1. - 3. Tag
Vor dieser Reise ergaben sich folgende Fragen:
- Wo kann ich kostengünstig parken?
- Möchte ich z. B. Lunch oder Abendbuffet dazu buchen?
- Möchte ich eine Stadtführung per Bus in Oslo nutzen oder kann ich dies per Fuß tun?
Wir buchten online einen Parkplatz direkt am Hafen Norwegenkai (Portparking) dort, wo die Color Line auch startet und landet. Für die drei Tage kostet dieser Parkplatz 25 €. Der Zugang zum Parkplatz ist nur zu den Start - und Landezeiten möglich, ansonsten wird der Parkplatz verschlossen. Das bietet eine Sicherheit.
Wir waren schon sehr zeitig am Hafen, da aber gerade die Color Line Fantasy - die direkt von Oslo kam - einlief, gab es ausreichend zu sehen. Auch im Terminalgebäude kann man sich gut aufhalten, selbst am Terminal einbuchen und somit hatten wir schon unsere Bordkarte und Zimmernummern und konnten ganz entspannt zusehen, wie die Urlauber der Majestic - welche eine größere Kreuzfahrt vor sich hatte eingecheckt wurden.
Außerdem war in Kiel gerade die Kieler Woche, sodass viele Segelschiffe zu bewundern waren.
Der Zugang zur Color Line ist erst ab 13.15 Uhr möglich, man sollte spätestens 60 Minuten vor Abfahrt da sein. Es gibt zwei Zugänge zum Schiff- einmal für die neuen Reisenden wie wir und einen Zugang für Crew und diejenigen, welche hier 4 Stunden Aufenthalt hatten, fast alles Norweger, die den Kurztrip in umgekehrter Reihenfolge machen.
Das Gedränge war entsprechend groß, immerhin passen fast 2.500 Menschen auf das Schiff. Hier hätte man sich gewünscht, dass der Zugang an Bord besser organisiert wird. Vielleicht wie am Flughafen mit Absperrbändern, damit das Gedränge von hinten nicht ganz so groß ist. Alternativ reicht es jedoch auch, wenn man ein paar Minuten vor dem Ablegen erst an Bord geht, dann umgeht man dieses Gedränge. Aber auch wir "alte Reisehasen" haben uns von den Menschenmassen mitziehen lassen ... das nächste Mal sind wir schlauer.
Wir hatten eine 2 Personen Innenkabine gebucht, ausreichend für eine kurze Tour (10 m²), jedoch ist diese schon ziemlich eng und wenn man - wie mein Mann -1.90 Meter groß ist, ganz schön knapp bemessen. Ablageplätze gibt es nicht, man lebt aus dem Koffer. Bad und Toilette sind jedoch in Ordnung und das Fernsehprogramm hatte zwei deutsche Sender und durchgehend eine Bordkamera nach vorn. Zum Fernsehen sind wir nicht gekommen, der Blick von der Außenkamera jedoch war schon interessant.
Wir hatten vorab bei Berge und Meer den Lunch im Grand Buffet Restaurant für Hin - und Rückfahrt gebucht und somit sollten wir möglichst schon 13.30 Uhr an Bord sein, um noch gemütlich lunchen zu können. Aber auch hier ist es ausreichend, wenn man erst kurz vor Start an Bord geht und dann eben erst nach dem Lunch seine Kabine aufsucht. Somit ist ausreichend Zeit zum Speisen, Lunch gibt es bis 15.00 Uhr. Das Grand Buffet bietet 670 Gästen Platz.
Der Lunch war sein Geld absolut wert- auch wenn man vor Ort ein paar Euro weniger bezahlt. Durch unsere Vorabbuchung bei Berge und Meer jedenfalls bekamen wir gleich die besten Plätze am Fenster, so dass wir beim Ablegen des Schiffes die Ausfahrt aus dem Hafen beobachten konnten.
Hier ein kleiner Auszug aus dem Speisenangebot: Fisch - und Krustentiere, Garnelen, Pasta mit Lachs, frisch geschnittener geräucherter Lachs, Jacobsmuscheln, Thunfisch, diverse Süßspeisen und ein wunderbares Käsebrett mit norwegischen Käsesorten. Einfach lecker!
Ein Höhepunkt auf der 20-stündigen Reise von Kiel nach Oslo war zweifellos die Fahrt durch die "Storebältsbroen", die Brücke über den Großen Belt. Da fanden sich viele Passagiere auf dem Sonnendeck ein, zumal auch die Sonne hervorkam und wir wunderbare Fotos knipsen konnten. Die Brücke wurde 1998 für den Autoverkehr fertig gestellt, sie ist insgesamt 18 km lang und verbindet Ost- und Westdänemark. Die Brücke ist zweigeteilt, die Westbrücke ist 6.611 m lang und die Ostbrücke 6.790 m. Dazwischen ist noch ein Tunnel, so dass man auf die Gesamtlänge von 18 km kommt. Für uns war der Anblick jedenfalls gigantisch, sie ist die größte Hängebrücke Europas.
Das Schiff bietet jede Menge kulinarische Genüsse, eine Pizzeria, einen Pub und diverse Restaurants jeglicher Preisklasse, wo man Buffet oder À-la-carte essen kann, z. B, den ObservationsClub vorn auf Deck 15 mit einem grandiosen Blick auf das Meer, die Cosmopolitan Bar oder eine Sports und Burgerbar.
Die Einkaufspassage lädt zum Bummeln ein, ein paar wirklich nette Dinge gab es da zu kaufen. Im Untergeschoss ist noch ein Duty free Shop, in welchem man auch einheimische Lebensmittel kaufen kann.
Eines muss man wissen: Billig ist es an Bord nicht. D.h., ein 0.6 Liter Bier schlägt mit knapp 7 € zu Buche, dafür jedoch bekommt man z. B. im Pub Live Musik rund um die Uhr oder in der Cosmopoliton Bar einen traumhaften Ausblick aufs Meer und zum Abend wurde hier ebenfalls live Musik geboten.
Zusätzlich findet an beiden Abenden - jeweils um 19.00 Uhr und um 21.00 Uhr - ein hervorragendes Tanz - und Musik-Entertainment statt, welches je nach Fahrtziel wechselt. Das Programm wird eigens für die Color Fantasy oder das Schwesterschiff Color Magic produziert. Hier hatten wir - da wir Hochzeitstag hatten - eine VIP Paket gebucht für 57 €, in welchem die Tischreservierung an einem bevorzugten Platz für 4 Personen beinhaltet war und eine Flasche "Nicolas Feuillatte Brut", einfach köstlich.
Der Theatersaal fasst 900 Personen, ohne Vorreservierung ist auch hier zeitiges Kommen Pflicht, um einen der begehrten Plätze zu erhalten. Die Vorreservierung war - gleich bei Ankunft auf dem Schiff - problemlos möglich. Das Programm wechselt auf Hin und Rücktour - lohnenswert waren beide Shows, "lmagine" und "La Rieviera" auf jedem Fall. Tolle Tänzer und Sänger - sehr professionell.
Am Abend hätte man für ca. 38 € ein Skandinavisches Buffet reservieren können (zwischen 13.00 Uhr und 13.30 Uhr beim Oberkellner zu buchen), wir haben jedoch nach dem ausgiebigen Lunch nichts mehr essen können. Das Angebot klang verführerisch (u. a. Meeresfrüchte und Hering in vielen Variationen, Spezialitäten der Räucherei an Bord sowie traditionell gepökelte norwegische Fleischwarn (Elch/Rentier).
Wir würden empfehlen, einmal das Lunchbuffet zu buchen und einmal am nächsten Tag das Skandinavische Buffet am Abend. Sinnvollerweise am ersten Tag das Buffet am Abend und am zweiten Tag den Lunch. So hat man keinen Stress, wenn man an Bord geht.
Den ganzen Tag kann man sich die Zeit vertreiben, z. B. im Color SPA und Fitnessclub (gegen Gebühr), im Casino oder dem Aqualand (ebenfalls gegen Gebühr). Für junge Leute steht der Adventure Planet mit Kickerautomaten zur Verfügung, sogar einen Golfsimulator gibt es. Zu später Stunden ab 23.00 Uhr hat dann der Tower Night Club über zwei Etagen geöffnet, das Schiff lässt wirklich keine Wünsche offen.
Nach einer ruhigen Nacht hieß es am nächsten Morgen zeitig frühstücken, da die Stadtrundfahrt Oslo auf dem Programm stand. Auch diese hatten wir vorab bei Berge und Meer gebucht, jedoch hätte man diese Tour auch noch problemlos vor Ort buchen können. Leider sind 4 Stunden Oslo viel zu kurz, um die Stadt auch nur ein wenig kennen zu lernen - da sollte man den Kurztrip - Kiel - Olso mit Übernachtung in Oslo und retour nach Kiel buchen, das wird ebenfalls bei Berge und Meer angeboten und man hat einen ganzen Tag Zeit und eine Nacht Zeit, die Stadt zu erkunden.
Oslo ist eine zauberhafte Stadt, die deutsch sprechende Reiseleiterin war sehr kompetent und hat versucht, uns so viel als möglich in den 4 Stunden wissenswertes über Oslo zu berichten. Der sehr bequeme Bus holte uns direkt am Schiff ab und dann ging es durch das Stadtzentrum. Oslo wurde zu Europas grüner Stadt 2019 erklärt, über die Hälfte von Oslo wird von Wäldern und Parks bedeckt und das Stadtzentrum ist ziemlich kompakt zu Fuß zu erreichen, jedoch nicht bei nur 4 Stunden Landgang. Da macht sich eine gebuchte Stadtrundfahrt bezahlt.
Wir fuhren am Nobel - Museum vorbei, sahen die Norwegische Oper, den Königspalast, fuhren vorbei am lbsen Museum und am Osloer Rathaus und unser erster Stopp war am Holmenkollen - der berühmten Sprungschanze hoch über der Stadt. Von dort hat man einen herrlichen Blick über den Oslofjord, zudem gibt es dort das älteste Skimuseum der Welt - dazu war leider keine Zeit. Ein paar hübsche Fotos waren jedoch drin. Der Eintrittspreis ist im Preis der Stadtrundfahrt enthalten.
Der nächste Stop war am Vigelandpark, eine der meist besuchtesten Touristenattraktionen Oslos mit über 1 Mio Besucher jährlich. Der Skulpturenpark ist das Lebenswerk des Bildhauers Gustav Vigeland mit mehr als 200 Skulpturen aus Bronze. Am bekanntesten ist wohl das „schreiende Kind" und die Familienskulpturen. Der Park hat freien Eintritt.
Der letzte Stopp bei unserem Kurztrip in Oslo war das Polarschiff Fram Museum. Hier sieht man die bekanntesten Polarschiffe der Welt. Ein eiskalter Polarsimulator zeigt das Polarmeer zu allen Tages - und Jahreszeiten, ganz besonders beeindruckend ist der eiskalte Polarsturm - man fühlt sich tatsächlich mitten drin. Der Eintritt ist im Preis der Stadtrundfahrt ebenfalls enthalten.
Oslo - wir kommen wieder! Versprochen!
Wieder an Bord fühlten wir uns schon wie "alte Hasen", wussten, wo welche Bars und Restaurants sind und Dank des Flyers von der Rezeption kann man sich - eigentlich - auch nicht verlaufen.
Wir standen noch lange oben an Deck, beobachten die herrliche Landschaft und viel zu schnell war es wieder Abend und Showtime. Da wir rechtzeitig da waren, bekamen wir auch zur zweiten Show einen guten Platz und konnten die Musik genießen.
Danach saßen wir noch lange in der Bar mit bodentiefen Glasfenstern und schauten aufs Meer - ein kühles Bier in der Hand. Ca. 23.50 Uhr begegnen sich die beiden Schiffe Color Fantasy und Color Magie nachts - sie pendeln ja immer Hin und Her. Es soll ein toller Anblick sein, das hell erleuchtete Schiff von weitem zu sehen und das Blitzlichtgewitter, wenn die Schiffe aneinander vorbei fahren ... so jedenfalls wurde es uns angekündigt. Unser Schwesternschiff hatte jedoch Verspätung und wir sind dann weit nach Mitternacht - als noch immer nichts zu sehen war - in unsere Kabine gegangen - deshalb gibt es leider keine Bilder davon.
Wir hatten diesen Kurztrip gebucht, weil wir testen wollten, wie seetauglich wir sind. Der schon vorab prognostizierte Wellengang im Skagerrak war kaum spürbar. So haben wir eine tolle Erfahrung gemacht und sagen: Berge und Meer - es gibt ein nächstes Mal!
Die Color Line ist ein modernes Fährschiff - ideal für Minikreuzfahrten und Kreuzfahrtanfänger- so wie wir.
Viel Spaß allen, die sich durch diese Zeilen inspiriert fühlen. Dank an Berge und Meer für das tolle Angebot. Auf bald