Dezember 2015

Reisebericht: Faszination und Mythos Indochina

Entdecken Sie mit unserer Chronistin das Land des Drachen mit der Trendmetropole Ho-Chi-Minh-Stadt und den faszinierenden Felsformationen in der Halong-Bucht. In Kambodscha erwarten Sie die Tempelanlagen von Angkor, in denen sich die machtvolle Vergangen

Chronistin Angelika in Indochina
Mein Tipp

Land der Drachen trifft majestätische Tempelanlagen

Angelika, Berge & Meer Chronistin
  • 55 Jahre
  • eine Tochter
  • Studium der Wirtschaftswissenschaften
  • seit 1992 im als Revisorin und Ausbilderin beschäftigt


Hobbies:

  • Kochen
  • Singe in zwei Chören klassische Chormusik
  • Reise gerne
  • bin interessiert an Land und Leuten mit ihren Traditionen, Gebräuchen und landestypischen Speisen
  • Lesen

In den 80-Jahren habe ich (vor und während meines Studiums) einige längere Reisen nach Asien, Australien, China, Amerika und Afrika unternommen. Unter diesen Reisen waren auch Trekkingtouren im Nepal, eine Rundreise durch Tibet und eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn von Peking nach Berlin.

Besondere Höhepunkte meiner Reisen waren die Tempelanlagen in Mexiko und Guatemala. Im Herzen berührt haben mich die Menschen im Tibet und die Frauen im Nordjemen. Bislang habe ich meine Reisen selbst organisiert und bin gespannt auf die Reise.

Freundliche Grüße aus Nordhessen sendet Angelika

1./2. Tag:

Anreise und Hanoi, das faszinierende Chaos

Nach einem angenehmen Flug erreichen wir am frühen Morgen unser erstes Ziel - Hanoi. Nachdem die Mitglieder der Reisegruppe zu Millionären (1 € = 22.000 Dong) wurden ging es mit dem Bus in die Altstadt.

Als erstes besichtigten wir den Jadebergtempel im See von Hanoi. Eine ca. 500 Jahre alte Schildkröte wurde hier gefangen und einbalsamiert. Anschließend tauchten wir ab im Gassengewirr der Altstadt. Die schmalen Straßen sind überfüllt mit Autos und Krafträdern. Dazwischen laufen Händler mit ihren Obst und Gemüsen.

Für europäische Augen sind keine Verkehrsregeln erkennbar, aber jedes Fahrzeug manövriert sich sicher durch das Straßenchaos. Um als Fußgänger eine Straße zu überqueren, bedarf es etwas Mut.

 

Nach einer Stunde Rundgang saß die Gruppe entspannt wieder im Bus und fuhr das nächste Ziel an. Das Ethnologische Museum war zwar interessant, aber nach der langen Anreise war die Aufnahmefähigkeit doch arg eingeschränkt.

Nach einer kurzen Erholungspause zog jeder noch auf eigene Faust durch die Umgebung. Der Literaturtempel Van Mieu war unser letztes, beeindruckendes Ziel für heute. Die erste Mahlzeit war ein Genuss.

3. Tag:

Halong Bucht

Nach erholsamem Schlaf und einem guten Frühstück verlassen wir Hanoi in Richtung Ha Long. Es ist morgens 7.30 Uhr, die beste Rushhour Zeit. Die Straßen sind überfüllt mit Motorrollern und Autos, da der Arbeitstag der meisten Vietnamesen um 8 Uhr beginnt.

Es dauert einige Zeit, bis wir die Stadtgrenze erreicht haben. Die Besiedelung wird dünner und wir fahren an Reisfeldern vorbei Richtung Süd-Osten. Nach ca. 4 Stunden haben wir die Stadt Ha Long mit ihren 300.000 Einwohnern erreicht.

Bereits von weitem sieht man die imposanten Felseninseln. Insgesamt 1.969, steil aus dem Wasser ragende Inseln bilden die berühmte Halong-Bucht. Diese bizarren Formationen bestehen aus gepressten Korallen- und Muschelresten, Kalkstein und einem Mischgestein aus verschiedenen Mineralien, die man gut erkennen kann. Erosion durch Wind und Wasser haben sie geformt. Das geologische Alter der Inseln beträgt zwischen 250 und 280 Mio. Jahre.

Wir fahren zum Hafen und werden auf eine Dschunke eingeschifft. Leinen los und wir fahren in Richtung Felseninseln. Das Boot ist sehr komfortabel. Nach einiger Zeit bekommen wir unseren Lunch serviert.

Im Anschluss besichtigen wir die wunderschöne große Sung-Sot-Höhle. In dieser Tropfsteinhöhle kann man Gebilde von Elefanten, Drachen, Buddha-Figuren oder ähnliches entdecken. Eine weitere Insel mit Aussichtsturm und Badestrand steht auf unserem Programm. Vom höchsten Punkt der Titov-Insel hat man einen schönen Blick über die Halong-Bucht.

Die Dschunke wirft den Anker zur Übernachtung in einer Bucht. Unser Abendessen besteht aus Meeresfrüchten. Krabben, Tintenfisch, Krebse und Fisch kommen auf den Tisch. Dazu gibt es Reis, Gemüse und Obst. Dieses köstliche Abendessen beschließt diesen tollen, beeindruckenden Tag in der Halong-Bucht.

4. Tag:

Luon-Höhle

Nach einer ruhigen Nacht an Bord beginnt der Tag morgens um 7.15 Uhr mit einem Frühstück. Das Boot nimmt Kurs auf die Luon-Höhle.

Mit einem Ruderboot geht es durch den schmalen Felsendurchlass in die offene Höhle. Wie bei einem großen Kratersee sind wir von hohen steilen Felswänden umgeben. An einer Felswand beobachten wir einen kleinen Affen. Geschickt fängt er eines der Bananenstückchen. Die Felsenwände sind bewachsen mit Farnen, Bäumen und Blumen. Bemerkenswert wie die Natur sich auf den Felsen behauptet.

Wieder zurück auf der Dschunke beginnt die Fahrt zum Hafen von Halong. Wir genießen diese Bootsfahrt bei strahlendem Sonnenschein auf dem Deck. In der Marina stärken wir uns für die Rückfahrt nach Hanoi und den anschließenden Flug in die alte Kaiserstadt Hue.

5. Tag:

Hue

Hue ist die historische Hauptstadt von Vietnam und war der Sitz des letzten Kaisers. Sie liegt am Parfümfluss und ist seit 1993 ein UNEDSCO-Weltkulturerbe.

In der Stadt geht es ruhiger und gemütlicher zu als im Großstadtdschungel von Hanoi. Unsere Besichtigungstour startet am nördlichen Flussufer mit der alten Festung, auch genannt die Zitadelle. Sie wurde von den Nguyen-Herrschern in quadratischer Form angelegt und hat einen Umfang von knapp 10 km. Ein breiter Wassergraben umschließt das Areal.

Vor dem Mittagstor beginnt gerade die Zeremonie der Wachablösung. Wir gelangen durch das Mittagstor in die Festung. Das erste Gebäude ist die Halle der höchsten Harmonie, in der früher die offiziellen Zeremonien stattfanden. Die Halle stammt aus dem Jahr 1833. Das große Dach wird von 80 Säulen aus Eisenholz getragen. Hinter der Halle steht ein großes Bronzegefäß.

Jetzt erreichen wir die verbotene Stadt, die früher nur für den Kaiser und sein Gefolge zugänglich war. Leider wurden viele Gebäude durch den vietnamesisch-amerikanischen Krieg zerstört, doch einige Hallen sind bereits restauriert und wieder aufgebaut worden. Ein Teil der Eintrittsgelder wird für den Wiederaufbau und die Restaurierungsarbeiten verwendet.

Die Anlage ist der verbotene Stadt in Peking nachempfunden. Eines der schönsten Gebäude ist die neu erbaute Bibliothek mit ihren bunten Mosaiken. In der Festung schauen wir uns noch das Frauentor und das Haus der Kaisermutter an. Wir verlassen die Zitadelle und fahren mit unserem Bus zur siebenstöckigen Thien-Mu-Pagode. Im Anschluss fahren wir mit dem Drachenboot auf dem Parfümfluss zurück ins Zentrum von Hue. Wir besteigen den Bus und brechen auf in Richtung Hoi An.

Eine landschaftlich schöne Strecke liegt vor uns. Rechts liegt das Meer und auf der linken Seite säumen die Berge unseren Weg. Vorbei an Reisfeldern und Ortschaften geht es über Serpentinen hoch zum Wolkenpass. Neben der Funktion als Wetterscheide ist er die natürliche, geografische Grenze zwischen Nord- und Südvietnam. Der Pass liegt in einer Höhe von 496 Meter. Von hier hat man einen herrlichen Ausblick auf die Stadt Da Nang.

Wir fahren durch das Zentrum von Da Nang auf unserem Weg nach Hoi An. Gegen 18.30 Uhr erreichen wir unser Hotel und nach einer kurzen Erholungspause genießen wir das Abendessen im Freien bei angenehmen 23 Grad Celsius.

6. Tag:

Hoi An

Hoi An ist eines der beliebtesten Ziele für Touristen. Das kleine Städtchen besitzt eine wunderschöne Altstadt und ist ein wahres Shoppingparadies. Wie schlendern über den großen Markt, der direkt am Thu Bon-Fluss liegt. Neben Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse werden auch Hühner, Gewürze, Souvenirs aller Art und Bekleidung angeboten.

Wir besichtigen zuerst die chinesische Versammlungshalle und das Keramikmuseum. Unser Weg führt und zum alten Haus der Familie Tan Ky. Es ist über 200 Jahre alt und vereint drei Baustile, den japanischen, vietnamesischen und chinesischen Stil. Das Haus besitzt keine Fenster. Licht gelangt durch einen offenen kleinen Innenhof ins Gebäude. Die Säulen sind reich verziert mit chinesischen Schriftzeichen. Es wurde in die Liste der UNESCO-Weltkulturerben aufgenommen und ist seitdem für Touristen geöffnet.

Vietnamesische Häuser sind sehr schmal gebaut, in der Regel nicht breiter als 4-8 Meter, dafür sind sie meist bis 20 Meter lang und 2-4-geschossig. Fenster bzw. Türen gibt es nur an den schmalen Seiten. In der Altstadt von Hoi An besitzen die Häuser maximal 2 Etagen.

Nach einem erfrischenden grünen Tee gehen wir zur japanischen Brücke weiter. Sie verband damals das chinesische und das japanische Viertel miteinander. Auf der Brücke befindet sich ein kleiner Tempel, in dem die Bewohner von Hoi An gegen Überschwemmungen beten. An den Brückenenden sind Hunde- bzw. Affenskulpturen. Der Brückenbau wurde im Jahr des Hundes begonnen und im Jahr des Affen vollendet.

Als letzten Punkt unserer gemeinsamen Erkundungstour gehen wir zur Lampion-Fabrik. Bunte Lampions in allen möglichen Formen, Größen und Farben zieren den Eingang. Nebenan kann man die Seidenraupenzucht besichtigen. Die Lampions in dieser Fabrik sind ausschließlich mit Seidenstoffen aus eigener Produktion überspannt.

Der Rest des Tages und der nächste Morgen stehen zur freien Verfügung, so dass jeder nach Herzenslust durch die zahlreichen Geschäfte und Schneidereien ziehen kann. Am nächsten Tag werden wir mittags zu Flughafen von Da Nang gebracht, denn unser nächstes Ziel liegt in Kambodscha. Mein persönliches Highlight und lang gehegter Wunsch wird morgen in Erfüllung gehen, die Besichtigung der unterschiedlichen Tempel von Angkor Wat.

7. Tag:

Angkor

Die Fahrt vom Flughafen zum Hotel gab uns einen kleinen Einblick in das Nachtleben von Angkor. Prächtige Hotels glänzen durch weihnachtliche Beleuchtung. Bei abendlichen Temperaturen von fast 30 Grad wirken die beleuchteten Rentiere und Tannenbäume befremdlich.

Nach Kambodscha reisen jährlich ca. 5 Millionen Touristen, um die Tempelanlagen von Angkor zu besichtigen. Innerhalb dieser 400 km² großen Anlage lebten damals eine Millionen Menschen. Angkor war somit die erste Millionenstadt der Welt. 1992 wurden die Tempel von Angkor in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen und seit 1993 ist eine Besichtigung dieser faszinierenden Bauten möglich.

Unsere Tour beginnt mit dem überwucherten Tempel Ta-Prohm, mitten im Dschungel. Riesige Bäume säumen den Weg zum Tempel. Durch die vielen Kriege und anschließenden Plünderungen sind die Skulpturen größtenteils Kopflos. Die großen Bäume mit ihren starken Wurzeln bohren sich gnadenlos in die Tempelmauern und bringen so manche Mauer zum Einsturz. Auf und über den Tempelbauten wachsen die Bäume. Neue Setzlinge werden einmal im Jahr entfernt, damit der Tempel nicht weiter überwuchert wird. Auf den warmen Steinen sonnt sich eine kleine Schlange außerhalb des Trubels.

Weiter führt uns die Besichtigungstour zur Königsstadt Angkor Thom mit der Elefantenterrasse. Eine lange Reliefwand zeigt Jagdszenen mit Elefanten. Nebenan legt die Terrasse des Lebrakönigs. Plünderer schlugen der Statue die Finger mit dem schmuckvollen Zepter ab, daher stammt der Name Lebrakönig. Im Herzen von Angkor Thom ist Bayon mit seinen wunderschönen Reliefs. Sie zeigen Kriegsszenen der Khmer, Chinesen und Cham. Im unteren Bereich sind Szenen aus dem Alltag zu bestaunen. Über Treppen gelangt man auf die zweite Ebene des Tempels. Gesichter zieren die Türme der Anlage.

Gestärkt durch das Mittagessen fahren wir weiter zum Angkor Wat. Der wohl bekannteste Tempel wurde dem Hindugott Vishnu gewidmet. Das Eingangstor besteht aus unterschiedlichen Durchgängen. Die Mitte war dem König vorbehalten. Die nächsten Seiteneingänge waren für die Gebildeten und außen für das normale Volk. Die fünf Türme beherrschen das imposante Bild von Angkor Wat. Vor dem Tempel sind zwei Seen angelegt, so dass man hier ein schönes Foto mit der Wasserspiegelung aufnehmen kann. Im Tempel befinden sich unterschiedliche Schreine mit Skulpturen und Opfergaben.

Unser Ziel ist die höchste Ebene des Tempels. Eine steile Holztreppe führt hinauf. Früher mussten die Gläubigen über schmale, steile Steinstufen emporklettern und rückwärts wieder runter. Der Rücken durfte den Göttern nicht zugewandt werden. Wir steigen wieder hinab und schlendern gemächlich wieder zurück zum Treffpunkt. Unsere heutige Tour endet hier.

8. Tag:

Angkor

Unser zweiter Tag in Angkor beginnt mit Freizeit zur eigenen Verfügung. Eine kleine Gruppe von uns unternimmt einen Ausflug zum größten See Südost-Asiens, den Tonle Sap. Unser Weg führt uns durch eine ärmliche Gegend. Überall liegt Plastikmüll am Straßenrand und im Wasser herum.

In Kambodscha kann ein Großteil nicht Lesen und Schreiben. 65% der Frauen und 50% der Männer sind Analphabeten. Während des Pol Pott-Regimes wurde die gebildete Bevölkerung ausgerottet. Das Durchschnittsalter beträgt derzeit 21 Jahre in Kambodscha. Der See wird vom Mekong gefüllt. In der Regenzeit nimmt der See gigantische Ausmaße an, ungefähr das 48-fache seiner Größe bei niedrigem Wasserstand, die liegt bei 2.500 km².

Am See leben ca. 15.000 Menschen in schwimmenden Booten. In der Regenzeit kommen die schwimmenden Wohnungen an den Rand des Sees. Wenn der Wasserspiegel fällt, werden die Boote wieder raus auf den See geschleppt. Wer den Zeitpunkt dieses Umzuges verpasst sitzt auf dem Trockenen und muss bis zum Einsetzen der Regenzeit dort verbleiben. In diesem schwimmenden Dorf gibt es Supermärkte, Schulen, eine Kirche, einen Tempel, eine Fischzucht, eine Werkstatt und vieles mehr. Selbst ein Mobilfunknetz können die Bewohner nutzen. Mit einem Boot geht es von der Anlegestelle auf den See. Die Bäume zeigen den Hochwasserstand durch abgestorbenen Algen und hängengebliebene Plastiktüten an.

Gemächlich tuckert das Boot durch den „Kanal“ zum See. Die Boote liegen manchmal eng aneinander vor Anker. Nach einer Stunde kommen wir wieder am Anleger an. Zurück in Angkor treffen wir die Reisegruppe und unseren Reiseleiter Chi. Mit dem Bus geht es zum rosa Tempel Otdar Meanchey. Eine kleine, sehr schöne Tempelanlage im Grünen. Das Eingangsportal ist mit vielen Reliefs verziert.

Zurück im Hotel in Angkor bleibt noch etwas Zeit bis zum Abendessen. Heute haben wir die Veranstaltung „Smile of Angkor“ mit Abendbuffet. Das Abendessen entpuppt sich leider als Reinfall. Das Essen schmeckt fade und es wird auch leider nichts nachgefüllt. Das Lokal dient einzig der Abfütterung von Touristenmassen - schade. Gespannt warten wir auf die Show. Sehr fantasievoll wird die Geschichte von Angkor von den Tänzer und Tänzerinnen in farbenprächtigen Kostümen, einer Akrobatin und tollen Licht- und Farbeffekten präsentiert. Die einstündige Show ist wirklich sehenswert.

Gegen 21 Uhr sind wir wieder am Hotel und das Nachtleben von Angkor lockt uns auf die Straße. Es gibt zahlreiche Restaurants, Bars und Cafès. Dazwischen bieten Einheimische in Garküchen gegrillte Garnelen-, Fisch- oder Hähnchenspieße an. Es herrscht ein reges Gedränge auf den Straßen. In einer Bar genießen wir noch einen Cocktail. Am nächsten Tag wartet die siebenstündige Busfahrt nach Phnom Penh auf uns.

9. Tag:

Phnom Penh

Heute sind wir von Angkor mit dem Bus nach Phnom Penh gefahren. Sieben Stunden dauerte die Fahrt über eine teilweise sehr holprige Straße. Zwischendurch gab es eine Mittagspause. Am Wegesrand sahen wir grüne Reisfelder und einige Wasserbüffel.

Vor den Häusern wurde die Reisernte auf Matten getrocknet. In Kambodscha gibt es nur eine Reisernte im Jahr, während im Nachbarland Vietnam drei Ernten eingebracht werden können. Die Stauseeanlagen in Kambodscha wurden während des Vietkong-Krieges zerstört. Dem Staat fehlt das Geld um sie Instand zu setzen. Die Besatzungsmacht Vietnam schöpft die Eintrittsgelder ab, so dass das Land bewusst arm gehalten wird. Korruption spielt eine große Rolle. Offizielle Spendengelder versickern in den Taschen von korrupten Staatsbeamten. Es gibt kaum ausländische Investoren, dem zur Folge sind Arbeitsplätze knapp. 70 % der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft.

In Phnom Penh angekommen wurden wir von unserer Reiseleitung ins Hotel gebracht. Der Rest des Tages war zur freien Verfügung. Wir sind etwas durch die Stadt gebummelt und haben Eindrücke gesammelt.

Am nächsten Morgen haben wir den Königspalast mit der Silberpagode besichtigt. Eine sehr schöne Anlage war es. Im Anschluss waren wir in der Nationalgalerie. Hier gab es viele religiöse Skulpturen. Der Besuch auf dem Zentralmarkt viel kurz aus, weil unser Speed Boot nach Chau Doe eine halbe Stunde früher ablegte. Zuerst ging es auf einem Seitenarm des Mekong flussabwärts und dann auf dem Mekong weiter. Um 17 Uhr erreichten wir unser Ziel.

10. Tag:

Chau Doc

In Chau Doc sind wir zuerst mit dem Boot auf dem Mekong zu einer Fischzucht gefahren. Die Fische befinden sich in einem sechs Meter tiefen Käfig unter einem schwimmenden Boot. Der Käfig nimmt die komplette Fläche des Bootes ein. Im Schiffsdeck befindet sich ein 1 x 3 Meter großes Loch zur Fütterung der Fische. Das Futter wird ebenfalls auf dem Schiff hergestellt. In der Fischzucht wird der Pangasius gezüchtet.

Anschließend fuhren wir weiter zu einem Cham-Dorf. Dieser Volksstamm gehört zu einer der vielen Minderheiten, es gibt ca. 60.000 Cham in Vietnam. Die Häuser im Dorf stehen auf Pfählen. Die Cham stellen Stoffe her und bieten Genähtes an. Im Dorf kam man sich das Weben von traditionellen Stoffen ansehen.

Unser dritter Besichtigungspunkt wäre die Moschee gewesen, doch sie wird momentan restauriert, sodass wir auf die Besichtigung verzichten. Die Stadt Chau Doc selbst ist nicht unbedingt sehenswert.

Nach dem Auschecken geht unsere Reise mit dem Bus weiter nach Can Tho. Aufgrund der vielen Baustellen und der schlechten Straßenverhältnisse dauert die 140 km lange Fahrt 4 Stunden. Unser Hotel in Can Tho liegt direkt an der Promenade vom Mekong. Man hat einen fantastischen Ausblick von der, im 11. Stockwerk gelegenen Bar. Abends bummeln wir an der Promenade entlang.

11. Tag:

Chan Tho

Heute Morgen fahren wir mit dem Boot zum schwimmenden Markt. Viele Händler bieten Obst und Gemüse zum Verkauf. Unser Reiseleiter erklärt uns, dass auf diesem Markt die Händler ihren Bedarf für den weiteren Verkauf decken. Privatpersonen kommen nicht auf den Markt um kleine Mengen einzukaufen. Sozusagen ist dieser schwimmende Markt ein Großhandel.

Nach diesem Besuch steigen wir in den Bus und fahren nach Ho-Chi-Minh-Stadt, der alte Name Saigon wird allerdings von den Vietnamesen bevorzugt. Auf halber Strecke gibt es einen Mittagsstopp auf einer Krokodilfarm. Hunderte von Krokodilen in allen Größen, tummeln sich in unterschiedlichen Gehegen. Selbstverständlich steht Krokodilfleisch auf der Speisekarte des Restaurants. Es ist zartes Fleisch und es schmeckt sehr gut.

Nach der einstündigen Pause geht es weiter nach Saigon. Die letzten 40 km fahren wir sogar auf einer Autobahn - ohne die vielen Motorroller. Unser Hotel liegt mitten im Zentrum der Stadt. Nach einer kurzen Erfrischung machen wir uns mit einem kleinen Grüppchen auf den Weg zur Markthalle.

12./13. Tag:

Saigon

Unsere Stadtbesichtigung beginnt in dem Wiedervereinigungspalast. Über 3 Etagen gibt es große Säle zu besichtigen. Jeder Raum hatte eine bestimmte Nutzung. Alle Räume sind mit schweren breiten Stühlen und Sesseln ausgestattet.

In dem Palast gibt es außerdem ein Spielzimmer, Billardtische und einen Theatersaal. Sehr interessant war im Kellergeschoss die Küche mit den alten Gerätschaften. Der Palast besitzt einen Bunker, der aber leider nicht zugänglich war. Im Kellergeschoss wurden Filme über die beiden Indochina-Kriege gezeigt.

Unser nächstes Ziel ist die alte Post mit dem Uhrenturm. Sie wurde von den Franzosen erbaut. Gleich gegenüber liegt die Kathedrale Notre Dame. Man kann die Kirche nur aus der Eingangszone betrachten, der Kirchenraum ist den Betenden vorbehalten. Sie ist eher schlicht gehalten, hat aber ein paar schöne Fenster. Zu Fuß gehen wir zum Rathaus.

Unser Weg führt uns am alten Opernhaus vorbei und über die Prachtstraße Dong Khoi. Die Kaufhäuser glänzen durch fantasievolle Weihnachtsdekorationen und -beleuchtungen. Unsere Mittagspause verbringen wir auf dem Ben-Thanh-Markt. In dieser Markthalle werden Lebensmittel, Stoffe, Haushaltswaren und viele andere Dinge verkauft. Der ein oder andere Händler genießt auch gerade ein kurzes Schläfchen in seinem Laden, schließlich ist ja gerade Mittagszeit.

Weiter geht es mit dem Bus zum chinesischen Viertel Cholon. Es wurde von den Chinesen erbaut, sieht aber nicht typisch chinesisch mit roten Lampions aus, so wie man es aus anderen Metropolen kennt. Wir schlendern entlang der Straße für medizinische Kräuter und bestaunen die vielen unbekannten getrockneten Pflanzen, Pilze, Früchte usw. Unser Ziel ist die Emperor-of-Jade-Pagode. Eine sehr schöne Pagode mit bunten Ornamenten an den Wänden und auf dem Dach.

Die letzte Pagode, die wir auf dieser Rundreise besichtigen, ist die Thien-Hau-Pagode. Es ist eine kleine Pagode und innen ist es relativ dunkel. Die Decke ist schwarz vom Rauch der vielen Räucherstäbchen und -spiralen. Große Statuen sind an den Seiten des Altars aufgestellt, insgesamt eine sehr schöne Pagode.

Unser letzter Programmpunkt ist der sehr leidvollen und brutalen Vergangenheit Vietnams gewidmet. Wir besuchen das Kriegsmuseum. Auf mehreren Etagen wird in Fotos das Kriegsgeschehen des amerikanischen Besatzungskrieges dokumentiert. Das weltweit berühmt gewordene Foto des fliehenden Mädchens vor dem Napalm gehört zu der Ausstellung. Die Brutalität in diesem Krieg kennt keine Grenzen. Draußen ist das sogenannte Tigerkäfig-Gefängnis zu besichtigen. Unvorstellbar, wie man mit Gefangenen umgegangen ist. Schockiert und tief betroffen von den Grausamkeiten und seinen Nachwirkungen verlassen wir diesen Ort und fahren zum Hotel.

Saigon und Hanoi sind die einzigen Orte, die über ein traditionelles Wasserpuppentheater verfügen. Zu viert besuchen wir die Theatervorstellung. Das Besondere an diesem Theater ist die Bühne. Sie ist ein Wasserbecken und die bunten Holzpuppen tanzen durch das Wasser. Sie sind an langen Stangen befestigt und die Puppenspieler stehen im Wasser hinter einem Bambusrollo. Neben den Szenen des täglichen Lebens wurde auch die Fabel von der Schildkröte, die das Schwert wiedergeholt hat, gespielt. Diese Geschichte wurde uns am ersten Tag der Reise in Hanoi erzählt. Der Besuch der Wasserpuppentheaterveranstaltung war sehr sehenswert und sollte unbedingt in das Reiseprogramm aufgenommen werden. Die Vorstellung dauert 45 Minuten.

14. Tag:

Die Tunnel von Cu Chi

Der letzte Tag unserer Rundreise führt uns von Saigon aus in das berühmte Tunnelsystem von Cu Chi. Auf dem Weg dorthin stoppen wir an einer Kautschukplantage. Die Bäume werden am Stamm eingeritzt und über eine Rinne fließt das weiße Baumharz in die Auffangschalen. Ein Großteil des gewonnenen Kautschuks wird zu Latex verarbeitet und exportiert.

Nach weiteren 15 Minuten Busfahrt erreichen wir Cu Chi. Das Tunnelsystem ist über drei Ebenen angelegt und hat eine Gesamtlänge von 200 km. Belüftet wird es über Röhren, die zwecks Tarnung ihr Ende in Termitenhügeln haben. Die Einstiegslöcher und Tunnel sind so klein, dass die amerikanischen Gegner nicht eindringen konnten. Im Inneren gibt es Lazarette, Kommandostände, Waffenkammern, Küchen, Schutz- und Schlafräume. Damit der Rauch beim Kochen nicht nach oben in den Himmel aufstieg, wurde er durch drei, mit Wasser gefüllte Erdlöcher geleitet. Der Rauch verbreitete sich so außerhalb des Tunnelsystems am Boden. Sehr vielen Vietcong-Partisanen rettete dieses clevere, unterirdische Tunnelsystem das Leben in den zwei Indochina-Kriegen. Die Grausamkeit dieser Kriege sahen wir bereits im Museum.

In Cu Chi besichtigten wir noch die unterschiedlichen Fallen, mit denen die Partisanen sich verteidigten. Eisenstangen mit Widerhaken oder gespitzte Bambusstäbe bohrten sich in die Körper der Menschen, die in so eine Falle gerieten. Da die Vietcongs in unterschiedlichen Gruppen agierten und Fallen bauten, gerieten auch die eigenen Mitstreiter in diese Fallen.

Nach dieser informativen und interessanten Zeitreise genießen wir unsere letzte gemeinsame Mittagspause am Fluss. Zurück im Hotel verabschiedete sich ein Teil der Gruppe. Für sie geht es zurück nach Deutschland.

Wir Anderen setzen unsere Fahrt zur letzten Etappe - Erholung am Strand - fort. Das Amarylis-Resort ist eine sehr schöne Hotelanlange, etwas außerhalb gelegen zwischen Phan Thiet und Múi Né.

15.-18. Tag:

Múi Né

Die letzten Tage unsere Reise sind der Erholung am Strand gewidmet. Ca. 200 km entfernt von Saigon liegt die Stadt Phan Thiet. Etwa 8 km hinter der Stadt gibt es eine Badebucht mit 8 Hotelanlagen. Wir sind im Amarylis-Resort einquartiert. Eine sehr schöne und gepflegte Anlage.

Am ersten Tag genießen wir den Strand und die Entspannung am Pool. Allerdings erkunden wir am nächsten Tag den Fischerort Múi Né. Am Heiligabend lädt das Hotel zum Abendessen ein. Im Strandrestaurant ist ein großes Buffet aufgebaut und alles ist weihnachtlich geschmückt.

Bei angenehmen 27 Grad reicht man uns zur Begrüßung einen Glühwein. Wir genießen das ausgezeichnete Essen, es gibt diverse Salate, frisch gegrillte Garnelen, Fische, Tintenfisch und Lammkoteletts. Auch der klassische Weihnachtstruthahn fehlt nicht. Currys und vietnamesische Gerichte runden das Buffet ab. Obst, Kuchen und eine Käseauswahl sorgen für einen leckeren Abschluss. Nach dem Essen erscheint sogar ein einheimischer Weihnachtsmann und überreicht jedem Gast ein Geschenk. Der Abend war sehr liebevoll vorbereitet und das super freundliche Personal machte ihn perfekt. Vielen Dank an das Hotelpersonal für den schönen Weihnachtsabend.

Am 25. haben wir uns zwei Motorroller gemietet und sind zu der großen weißen Sanddüne gefahren. Direkt am Fuße der Düne liegt ein großer See, genannt der Lotus See. Nach einer kleinen Wanderung auf die Düne brausen wir wieder Richtung Múi Né. Vor den Toren des Ortes gibt es noch eine Sanddüne aus rotem Sand. Auch diese Düne erklimmen wir. Abends besuchen wir ein kleines Lokal direkt am Meer und verspeisen einen lecker zubereiteten Red Snapper.

Den letzten Tag verbringen wir am Strand. Um 15 Uhr bringt uns der Bus zum Flughafen nach Saigon. Wir warten auf den Abflug und diese tolle und informative Reise neigt sich dem Ende zu.

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