12./13. Tag:
Unsere Stadtbesichtigung beginnt in dem Wiedervereinigungspalast. Über 3 Etagen gibt es große Säle zu besichtigen. Jeder Raum hatte eine bestimmte Nutzung. Alle Räume sind mit schweren breiten Stühlen und Sesseln ausgestattet.
In dem Palast gibt es außerdem ein Spielzimmer, Billardtische und einen Theatersaal. Sehr interessant war im Kellergeschoss die Küche mit den alten Gerätschaften. Der Palast besitzt einen Bunker, der aber leider nicht zugänglich war. Im Kellergeschoss wurden Filme über die beiden Indochina-Kriege gezeigt.
Unser nächstes Ziel ist die alte Post mit dem Uhrenturm. Sie wurde von den Franzosen erbaut. Gleich gegenüber liegt die Kathedrale Notre Dame. Man kann die Kirche nur aus der Eingangszone betrachten, der Kirchenraum ist den Betenden vorbehalten. Sie ist eher schlicht gehalten, hat aber ein paar schöne Fenster. Zu Fuß gehen wir zum Rathaus.
Unser Weg führt uns am alten Opernhaus vorbei und über die Prachtstraße Dong Khoi. Die Kaufhäuser glänzen durch fantasievolle Weihnachtsdekorationen und -beleuchtungen. Unsere Mittagspause verbringen wir auf dem Ben-Thanh-Markt. In dieser Markthalle werden Lebensmittel, Stoffe, Haushaltswaren und viele andere Dinge verkauft. Der ein oder andere Händler genießt auch gerade ein kurzes Schläfchen in seinem Laden, schließlich ist ja gerade Mittagszeit.
Weiter geht es mit dem Bus zum chinesischen Viertel Cholon. Es wurde von den Chinesen erbaut, sieht aber nicht typisch chinesisch mit roten Lampions aus, so wie man es aus anderen Metropolen kennt. Wir schlendern entlang der Straße für medizinische Kräuter und bestaunen die vielen unbekannten getrockneten Pflanzen, Pilze, Früchte usw. Unser Ziel ist die Emperor-of-Jade-Pagode. Eine sehr schöne Pagode mit bunten Ornamenten an den Wänden und auf dem Dach.
Die letzte Pagode, die wir auf dieser Rundreise besichtigen, ist die Thien-Hau-Pagode. Es ist eine kleine Pagode und innen ist es relativ dunkel. Die Decke ist schwarz vom Rauch der vielen Räucherstäbchen und -spiralen. Große Statuen sind an den Seiten des Altars aufgestellt, insgesamt eine sehr schöne Pagode.
Unser letzter Programmpunkt ist der sehr leidvollen und brutalen Vergangenheit Vietnams gewidmet. Wir besuchen das Kriegsmuseum. Auf mehreren Etagen wird in Fotos das Kriegsgeschehen des amerikanischen Besatzungskrieges dokumentiert. Das weltweit berühmt gewordene Foto des fliehenden Mädchens vor dem Napalm gehört zu der Ausstellung. Die Brutalität in diesem Krieg kennt keine Grenzen. Draußen ist das sogenannte Tigerkäfig-Gefängnis zu besichtigen. Unvorstellbar, wie man mit Gefangenen umgegangen ist. Schockiert und tief betroffen von den Grausamkeiten und seinen Nachwirkungen verlassen wir diesen Ort und fahren zum Hotel.
Saigon und Hanoi sind die einzigen Orte, die über ein traditionelles Wasserpuppentheater verfügen. Zu viert besuchen wir die Theatervorstellung. Das Besondere an diesem Theater ist die Bühne. Sie ist ein Wasserbecken und die bunten Holzpuppen tanzen durch das Wasser. Sie sind an langen Stangen befestigt und die Puppenspieler stehen im Wasser hinter einem Bambusrollo. Neben den Szenen des täglichen Lebens wurde auch die Fabel von der Schildkröte, die das Schwert wiedergeholt hat, gespielt. Diese Geschichte wurde uns am ersten Tag der Reise in Hanoi erzählt. Der Besuch der Wasserpuppentheaterveranstaltung war sehr sehenswert und sollte unbedingt in das Reiseprogramm aufgenommen werden. Die Vorstellung dauert 45 Minuten.