3. Tag
Das „Crowne Plaza Jordan Dead Sea“ hat über Nacht deutlich an Gästen hinzugewonnen, diese verteilen sich zwar auf der riesigen Anlage am Tag, beim Frühstück, Abendessen und am Strand unter den Sonnenschirmen kommt es so aber immer wieder zum survival of the fittest.
Unser heutiger Ausflug führt uns nach Ajloun und Jerash, die etwa 60 km von Amman entfernt liegen. Die Burg von Ajloun ist schon aus der Ferne zu sehen und wir sind froh, dass wir sie gut mit dem Minibus erreichen können, denn es hat schon locker dreißig Grad. Außer uns besichtigen heute vor allem ganz viele Schülerinnen die Burg und genießen wie wir den weiten Blick ins Jordantal. Wer mit zurückhaltenden, gar verschleierten jungen Frauen gerechnet hat, wird überrascht. Die meisten von ihnen tragen zwar Kopftuch, keine ist aber wirklich verschleiert, was übrigens auch auf den Straßen eher selten zu finden ist. Im Gegenteil: sie sind sehr aufgeschlossen, fragen nach Selfies mit uns, posieren in den verwinkelten Gängen der Burg oder singen in ihre Handys.
Jordanien ist ein sehr wasserarmes Land, weshalb wir auf der Fahrt vor allem Steinwüste sehen, in der ab und an Schaf- oder Ziegenherden die letzten Gräser abfressen, immer wieder sehen wir aber auch Dromedare. Hier und da haben sich Beduinen niedergelassen, deren Zelte dem Wetter zu trotzen scheinen. Hier bekommen wir die Gastfreundschaft der Einheimischen zu spüren und leckeren Tee oder Kaffee gratis angeboten.
Unser Mittagessen besteht aus Fladenbrot frisch aus dem Steinofen, leckeren Vorspeisen und Salaten sowie Fleischspießen. Dazu wird eine erfrischende Minzlimonade gereicht, die aus Limetten, zerstoßener Pfefferminze, Wasser, etwas Zucker und Eiswürfeln besteht. Die Jordanier gönnen sich nach dem Essen noch gerne eine Wasserpfeife.
Es geht weiter nach Jerash, wo wir uns sofort in die Zeit der Römer zurückversetzt fühlen. Zum einen, weil wir von Römern in ihren Streitwagen begrüßt werden, zum anderen, weil wir uns inmitten von über 500 Säulen wiederfinden. Zusammen mit unserem Reiseleiter besichtigen wir das weitläufige Areal und wandeln über die alten Straßen, auf denen bei genauem Hinsehen noch die Spuren der Streitwägen zu sehen sind.
Im Anschluss geht es über Amman wieder zurück ans Tote Meer. Diese Strecke zieht sich noch, weil viel Verkehr ist und wir auch immer wieder Polizeikontrollen passieren müssen. Unser Abendessen haben wir uns wirklich verdient – und unser Fahrer und Reiseleiter stürzen sich wieder ins Getümmel und fahren zurück nach Amman. Morgen haben aber auch sie frei, denn es heißt Erholung am Toten Meer.