experience, hier machen die Besucher die Nacht zum Tag. Auch wir genießen die atemberaubende Light- und Sound-Show an der gewölbten Stahldecke, die sich über 5 Straßenblocks erstreckt.

Einen besonderen Kick bietet eine vierspurige Slipline über die gesamte Straßenlänge. Die Fremont Street ist Bühne für Musiker, Straßenkünstler, Rapper und spärlich bekleidete Mädchen. Leider sehen wir auch viele Menschen, die wohl ihren letzten Dollar verspielt haben und nun auf der Straße leben.

Übrigens - wir haben heute morgen unser Geld für den Shuttle von Graham zurück bekommen. Super!!

3. Tag

Ein Tag in Las Vegas

Nach einem super Frühstücksbuffet, laut Graham das beste auf dieser Reise, wollen wir den freien Tag nutzen um zum Las Vegas Boulevard - dem Strip - zu fahren. Wir nehmen den Deuce hop on-hopp off Bus, die Haltestelle ist nur zwei Blocks entfernt, und fahren bis zur Endstation Mandala Bay. Von dort geht es zu Fuß den Strip entlang. Werden die Füße müde, nehmen wir die Tram, ein unbemannter, kostenloser Zug zwischen den Hotels, oder fahren einige Stationen mit dem Deuce-Bus.

Hier am Strip kann man die Wahrzeichen anderer Metropolen, wie beim "New York New York" die Statue of Liberty, am "Paris" den Eiffelturm und Triumphbogen, oder am "Venezian" die Rialto Brücke leuchtender und eindrucksvoller erleben als das Original. Im "Venezian" lassen wir uns für eine Weile nach Venedig entführen. Die erstaunlich exakte Nachbildung der ganzen Pracht und Schönheit von Venedig zieht uns in ihren Bann. Nahezu originalgetreu sind die Kopien vom Markusplatz, Dogenpalast und dem 96 Meter hohen Campanile.

Im Hotel windet sich der Canal Grande vorbei an Läden und Restaurants. Das Wasser glitzert und plätschert unter einem künstlichen blauen Himmel. Kleine Brücken verbinden die beiden Ufer des Canale mit ihren wunderschönen Häusern. Die Hauptattraktion sind wohl aber die romantischen Gondelfahrten. Die hölzernen Gondeln sind ebenso authentisch wie die singenden Gondoliere

So hat sich jedes Hotel einem Thema gewidmet und versucht, seine Gäste in die entsprechende Welt zu entführen. Eines haben aber alle gemeinsam - zu allererst erreicht man das Casino um ein paar Dollars zu verspielen.

Auch draußen auf dem Strip gibt es viele Attraktionen, die den Besucher verzaubern. Seien es die Wasserspiele vor dem "Bellagio", der feuerspeiende Vulkan vorm "Mirage" oder die tosenden Wasserfälle am "Mandala Bay".

Besonders schön erstrahlen die vielen Attraktionen in der Dunkelheit und machen Las Vegas zur Glitzerstadt in der Wüste.

4. Tag

Las Vegas - Grand Canyon

Noch einmal genießen wir das üppige Frühstücksbuffet und fahren dann pünktlich um 8.00 Uhr Richtung Grand Canyon. Ein Blick zurück auf die Skyline der Glitzerstadt Las Vegas und vorbei an den Vororten der Stadt, die sich immer weiter in die Wüste fressen.

Wir nutzen die Interstate und kommen zügig voran. Vorbei am Lake Mead überqueren wir den Hoover Dam. Leider ist von der Staumauer nichts zu sehen und anhalten dürfen wir auch nicht. Schade! Bald schon erreichen wir das Naturwunder im Norden Arizonas, den Grand Canyon. So berühmt und faszinierend zugleich ist wohl keine zweite Schlucht auf der Erde.

Nach einer Fahrt durch die licht bewaldete Hochebene, wir sind auf gut 2.000 m, liegt plötzlich der gähnende Abgrund vor uns. Ein Spaziergang auf dem Wandertrail am Canyonrand entlang lässt die unbeschreiblichen Ausmaße der Schlucht nur erahnen. Tief unten in 2.000 m windet sich der Colorado River auf einer Länge von 446 km durch die Schlucht.

Der Wandertrail führt ohne Absperrung direkt am Rand entlang, so kann man jederzeit einen Blick in die Tiefe wagen. Man ist hin und her gerissen zwischen schaudern und Faszination. Überwältigend ist der Blick in die Ferne. Je nach Lichteinfall erscheinen die Felsformationen immer in anderen Farben. Es fällt mir schwer, mich von diesem grandiosen Anblick zu trennen.

Unsere heutige Übernachtung ist auf der Hochebene in 2.000 m Höhe im Grand Canyon Inn.

5. Tag

Grand Canyon - Lake Powell - Bryce Canyon

Oh, was für ein Absturz - ich meine das Frühstück! Für alle Reiseteilnehmer gibt es heute ein Tellergericht. Rührei, Fries Potatos, Toast und so etwas ähnliches wie ein etwas zu blasser Hamburger. Es hat sich nichts geändert! Als wir vor 7 Jahren im Grand Canyon Inn waren sah das Frühstück genauso aus - nur die Teller sind jetzt eckig.

Der heutige Tag führt uns nochmal an den Rand des Canyon zum Desert View. Von hier hat man einen besonders guten Blick auf den Colorado River. Auch lässt die Vormittagssonne die Gesteinsformationen in einem anderen Licht erstrahlen.

Nun heißt es aber endgültig Abschied nehmen, denn es liegen noch einige Kilometer Busfahrt vor uns.

Über Page, wo wir etwas für die Mittagspause im Supermarkt einkaufen, fahren wir über den Glen-Dam Richtung Bryce Canyon. Durch den Glen-Dam wurde das Wasser des Colorado im Glendale-Canyon gestaut und so entstand der Lake Powell. Wenige Kilometer weiter erreichen wir den Bundesstaat Utah. Nicht nur die Uhren müssen eine Stunde vorgestellt werden, auch das Wetter ändert sich schlagartig, es schüttet wie aus Eimern. Je höher wir kommen wird aus dem Regen Schnee.

Da das Wetter wohl heute nicht mehr besser wird, macht Graham den Vorschlag den Bryce Canyon morgen früh, vor der Weiterfahrt nach Salt Lake City, zu besuchen.

Also geht`s ins Hotel Rubys Inn. Es liegt auf 2.100 m Höhe. Jetzt schneit es richtig bei minus 4 °C.

Mal sehen wie es morgen früh mit dem Wetter aussieht!?

6. Tag

Bryce Canyon - Salt Lake City

Kaum zu glauben, die Sonne scheint! Allerdings sind es nur minus 6 °C. Wir machen uns auf den Weg zum Bryce Canyon. Er liegt auf 2. 400m Höhe.

Einen ersten Überblick über die bizarren Felsformationen mit ihren Türmchen, Felsnadeln und Pyramiden erhalten wir am Sunrise-Point. Von hier aus führt auch ein Wandertrail hinunter in den Canyon. Natürlich gehen wir ein Stück den Weg hinunter. Beeindruckend sind die vielen unbeweglichen Gestalten, die Wind und Wasser aus dem Fels herausgewaschen haben. Es ist ein großes Amphitheater.

Nun aber zügig den Berg wieder hinauf und Abschied nehmen vom Bryce Canyon, denn wir haben noch eine Strecke von 436 km vor uns.

Letzte Felsformationen gibt es noch einmal bei einem Fotostopp im Red Canyon zu sehen und dann heißt es wieder "on the road again". Und das Wetter? Es schneit! Haben wir nicht Glück gehabt?

Bald erscheinen die ersten schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains. Sie begleiten uns bis nach Salt Lake City. Östlich der Stadt liegen die Wasatch Mountains. Die bis zu 3.300 m hohen Berge sind ein Skiparadies und sollen "den besten Schnee der Welt" haben. Salt Lake City war auch Austragungsort der olympischen Winterspiele im Jahr 2002.

In Salt Lake City angekommen gibt es eine kleine Stadtrundfahrt mit dem Bus. Das Capitol ist schon weithin sichtbar. Salt Lake City ist Hauptstadt des Mormonenstaates Utah. In Utah gehören 80 % der Bevölkerung der Kirche der Mormonen an, in der Stadt selbst beträgt der Anteil nur 50 %.

Der 64 m hohe Mormonentempel mit dem vergoldeten Trompete blasenden Engel auf der Turmspitze ist für Nichtmormonen verschlossen. Uns muss ein Spaziergang über den Tempelsquare mit den wunderschönen Blumenrabatten reichen. Allerdings habe ich mir den Tempel viel gewaltiger vorgestellt.

Der Abendausflug führt uns ins "Lions House", ein von Mormonen geführtes Restaurant. Es gibt Fleisch-oder Fischgerichte mit Salat und Dessert zur Auswahl. Es wird am Buffet bedient und die alkoholfreien Getränke, die Mormonen trinken keinen Alkohol, bekommt man aus dem Automaten. Es ist alles sehr einfach gehalten, aber die Speisen sind lecker.

Dafür gibt es danach einen Ohrenschmaus. Wir besuchen die Chorprobe des weltberühmten Mormonenchores Salt Lake City im Tabernacle. Der Chor besteht ca. 400 Sängern und Sängerinnen plus Orchester. Durch die gewölbte Decke des Tabernacle ist dies ein besonderes Klangerlebnis. Wir nehmen ziemlich weit oben in der Sitzreihe platz, dort hat man den Eindruck die Stimmen der Sänger laufen an der Wand entlang.

Leider geht auch alles Schöne einmal zu Ende - also zurück zum Bus, aber nicht ohne noch mal einen Blick auf den schön erleuchteten Tempel zu werfen.

7. Tag

Salt Lake City - Jackson

Von der Autobahn aus schnell noch einmal ein Blick auf die Skyline von Salt Lake City und dann weiter nach Jackson. Der Weg führt vorbei an dem großen Salzsee, der eigentlich nur noch ein kleiner Überrest eines riesigen prähistorischen Sees ist.

Nach wenigen Kilometern wird unser Bus, nun schon zum zweiten Mal auf dieser Reise, auf eine Waage am Rande der Straße geleitet. Erst die Vorderachse, dann der ganze Bus. Die Anzeige meldet 52. 000 pound, also ca. 26 t. Wir sind nicht zu schwer und dürfen weiterfahren.

Wir durchqueren Idaho. Es ist Farmland mit Rindern und Schafen. Auch gibt es Minen in denen Halbedelsteine abgebaut werden.

An der Grenze zum Bundesstaat Wyoming liegen die eindrucksvollen schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains vor uns. Der milchig braune Snake-River begleitet uns bis nach Jackson. Jackson liegt im Tal Jackson Hole und hat knapp 10.000 Einwohner.

Auf einem Spaziergang erkunden wir die kleine Westernstadt mit ihren hölzernen Gehsteigen, schauen in die "1 Million Dollar Bar", wo man auf Sätteln am Tresen sitzt und bewundern die vier Torbögen aus Hirschgeweihen die jeweils an einer Ecke des Parks stehen.

Heute übernachten wir in der "Virginian Lodge", ein rustikal im Westernstyle eingerichtetes Hotel. Alle Zimmer liegen im Erdgeschoß und haben einen Zugang von außen.

Auch gibt es neben dem Restaurant einen Saloon. Musik dringt aus dem Saloon nach draußen. Wir fühlen uns angelockt. Neben dem langen Tresen spielen drei Musiker auf einer kleinen Bühne. Wir holen uns ein Bier am Tresen und genießen die Atmosphäre. Aber was ist das ? Die Musik war nur ein Soundcheck für Morgen - na ja macht nichts, wir müssen sowieso sehen, dass wir ins Bett kommen.

8. Tag

Jackson - Grand Teton NP - Yellowstone NP

Abfahrt ist wie fast immer auf dieser Reise um 8.00 Uhr. Heute liegt ein Highlight unter den Naturschauspielen vor uns - der Yellowstone Nationalpark.

Zuvor durchqueren wir noch einmal die kleine charmante Stadt Jackson mit den Torbögen aus Geweihen am Park. Dort findet heute das "Waipiti Fest" statt. Man verkauft die abgeworfenen Geweihe der Hirsche und die gebogenen Hörner der Bighornschafe auf dem Markt.

Schon eine viertel Stunde später erscheint die imposante Gebirgskette des Teton Nationalparks vor uns. Die Berge der Tetonkette laufen von Nord nach Süd durch den Park. Höchster Berg ist der Grand Teton mit 4.198 m. Eine Bilderbuchkulisse bietet der Jackson Lake mit der Gebirgskette im Hintergrund. Bei ruhigem Wasser spiegeln sich die Berge im Wasser.

Weiter im Norden kommen wir zum Eingang des Yellowstone Nationalparks. Die Straße ist erst seit Mitte Mai geöffnet. Auch jetzt liegt noch viel Schnee und es ist sehr kalt - minus 10 °C. Wir fahren vorbei an zugefrorenen Seen und verschneiten Berghängen. Wir müssen uns ein wenig beeilen, der "Old Faithful" soll um 11.40U hr ausbrechen. Seit dem letzten Erdbeben arbeitet der Geysir nicht mehr so regelmäßig, von der Zeit her und auch von der Ausbruchsintensität.

Der "alte Getreue" lässt uns aber nur zehn Minuten länger warten, hatte aber auch nicht die Kraft für einen großen Ausbruch. Um den Geysir herum gibt es noch mehrere kleine Geysire und Schlammtöpfe.

Wir fahren aber weiter zum "Fountain Paint Pots". Unterwegs begegnen uns Waipitis und Weißbüschelhirsche, auch kommen die gewaltigen Bisons ganz nah an die Straße.

Im Gebiet des "Fountain Paint Pots" erahnt man wie dünn die Erdkruste über der unruhigen vulkanischen Unterwelt ist. Fauchende Geysire, schmatzende oder blubbernde Schlammtöpfe kann man von einem Bohlenweg aus bestaunen. Überall riecht es nach Schwefel. Besonders schön sind die Hot Pots mit ihren brillanten Farben. Mineralien und Bakterien sind für die Farbgebung des Wassers und des Schlamms verantwortlich.

Da ein Teil der Straße kürzlich durch einen Erdrutsch zerstört wurde, müssen wir zu unserem nächsten Ziel einen großen Umweg fahren. Wir kommen vorbei am Yellowstone Lake mit seiner beeindruckenden Kulisse, aber auch an vielen durch Feuer zerstörte Waldflächen.

An unserem Ziel leuchten uns plötzlich gelbe Gesteinsformationen entgegen. Mit Getöse rauscht das Wasser über den Felsrücken in die Schlucht. Es sind die "Lower Yellowstone Falls".

Das war auch unsere letzte Naturattraktion im Yellowstone, dem ältesten Nationalpark der Welt. Wir haben atemberaubende Natur und viele wildlebende Tiere, wie Bison, Waipiti, Antilopenhirsch, Elch,Wolf und in der Ferne einen Bären, gesehen.

9. Tag

Cody - Mount Rushmore - Rapid City

Heute ist so ein Tag wo wir wohl viele Stunden im Bus sitzen. Es sind 671 km bis Rapid City, unserer nächsten Station. Aber wir haben gut geschlafen in unseren kleinen Hütten in Buffalo Village.

Zunächst geht es durch die Prärie, ein weites flaches grünes Land, bis die Bighorn Mountains plötzlich wie eine Wand vor uns stehen. Da müssen wir rüber. Senkrecht abfallende Felsen und Schluchten säumen die Straße. Oben auf 2.600 m Höhe hat der Winter uns wieder. Wir durchqueren die verschneite Hochebene, um dann an der anderen Seite der Berge in Serpentinen den Abhang wieder hinunter zu fahren. Hier ist das Land wieder flach und grün.

Wir fahren auf die Interstate 90. Sie führt quer durch Nordamerika von West nach Ost. Hier kann Terry unser Busfahrer mal ein wenig Speed geben.

Inzwischen haben wir den Bundessaat South Dakota erreicht. Dieses Land gehörte einst den Sioux Indianern. Auch heute sind noch ein Drittel der Bevölkerung Sioux.

Auf dem Weg zum Mount Rushmore machen wir noch einen kleinen Umweg um die im Bau befindliche Statue des Crazy Horse Indianers zu besichtigen. Bisher kann man nur das Gesicht im Fels erkennen. Es wird wohl noch Jahre dauern bis zur Fertigstellung. Imposant und erst vor einiger Zeit von einer deutschen Firma gereinigt sind die Präsidentenköpfe am Mount Rushmore. Das Nationaldenkmal zeigt von links nach rechts in den Granit gehauen, die Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln.

Unser heutiges Ziel Rapid City dient nur zur Übernachtung. Das Hotel liegt außerhalb der zweitgrößten Stadt South Dakotas, hält aber eine Überraschung für uns bereit - Happy Hour! Es gibt ca. 1 Stunde lang Bier, Wein und Käse für alle gratis. Wir sitzen in gemütlicher zusammen und lassen die letzten Tage noch einmal Revue passieren.

10. Tag

Rapid City - Badlands NP - Sioux Falls

Heute geht es weiter nach Sioux Falls. Die Fahrt führt weiter durch die endlose Prärie. Da sind die Badlands eine willkommende Abwechslung.

Die Badlands sind der kleinste Nationalpark der USA. Es ist eine Verwitterungslandschaft und für Landwirtschaft völlig ungeeignet - daher auch der Name.

Karge Grasflächen, erodierte Hügel aus Vulkanasche und Sedimentablagerungen mit rötlichbraunen und hellen Bändern. Eine mondähnliche Hügellandschaft, aber im Gegensatz zum Namen - wunderschön. Wir sehen Gabelböcke und eine ganze Kolonie von Präriehunden.

Weiter geht die Fahrt durch die Prärie mit ihren schwarzen Rindern auf den weiten Grasflächen. Ab und zu sieht man tatsächlich einen Cowboy auf seinem Pferd.

Im Bus läuft Kevin Costners Film "Der mit dem Wolf tanzt". Er wurde hier in den Landschaften gedreht. Nun fahren wir schon zwei Tage durch die fast menschenleere Prärie - diese unendliche Weite des Landes lässt sich nur erahnen.

Bevor wir in unser Hotel in Sioux Falls, der größten Stadt South Dakotas, fahren besuchen wir den Falls Park. Mitten in der Stadt fließt der Big Sioux River über Felsen und sucht sich mit kleinen Wasserfällen seinen Weg über die Steine. Rundherum auf den Grünflächen fühlen sich die Wildgänse wohl und bekleckern mit ihren Hinterlassenschaften den Weg. Graham ist sehr bemüht, dass wir vor betreten des Busses unsere Schuhe ordentlich abputzen.

Unser Hotel heute ist etwas ganz Besonderes. Es ist im Atriumstil gebaut. In der Mitte befindet sich ein großes Indoor-Schwimmbad mit mehreren Becken, großer Wasserrutsche und Piratenschiff. Allerdings riecht es im ganzen Hotel nach Chlor. Das hält mich auch davon ab meinen Badeanzug aus dem Koffer zu nehmen.

Wir lassen den Abend mit einem Bier unter Palmen ausklingen.

11. Tag

Sioux Falls - Chicago

Nicht nur das Hotel ist etwas Besonderes, sondern auch das Frühstück. Es gibt Käse, Wurst und Brötchen, echt lecker nach zehn Tagen Rührei!

Heute haben wir was man auf einer Kreuzfahrt "Seetag" nennt - nur fahren ohne Attraktionen. Es sind 918 km, aber wir haben uns ja schon gut eingesessen.

Wir durchqueren den Bundesstaat Minnesota, ein dünn besiedeltes Land mit Landwirtschaft, Farmen, Bäumen und vielen Windkrafträdern - ähnlich der norddeutschen Tiefebene.

Die Mittagspause verbringen wir in einem Shopping-Center am Mississippi. Inzwischen haben wir auch den Bundesstaat Wisconsins erreicht. Die Bewaldung nimmt zu und es liegen kleinere Orte mit hübschen Häusern an der Strecke. Nun haben wir den dritten Bundesstaat Illinois erreicht. Ein Agrarland mit Mais, Weizen und Sojabohnen.

Wir nähern uns der Großstadt Chicago. Es geht nur noch im Schritttempo vorwärts. Ein entspannteres Fahren haben die Fahrgäste der Metro, deren Gleise zwischen den beiden Fahrbahnrichtungen der Autobahn verlaufen.

Es ist schon dunkel als wir endlich unser Hotel erreichen.

12. Tag

Chicago - Toledo

Unser Hotel ist wieder ein Atriumbau mit Schwimmbad in der Mitte, aber nicht so interessant gestaltet wie das vorige. Es ist nur ein Becken und ein Whirlpool und es gibt auch keine Pflanzen rundherum.

Heute heißt es früh aufstehen, 6.15 Uhr Frühstück, 7.15 Uhr die Koffer zum Bus und 7.30 Uhr Abfahrt.

Das Hotel liegt außerhalb von Chicago und wir müssen uns durch den morgendlichen Berufsverkehr in die Stadt kämpfen. Nach ca. 1.5 Stunden Fahrt ist die Skyline von Chicago zu erkennen. Der Regen hat auch etwas nachgelassen und die beiden markanten Türme des Willis-Tower (ehemals Sears-Tower) und des John Hancock Towers sind zu erkennen. Allerdings tragen beide eine Mütze aus Wolken.

Für den Tag heute ist eine gemeinsame Stadtrundfahrt mit dem Bus und ein Fakultativausflug mit Bootstour und Auffahrt zur Aussichtsplattform des J.Hancock-Towers geplant.

Der Bus fährt durch die Straßen Chicagos mit seiner beeindruckenden Architektur. Der erste Fotostopp ist am Michigansee mit der Skyline im Hintergrund. Es ist jetzt zwar trocken, aber kalt und sehr windig. Das Wasser schlägt mit schäumenden Wellen über die Uferpromenade.

Der Buckingham Brunnen im Grant-Park bietet eine schöne Kulisse für die Skyline. Der Wind ist aber ist so stark, so dass man auch in einiger Entfernung noch nass wird.

Zurück im Bus fällt die Entscheidung - der Ausflug wird storniert. Schade! Aber so haben wir Zeit die Stadt auf eigene Faust zu entdecken. Besonderen Charme bekommt die Stadt durch die vielen Hubbrücken über den Chicago-River. Hier ist auch die doppelstöckige Verkehrsführung gut zu sehen. Auch schauen wir uns den John Hancock Tower mit seiner konischen Bauweise wenigstens von unten an. Der obere Teil ist immer noch in Wolken gehüllt. Es weht kalt vom See her durch die Straßenschluchten. Daher auch der Name "Windy City". Da sitzt man doch trocken und warm in der "Loop". Eine alte Hochbahn die auf Stelzen rund um das Geschäftsviertel führt.

Eine Attraktion muss ich auf jeden Fall noch erwähnen, die "Cloud Gate" von den Einwohnern liebevoll die Bohne genannt. Es ist eine Skulptur aus poliertem Edelstahl im Millennium Park in der sich die Wolkenkratzer spiegeln. Sehr schön!

So, nun noch einen heißen Kakao zum aufwärmen und dann geht es weiter durch den Bundesstaat Indiana nach Toledo in Ohio. Toledo, auch Glass City genannt ist eine Industriestadt am Maumee-River. Der Name Glass-City bezieht sich auf die Produktion von Glassfiber Artikeln.

Unser Hotel liegt in einem etwas heruntergekommenen Industrieviertel mit viel Leerstand. Im Gegensatz zur Umgebung ist das Hotel sehr schön. Den Abendspaziergang zum Maumee-River streichen wir - es regnet mal wieder.

13. Tag

Toledo - Niagara Falls

Heute geht’s nach Kanada. Also den Reisepass in den Rucksack und nicht in den Koffer. Wir fahren durch Michigan, dem Bundesstaat mit der längsten Süßwasserküste in Amerika. Sie wird gebildet vom Michigan-, Erie- und Ontariosee. Die Strecke führt vorbei an kleineren Industriestädten und der Autostadt Detroit. Es regnet mal wieder, die Wolken hängen tief und es ist neblig. Das macht die Gegend noch grauer und trostloser.

Kurz hinter der Blue-Water-Bridge über den St.Clair River erreichen wir die Grenze zu Kanada. Alle Passagiere müssen, nur mit dem Reisepass in der Hand, aussteigen. Dann die üblichen Formalitäten und wieder einsteigen. Nur bei einem Reiseteilnehmer wurde zusätzlich der Koffer kontrolliert. Der arme Terry musste ihn hinten aus dem Kofferraum heraus wühlen. Kanada begrüßt uns mit seiner rot-weißen Flagge mit dem Ahornblatt in der Mitte.

Vorbei fahren wir am Ontariosee und überqueren die Brücke am Kanal zwischen dem Ontario- und dem Eriesee. Leider ist alles in dicke Nebelschwaden gehüllt.

Und dann endlich liegen sie vor uns - die Niagarafälle! Die Wasserfälle des Niagarafluss liegen an der Grenze zwischen dem US Bundesstaat New York und der kanadischen Provinz Ontario.

Der erste Blick fällt auf die 350 m breiten American Falls. Bevor wir an den Fällen aussteigen, sehen wir uns zuvor den "Whirlpool" an. Ein lebensgefährlicher Strudel im Niagarafluss. Eine rotleuchtende Schwebefähre überquert den Fluss.

An den Fällen unternehmen einige von uns eine Bootsfahrt (haben wir schon mal gemacht) und schippern eingehüllt in roten Capes bis an den Wasserschleier heran. Wir gehen die Promenade entlang bis zum 900 m breiten Horseshoe Falls, eine halbrunde tobende Arena. Da es in den letzten Tagen viel geregnet hat führt der Fluss reichlich Wasser. Die Gischt treibt ihren Sprühnebel bis in den Ort hinein. Es ist ein fantastisches Schauspiel.

Am Abend gehen wir noch einmal zu den Wasserfällen. Der Weg führt bergab durch die hell erleuchtete Stadt mit ihren Hoteltürmen, Casinos und dem Skylon-Tower. Farbige Wasserspiele in den Brunnen machen den farbig angestrahlten Wasserfällen Konkurrenz. Das wechselnde Farbenspiel auf den tosenden Wasserfällen bietet ein beeindruckendes Schauspiel. Schön, vielleicht aber auch ein wenig kitschig.

Wir könnten hier noch einige Zeit zubringen, aber der Wecker klingelt morgen früh um 5.00 Uhr!

14. Tag

Niagara - Washington

Unser heutiges Ziel ist Washington. Es liegen 771 km vor uns.

7.00 Uhr Abfahrt, Graham möchte vor den Chinesenbussen an der Grenze sein. Diesmal müssen wir nur die Rainbowbridge zur amerikanischen Seite der Fälle überqueren.

Am Grenzübergang stehen schon vier Busse vor uns. Nach gut einer Stunde sind wir wieder in den USA im Bundesstaat New York. Die Appalachen, hier ein hügeliges waldreiches Gebirge begleiten uns bis in den Bundesstaat Pennsylvania. Hier leben viele Amish-People wie vor dreihundert Jahren. Ohne Auto, Computer und Strom. Ihr Glaube fordert ein einfaches Leben. Die Frauen tragen lange Kleider und Hauben. An der Kleidung gibt es keine Knöpfe und Reißverschlüsse. Ihre Felder bestellen sie mit Pferd und Pflug.

Unser Hotel liegt außerhalb von Washington in Tysons Corner in Virginia. Kurz einchecken und dann wieder los zum Abendausflug. Zuerst besuchen wir das Thomas Jefferson Memorial. Schon aus der Ferne, angestrahlt von der Abendsonne, ist es beeindruckend. Ein imposantes Bauwerk aus hellem Marmor und der riesigen Präsidentenstatue in der Mitte. Das Gebäude wird vom Pontomac-Park umgeben.

Das erst im Jahre 2011 eröffnete Martin-Luther-King Memorial besticht durch seine Schlichtheit. Riesige Granitfelsen, die Steine der Hoffnung, bilden den Eingang. Ein gewaltiger, aus dem Granit gehauener, Martin Luther King schaut hinüber zum Jefferson Denkmal.

Nun ist es inzwischen dunkel geworden und Zeit für das "World War II Memorial". Es ist eine Gedenkstätte die an die im zweiten Weltkrieg gefallenen US Soldaten erinnert. Es ist trotz des traurigen Anlasses in der Dunkelheit schön anzusehen. Beleuchtung und Springbrunnen ergeben eine perfekte Symbiose.

Den Abschluss des heutigen Abends bildet der Besuch des J.F.Kennedy Centers, dem größten Kulturzentrum der Stadt. Von der Aussichtsterrasse hat man einen wunderbaren Blick über die nächtliche Stadt.

15. Tag

Washington

Stadtrundfahrt und Spaziergang durch Washington. Diese Tour darf Graham uns nicht führen. Wir bekommen eine örtliche Reiseleitung, eine ältere Dame mit dem Namen Sigrid.

Unsere erste Station ist Arlington. Der Nationalfriedhof liegt in Virginia, unmittelbar angrenzend an die Hauptstadt Washington. In der hügeligen Parklandschaft reiht sich ein weißer Grabstein an den anderen. Heute ist jedes Grab mit einer kleinen Nationalflagge geschmückt - es ist Memorialday- Wochenende. Auch J.F. Kennedy ist auf diesem Friedhof begraben.

In der Stadt versucht Terry einen Parkplatz für seinen Bus zu finden, was nicht einfach ist. Durch das lange Wochenende ist die Stadt rappelvoll. So viele Biker auf einmal habe ich noch nie gesehen.

Zu Fuß gehen wir zum Lincoln Denkmal. Der Aufstieg mit den vielen Stufen wird mit einem schönen Ausblick belohnt. Der Obelisk spiegelt sich im Wasser des Brunnens.

Still und nachdenklich wird man an der schwarzen Granitmauer des Mahnmals für die gefallenen Soldaten des Vietnamkrieges. Jetzt an Memorialday kommen viele Angehörige um ihrer Toten zu gedenken.

Das weiße Haus sehen wir leider nur von der Rückseite. Stadtführern ist es untersagt ihre Reisegruppen an die Vorderseite zu führen. Schade!

Am Nachmittag haben wir vier Stunden Zeit um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Wir versuchen so nah wie möglich an das Capitol heran zu kommen. Das ist schwierig weil wegen des Feiertags und eines Konzerts alles abgesperrt ist. Aber da ist doch ein Weg frei, am Capitol entlang, also schnell hinein geschlüpft und ein paar Fotos geschossen. Da kommen auch schon mehrere Police-Officer und geben Anweisung den Weg sofort zu verlassen. Einer folgt uns auf seinem Fahrrad. Leider sind wir zu langsam und er muss Schlangenlinien fahren um hinter uns zu bleiben. Jetzt ist der Weg menschenleer und wird auch sofort abgesperrt.

So viel Sightseeing macht hungrig. Überall an der Straße stehen Foodcars, die Snacks aus verschiedenen Ländern anbieten. Hier findet wohl jeder etwas für den kleinen Hunger. Gut gestärkt besuchen wir das National Air-und Space Museum. Eine Zeitreise durch die Entwicklung der Luft-und Raumfahrt. Toll gemacht und trotz der Menschenmassen und der Sicherheitskontrollen können wir schnell unseren Rundgang beginnen. Wie fast alle Museen in Washington ist auch dieses kostenfrei.

Unser Tag in Washington endet auch hier am Museum. Der Bus bringt uns zurück ins Hotel nach Virginia.

16. Tag

Washington - Philadelphia - New York City

Heute beginnt die letzte Etappe unserer Rundreise. Die Koffer mussten heute morgen schon sortiert werden, weil wir in New York in zwei verschiedenen Hotels untergebracht werden.

Durch den Bundesstaat Maryland, vorbei an der Stadt Baltimore, erreichen wir Philadelphia. Hier wurde im Jahr 1776 die Unabhängigkeitserklärung unterschrieben.

Graham führt uns durch die Stadt. Wir sehen die Independence-Hall mit dem berühmten Balkon und die Freiheitsglocke. Die aber leider nur durch eine Glasscheibe. Um sich in die lange Warteschlange einzureihen fehlt die Zeit.

Nach einer kurzen Mittagspause - es gab mal wieder Hot Dog - geht es weiter nach New York. Es dauert auch nicht lange, dann ist sie zu sehen: Die Skyline von Manhatten.

Wir setzen zuerst einen Teil der Gruppe an ihrem City-Hotel (mit einem Upgrade buchbar) zum einchecken ab und wir gehen schon mal auf Entdeckungsreise durch "Big Apple". Der Times Square ist nur wenige Straßenblocks entfernt. Eigentlich ist es eine ganz normale Straßenkreuzung, aber die Touristen fühlen sich von den überdimensionalen Leuchtreklamen, den Straßenkünstlern und der besonderen Atmosphäre angezogen.

Am Abend treffen wir uns alle wieder für "Manhatten by night". Wir beginnen mit der Highline - ein grünes Band durch Manhatten. Eine alte Bahnstrecke wurde in einen schönen Spazierweg verwandelt. Blumen, Büsche, Ruhebänke und ein guter Blick auf die Stadt machen diesen Weg interessant.

Besonders gut hat mir die Fahrt über die Manhattenbridge an den Fuß der Brooklynbridge gefallen. Man hat einen sehr schönen Blick auf die Skyline und in der Ferne sieht man die Freiheitsstatue.

Nun ist es inzwischen dunkel geworden. Die Spitze des Empire-State -Buildings leuchtet in rot-weiß-blau, den Nationalfarben wegen des Memorialdays.

Die Fahrt endet am Times Square, wo jetzt kein Durchkommen mehr ist. Es leuchtet und glitzert an allen Ecken. Wir müssen nun noch in unser Hotel in Newark. Das sind nochmal 45 Minuten Fahrzeit und fallen dann um 23.00 Uhr endlich ins Bett.

17. Tag

New York City

Heute starten wir erst um 8.30 Uhr zur Stadtrundfahrt. Wir sind für 9.15 Uhr mit den Anderen am City-Hotel verabredet. Die Fahrt geht zügig durch den Lincolntunnel, unter dem Hudson-River, und durch die Straßen von Manhatten. Es ist zwar Montag, aber Feiertag - gut für uns!

Auch hier in New York bekommen wir einen Stadtführer. Stefan, ein junger Mann der mit viel Engagement seine Stadt präsentiert. Er vermittelt viel Hintergrundwissen, was uns hilft diese quirlige Stadt ein wenig besser zu verstehen. Er spricht über die horrenden Mieten oder Preise der Eigentumswohnungen. Für eine Einzimmerwohnung zahlt man schon mal 1.500 Dollar Miete im Monat oder für eine Eigentumswohnung im neuen Wohnturm am Central Park 90 Millionen Dollar - unvorstellbar für uns.

Beeindruckend ist auch der Trump-Tower, wo Melania Trump mit ihrem Sohn sieben Etagen bewohnt. Auch Fußballstar Ronaldo ist vor Kurzem hier eingezogen. Auch wir dürfen hinein. Roter Marmor und viel Gold empfängt uns. Ein Wasserfall über mehrere Etagen verzaubert mit seinem Plätschern.

An der Spitze von Manhatten haben wir einen guten Blick auf die Freiheitsstatue und die andere Seite des Hudson-Rivers. Von hier ist es auch nicht weit zum Ground Zero. Zwei Brunnen sind an der Stelle der Zwillingstürme entstanden. Der breite Granitrand trägt die Namen der Opfer vom 11.September. Weiße Rosen zieren die Namen der Toten die am heutigen Tag Geburtstag haben.

Direkt neben Ground Zero ist das neue World Trade Center mit dem Tower Number one entstanden. Auch konnten wir die futuristische Architektur des neuen Subway Bahnhofs mit seinen weit ausladenden Flügeln bewundern. Die sehr interessante und sehr informative Stadtrundfahrt endet bei Madame Tussauds in der Nähe des Broadway.

Nun haben wir fünf Stunden Zeit zum bummeln, shoppen und entdecken. Diese Stadt ist wuselig, überwältigend, superlativ und auch abschreckend. Es ist toll hier einige Zeit zu verbringen, aber leben möchte ich hier nicht.

18. Tag

Rückreise

Heute geht es zurück nach Hause. Obwohl unser Hotel nur wenige hundert Meter vom Airport Newark entfernt ist, müssen wir zum JFK-Airport. Terry übernimmt den Shuttleservice und nach 1.5 Stunden sind wir am Ziel.

Nach einem ruhigen Flug von diesmal nur 6 Stunden kommen wir pünktlich in Frankfurt an und erreichen noch wie geplant den ICE nach Hamburg. Nun haben wir es fast geschafft. Noch eine kleine Strecke mit dem Metronom und dann sind wir um 11.30 Uhr zu Hause.

Fazit der Reise:

Wir haben sehr viel gesehen, mussten aber auch sehr oft viel Sitzfleisch aufbringen. Es waren ca. 8.000 km im Bus! Er war für fast drei Wochen unser Zuhause.

Wir haben die unterschiedlichsten Landschaften, wie Wüste, Berge, Meer, Vulkane und Prärie gesehen und durften bei fast 30 °C schwitzen und bei -10 °C frieren. Sahen kleine Westernstädte und Millionenstädte der Superlative.

Wir hatten einen tollen Reiseleiter und einen geduldigen Busfahrer. Die Reisegruppe war bunt gewürfelt, Deutsche, Schweizer und Österreicher von 30 bis 80 Jahre und von vielen Reiseveranstaltern zusammengestellt. Pünktlichkeit und Harmonie zahlten die Gruppe aus.

Die Strapazen haben sich gelohnt - es war eine sehr schöne Reise!!

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