Mai 2016

Reisebericht: La Dolce Vita am Golf von Neapel

Ihr Blick schweift über das Meer. Wie schön die Sonne auf dem strahlend blauen Meer glitzert. In der Ferne erahnen Sie schon die Ziele der nächsten Tage – Capri und Ischia. Die verschachtelten Häuser in Rosa, Creme und Apricot an der Amalfiküste schmiegen sich terrassenförmig an den Fels. Die Sorrentinische Halbinsel wird Sie mit ihrer unsagbaren Schönheit verzaubern. Spüren Sie das Kribbeln im Bauch? Das ist die Vorfreude! Vorfreude auf hochkarätige Sehenswürdigkeiten am Golf von Neapel.

Chronistin Anna in Neapel
Mein Tipp

Strahlend blaues Meer am Golf von Neapel

Anna Therese, Berge & Meer-Reiseexpertin

Hallo, liebe Besucher bei Berge & Meer,

ich bin Anna Therese, 60 Jahre alt und von Beruf kaufmännische Angestellte. Zu meinen Hobbys zählen Reisen und Fotografieren. Beides lässt sich gut miteinander verbinden.

Nachdem ich meine über 25 Jahre anhaltende Flugangst überwunden habe, macht es mir wieder richtig Spaß Flugreisen zu buchen. Am liebsten bevorzugen mein Mann und ich Rundreisen mit Berge & Meer, weil da einfach alles stimmt und man sich voll und ganz auf den Urlaub konzentrieren kann.

Ihre Anna Therese

Kampanien

Egal wie oft und wohin ich verreise, Italien ist immer eine Reise wert. Bisher war Norditalien unser Ziel. Doch jetzt sollte es mal weiter in den Süden gehen – nach Kampanien, genauer gesagt in den Golf von Neapel.

Die von Berge & Meer angebotene 8-tägige Rundreise "Perlen am Golf von Neapel" deckte genau unsere bevorzugten Highlights ab, die da waren:

  • die Insel Capri - die Insel Ischia - Pompeji - Sorrent - Neapel - Amalfi u. Ravello

Da es ja kein Badeurlaub werden sollte, wählte mein Mann und ich für diese Reise den Monat Mai. Als Hobbyfotografin war ich natürlich in erster Linie gespannt, ob ich wirklich die tollen Motive zu sehen bekomme, die man aus Bildbänden und Reiseführern kennt.

1. Tag

Abflug Düsseldorf – Ankunft Neapel

Am 14.05. sollte der Flieger um 6.10 Uhr ab Düsseldorf starten. Da ein 2 - 3 stündiges vorzeitiges Erscheinen am Flughafen notwendig war, wollten wir niemandem zumuten, uns in der Nacht dorthin zu fahren. Es bestand allerdings auch die Möglichkeit mit der Bahn anzureisen, da die Fahrt im Reisepreis enthalten war, aber um diese Uhrzeit sind die Verbindungen nicht so günstig. Also entschieden wir uns ein paar Tage vorher einen Parkplatz am Düsseldorfer Flughafen zu buchen, der einen durchgehenden Shuttle-Service hatte. Für 38 € die Woche konnten wir unseren Wagen nur 1 Km vom Abflugterminal parken. Keine Wartezeiten - schneller, freundlicher Service.

Dank der vorher reservierten Sitzplätze im Flieger, hatte ich meinen gewünschten Fensterplatz. Der Flug mit Eurowings war angenehm. Allerdings war es gut, dass wir am Flughafen noch ein kleines Frühstück zu uns genommen hatten, denn im Flieger wurde uns für diesen kurzen Flug nichts Derartiges angereicht. Pünktlich um 8.15 Uhr landeten wir in dem leider bedeckten Neapel.

Nachdem wir unsere Koffer hatten, hielten wir Richtung Ausgang Ausschau nach unserer Reiseleitung. Sofort entdeckten wir die beiden Damen mit dem Berge & Meer-Schild. Als dann auch die letzten Reisenden aus München mit 2 - stündiger Verspätung eingetroffen waren, wurden die Ankömmlinge auf zwei verschiedene Hotels verteilt. Mit dem Bus ging es für uns nach Nola. Dort trafen wir am Hotel Belsito ein. Schon der erste optische Eindruck war gut und so blieb es auch. Das Hotel wirkte recht neu. Alles war sehr sauber und ansprechend.

Unsere Reiseleitung war Flavia von der Insel Ischia. Sie ließ keine Fragen offen, war immer präsent und ansprechbar. Sie wohnte ebenfalls in diesem Hotel und wir hätten Sie per Handy im Notfall auch nachts erreichen können.

2. Tag

Freier Tag in Sorrent

Heute stand direkt unser erster Ausflug an. Es sollte zur Insel Capri gehen. Nach einem ausgiebigen Frühstück, das keine Wünsche offen ließ, bestiegen wir unseren Bus nach Neapel, um dort im Hafen die Fähre nach Capri zu nehmen. Das Wetter hatte sich leider noch nicht viel gebessert und in Nola war so viel Regen heruntergekommen, dass die Straßen überschwemmt waren. Trotzdem konnte das die gute Stimmung in der Gruppe nicht trüben. Im Hafen angekommen, war es zwar trocken und die Sonne ließ sich hier und da mal blicken, aber für eine Überfahrt war es wohl doch zu unbeständig. Daher bekam Flavia leider keine Rücktickets und der Ausflug fiel ins Wasser.

Doch Flavia hatte gleich Plan B zur Hand. Sie machte den Vorschlag, mit dem Bus nach Sorrent zu fahren, wo wir unseren freien Tag hätten verbringen können. Diese Fahrt gehörte nicht zum Ausflugsprogramm, aber wir waren alle gerne bereit, diese Tour zu buchen. Die Entscheidung von Flavia war genau richtig, denn als wir ein paar Tage später den Capri-Ausflug nachholten, bot sich uns ein traumhaftes Wetter und relativ wenig Seegang.

In Sorrent hatten wir ja viel Zeit und so konnten wir schon gleich die Souvenirs für die Daheimgebliebenen besorgen. Das Angebot war groß, tolle Keramik, viel "Zitroniges", alles für die Pastaküche und tolle Boutiquen mit Leinen-Kollektionen.

Nachdem wir die kleinen Gässchen mit den vielen Einkaufsmöglichkeiten hinter uns gelassen hatten, schlenderten wir zu einem schönen Aussichtspunkt in einem kleinen Park an der Villa Comunale. Mittlerweile zeigte sich auch die Sonne und es wurde warm. Vom Park aus führte ein Serpentinenweg hinunter zum Wasser. Dort sind wir noch ein wenig entlang bis zum Hafen gegangen und hatten noch Zeit für eine Pizza und ein Zitroneneis. Am späten Nachmittag ging es dann von dem vereinbarten Treffpunkt an der Piazza Tasso wieder zum Hotel zurück, wo uns um 19.30 Uhr das gemeinsame Abendessen erwartete.

3. Tag

Stadtbesichtigung Neapel

Neapel empfing uns heute. Der Bus fuhr uns recht nah an die zu besichtigenden Sehenswürdigkeiten heran. In Neapel wurde dann die Reiseleitung von einer sehr ortskundigen Dame übernommen, die uns viel über die einzelnen Gebäude berichten konnte. Nachdem wir unter Anderem einen Rundgang durch den Duomo di San Gennaro unternommen hatten, ging es zu Fuß weiter in die Via San Gregorio Armeno, die Straße der Krippenbauer. Dort traf man nicht nur Josef und Maria an, sondern sehr viele in Miniatur nachgebildete Prominente aus Sport, Film, Musik und Politik. Es war eine interessante Begegnung und man hätte sich am liebsten jede einzelne Figur genauer angesehen, aber der Bus wartete schon, um uns noch mehr von der quirligen Stadt zu zeigen.

Nächster Halt war dann nahe der Piazza del Plebiscito, mit der Basilica San Francisco de Paola. Hier hatten wir Gelegenheit, in der von dort schnell zu erreichenden bekannten und längsten Einkaufsstraße Neapels, der Via Toledo, unser Urlaubsgeld zu verprassen. Einige bekannte Gebäude waren leider wegen dringender Renovierungsmaßnahmen mit bedruckten Planen verhangen. Von der Via Toledeo aus konnte man auch gut die Galleria Umberto I erreichen. Mit ihren Glasdächern ist sie ein beeindruckendes Gebäude, aber auch hier sah man die eine oder andere Renovierungsmaßnahme.

An der Piazza del Plebiscito befindet sich auch das bekannte Café Gambrinus. Das Angebot an Leckereien erschlug einen förmlich. Leider war zur Kaffeezeit alles besetzt. Flavia hatte uns noch einen Tipp gegeben. Ein paar Häuser weiter gab es ein Café namens "Bar del Professore". Dort sollte es einen leckeren Espresso mit Nougat-Geschmack geben, den Nocciolato. Das hatte sich wohl auch herumgesprochen, denn die wenigen Plätze dort waren ebenfalls belegt. Aber mit etwas Geduld gelang es uns dann doch, dort zu verweilen und den wirklich leckeren, zu empfehlenden Espresso Nocciolato und eine nepolitanische Gebäckspezialät aus Blätterteig mit dem Namen Sfogliatelle zu genießen. Berieselt von der italienischen Geräuschkulisse in dem Café und den Straßen ging es wieder zum Bus, der mit uns zu einer Panoramafahrt startete.

Vorbei an typisch italienischen Gässchen fuhren wir dann in den "gehobeneren" Teil von Neapel. Hier waren in entsprechender Lage einige schöne Villen angesiedelt. Der nächste Fotostopp gewährte uns dann, auch dank des mittlerweile wieder schönen Wetters, einen tollen Blick auf die Bucht von Neapel und das vorgelagerte Castel del Ovo, bevor es wieder mit dem Bus gemütlich ins Hotel ging. Auf der Rückfahrt legte Flavia dann passend zum Tagesausflug das Lied "Zwei kleine Italiener, die träumen von Napoli …" ein. Animiert zum Mitsingen fanden alle, dass das ein schöner Tag war.

4. Tag

Insel Ischia

Wieder sind wir im Hafen von Neapel. Heute geht es mit der Fähre zur Insel Ischia. Flavia kümmert sich wieder einmal um die Tickets. Wir Gäste hatten bis zum Ablegen der Fähre Zeit, uns die riesen Kreuzfahrtschiffe anzusehen, die täglich Tausende Touristen "ausspucken". Ich stellte mir schon das Foto vor, das ich vom Wasser aus machen könnte. Neapel im Hintergrund und davor die großen "Pötte".

Die Überfahrt dauerte 1,5 Stunden. Auf Ischia angekommen gingen wir erst zu einem Punkt, wo wir uns später wiedertreffen sollten. Jeder hatte somit die Gelegenheit, das Hafenstädtchen ein wenig auf eigene Faust zu erkunden. Wir zogen es vor, mit einigen Anderen aus der Gruppe Richtung Castello Aragonese zu spazieren. Leider zogen wieder einige Regenwolken auf und wir entschlossen uns, in eine der kleinen Strandbuden einzukehren um in Ruhe bei einem leckeren Cappuccino auf besseres Wetter zu warten. Einige sportliche junge Leute nahmen trotzdem den Marsch zum Castello auf sich und wurden dort, nachdem sie in einen kräftigen Regenschauer gekommen waren, mit einer schönen Aussicht belohnt. Meine Fotoausrüstung war dankbar, dass ich mich anders entschieden hatte.

Das Wetter war für diese Jahreszeit untypisch unbeständig. Regenschirm und Windjacke waren stets dabei. Trotzdem hatten wir immer wieder Glück und konnten vieles im Sonnenschein bewundern. So schlenderten wir auch später bei Sonnenschein und warmen Temperaturen zum Treffpunkt zurück. Zwischendurch wurde noch das ein oder andere Souvenir gekauft.

Der Bus umrundete mit uns die für ihre vielen Thermalquellen und Wellness-Hotels bekannte Insel und wir kehrten auf einen kleinen Imbiss in ein landestypisches Restaurant ein. Gut gestärkt ging es weiter nach Sant‘ Angelo. Dies ist das Urlaubsdomizil unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel und wird daher auch schon mal Sant‘ Angela genannt. Auch hier gab es die Gelegenheit, sich ein wenig die Füße zu vertreten und Fotos zu schießen

Wieder im Hafen angekommen, konnten wir auch gleich auf die Fähre nach Neapel. Alle waren auf Deck, um die Sonne und die Seeluft zu genießen.

5. Tag

Insel Capri

Zum dritten Mal sind wir in Neapel. Heute steht die berühmte und besungene Insel Capri auf dem Programm. Die Überfahrt dauert ca. 1.5 Stunden. Wir haben ein traumhaftes Wetter und sind froh, dass Flavia sich am ersten Ausflugstag umentschieden hatte. Das Meer war tiefblau und relativ ruhig. Dann tauchte sie auf, eine der Perlen oder besser gesagt die Perle im Golf von Neapel - Capri. Wer denkt bei Capri nicht gleich an das Lied: "Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt…".

Capri hat 14.000 Einwohner. In den Reisemonaten verteilen sich täglich 10.000 Tagesbesucher auf der Insel, die eigentlich nur aus zwei Gemeinden bzw. Orten besteht - Capri und Anacapri. Im Hafen wurde die Reiseleitung dann von Fabio I übernommen. Mit speziellen, für die Insel gebauten und erlaubten kleinen Bussen, wurden wir zunächst ein Stück entlang der Steilküste mit atemberaubendem Blick in die Tiefe nach Anacapri gefahren. Dort machten wir uns wieder einen Treffpunkt aus und es blieb jedem selber überlassen, was er sich anschauen bzw. wie er die freie Zeit verbringen wollte.

Wir entschieden uns für die empfehlenswerte Seilbahnfahrt hoch zum Monte Solare. In den Einzelsitzen konnte man einen herrlichen Blick auf Anacapri genießen. Es war eine himmlische Ruhe. Man schwebte geräuschlos über die Gärten der Bewohner und konnte mit den Füßen fast die Bäume berühren. Oben angekommen, gab es für mich erst einmal ein Ziel: Der Blick von hoch oben auf das Wahrzeichen von Capri, die Faraglioni, die drei bekannten Felsen im Meer vor Capri. Obwohl wir Sonnenschein hatten, zogen gerade in dem Moment einige Dunstwolken über die Felsen. Für mich als Hobbyfotograf bedeutete das Geduld, Geduld, Geduld. Während andere aufgaben und wieder nach unten fuhren, harrte ich aus und bekam doch noch ein einigermaßen zufriedenstellendes Motiv. Wieder zurück in Anacapri reichte durch meinen langen Aufenthalt auf dem Monte Solare die Zeit leider nicht aus, um noch die Villa von Axel Munthe zu besichtigen. Von anderen Mitreisenden habe ich mir sagen lassen, dass diese sehenswert war. Wir haben uns eine Pizza auf die Hand geholt und sind bei einem leckeren Eis noch ein wenig durch die Gässchen von Anacapri geschlendert. Die Mini-Busse fuhren uns wieder zurück nach Capri.

In Capri führte uns Fabio I dann zu den bekannten Augustusgärten und der Villa Krupp. Wer wollte, konnte diese gegen einen kleinen Eintrittspreis besichtigen. Die Aussicht von dort lohnte sich. In Capri pulsiert das Leben so richtig. Es gibt so viele schöne kleine exklusive Geschäfte. Hier auf Capri gibt es auch das 2003 erschienene Zitronenparfum Carthusia Aria di Capri. Man kann es sich im Vorbeigehen aufsprühen lassen und wird süchtig danach.

Nach Besichtigung der Augustusgärten und der Via Krupp hatten wir auf Empfehlung von Flavia u. Fabio I eine Inselumrundung mit einem kleinen Boot gebucht. Die berühmte "Blaue Grotte" wollten wir uns nicht ansehen, da die Wartezeiten bis zu 3 Stunden betrugen und dafür war uns die Zeit zu kostbar. So entschieden wir uns für die Inselumrundung, die für mich mit das Highlight war.

Vom Wasser aus betrachtet wirkte die teilweise sehr steile Felsküste noch gewaltiger. Das Wasser zeigte sich in einem unglaublichen Blau und unser Bootsführer wagte sich mit uns sehr nah an die anderen, weniger bekannten, aber nicht weniger sehenswerten Grotten der Insel heran. Wir bekamen die "Weiße Grotte" (wegen der weißen Gesteinsformationen), die "Rote Grotte" (wegen ihrer Korallenansammlungen) und die "Grüne Grotte" (wegen dem grünen Lichtschein im Wasser) zu sehen. Die Felsspalte der grünen Grotte wird gerne von Touristen durchschwommen, die sich mit einem Boot heranfahren lassen, ins Wasser springen und auf der anderen Seite wieder abgeholt werden. Unser lokaler Reiseleiter Fabio konnte viel über die Insel berichten.

Ein absolutes Muss bei so einer Inselumrundung ist auch die Durchfahrt durch den Bogen einer der drei bekannten Felsen (Faraglioni). Fabio erklärte uns vorher, dass alle Paare, die sich bei der Durchfahrt durch diesen Bogen küssen, für immer zusammen bleiben und sollte jemand keinen Partner dabei haben, würde er sich gerne zur Verfügung stellen. Da konnten sich dann aber einige Damen nicht einig werden.

Nachdem wir den Hafen wieder erreicht hatten, waren alle der Meinung, dass sich diese Bootsfahrt wirklich gelohnt und uns tolle Motive geboten hatte.

Das Warten auf die Fähre nach Neapel wurde uns dann noch durch eine kostenlose Probe des beliebten Zitronenlikörs "Limoncello" in dem Limoncello-di-Capri-Café verkürzt bzw. versüßt.

Als wir dann Neapel und unseren Bus wieder erreicht hatten, legte Flavia zum Abschluss dieses wunderschönen Tages das Lied "Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt …" ein und alle sangen und summten glücklich und zufrieden mit. Wie jeden Abend erwarteten uns dann im Hotel wieder zwei leckere Menüs zur Wahl mit Vorspeise, Hauptgericht und Nachspeise. Von der kostenlos dazu gereichten Karaffe Rotwein blieb mal wieder so gut wie nichts übrig.

6. Tag

Pompeji / Vesuv

Heute sollte es zumindest für mich etwas anstrengend werden. Ich hatte mir noch vor dem Urlaub eine Fußverletzung zugezogen und wollte den Urlaub schon komplett absagen. Zum Glück habe ich es nicht gemacht. So viele schöne Eindrücke hätten mir jetzt gefehlt.

Zuerst stand die Besichtigung von Pompeji an. Die Führung durch diese ausgegrabene Stadt wurde wieder von einer lokalen Reiseleitung übernommen. Für diese Führung wurden uns, die gegen eine kleine Leihgebühr zu bekommenden, Kopfhörer empfohlen. So konnten wir auch etwas entfernt von unserer Reiseleiterin alles Wissenswerte über diese Stadt erfahren. Für viele aus unserer Gruppe war genau dieser Ausflug nach Pompeji das Highlight, da diese Stadt ja doch eine gewaltige Geschichte hat.

Mittlerweile waren die Temperaturen wieder gestiegen und es folgte die Fahrt mit dem Bus zum Vesuv bis auf 1.000 m Höhe. Danach konnte, wer wollte noch ein Ticket kaufen, um mit einem speziellen Führer die restlichen 250 Höhenmeter zu Fuß zurück zu legen, um dann über den Kraterrand zu schauen. Nach Rücksprache mit Flavia entschloss ich mich allerdings, aufgrund meiner etwas eingeschränkten Gehfähigkeit auf diesen Fußmarsch zu verzichten. Ich komme bestimmt noch einmal wieder und dann hole ich dies nach!

7. Tag

Amalfi / Ravello

Der heutige Tag ist neben der Inselumfahrung von Capri ein weiterer Höhepunkt für mich. Es ging über Pompeji (hier stieg unser Amalfi - Reiseleiter Fabio II zu), Sorrent und Positano nach Amalfi. Die Fahrt führte ein Stück über eine der schönsten Küstenstraßen Europas. Hier auf dieser schon recht engen Straße, sowie auch auf den Straßen von Capri und Ischia muss man als Autofahrer und besonders als Busfahrer gute Nerven haben. Hinter jeder Kurve kann man mit einer Herausforderung konfrontiert werden. Oftmals passte nicht einmal eine Zeitung zwischen die Seitenspiegel der Busse. Nicht selten stiegen die Busfahrer aus und diskutierten auf der Straße aus, wer denn jetzt wohl zurückfahren und Platz mache sollte. In diesen Momenten waren wir froh, dass wir hier nicht mit dem eigenen PKW unterwegs waren und uns dieses Gerangel gelassen ansehen konnten.

Auf dieser Fahrt entlang der Küste folgte ein schönes Fotomotiv dem Anderen und da wusste ich, hier ist es wirklich so schön, wie es in den Bildbänden und Reiseführern dargestellt wird. Ich war total begeistert und nicht nur weil unser dortiger Reiseleiter Fabio, ein netter, junger Italiener neben mir im Bus Platz genommen hatte. Fabio II war an diesem Tag für uns zuständig. Er erklärte alles sehr gut und organisierte vom Bus aus gleich für die Gäste, die daran interessiert waren, eine Bootsfahrt entlang der Amalfiküste. Da mir eine solche Bootstour schon bei Capri so gut gefallen hatte, buchten wir auch diesen Ausflug. Leider tauchte wieder eine dicke Regenwolke auf und so beschlossen wir mit Fabio die Bootstour sofort zu unternehmen. So gelang es uns auch, diese bei schönstem Wetter durchzuführen.

Vom Wasser aus betrachtet, sah alles wieder anders aus. Auf dem Boot griff Fabio II zum Mikrofon und erklärte uns wieder einiges. So auch, welchen Prominenten und Hollywoodstars welche Villa gehört. Vor einer der Villen drehte er das Mikrofon leiser und meinte, sonst beschwere sich wieder Sophia Loren.

Mit dem bekannten Lied "O‘ sole mio …" liefen wir dann wieder so langsam in den Hafen von Amalfi ein. Von dort ging es zu Fuß Richtung Dom. Vor der imposanten Domtreppe gab Fabio einige ausführliche Erklärungen zu diesem beeindruckenden Gebäude ab. Wer wollte, konnte den Dom nach dem Mittagessen besichtigen. Zum Mittagessen führte uns Fabio durch einige Gässchen in ein typisches kleines Restaurant, welches wir so bestimmt nicht gefunden hätten. Leider waren die Plätze draußen sofort belegt und wir mussten im Innenraum Platz nehmen. Wie sich nach kurzer Zeit herausstellte, war das unser Glück, denn es ergoss sich ein Wolkenbruch über das Städtchen und die Gäste im Außenbereich mussten sich den Schirm über ihre Pizza halten. Hier im Lokal erwies sich Fabio nicht nur als guter Reiseführer, sondern auch als guter Kellner. Kurz entschlossen schnappte er sich die fertigen Gerichte und verteilte sie an uns, so dass wir schneller fertig waren und noch Zeit für einen kleinen Bummel oder die Besichtigung des Domes hatten.

Amalfi ist mit seinen pastellfarbenen, wie aufeinandergestapelt aussehenden Häusern wirklich ein reizendes Städtchen. Aber nichts anderes kann ich auch von den anderen Städtchen entlang der Küstenstraße behaupten. Man sollte es auch nicht versäumen, sich während der Fahrt nach einer Kurve einmal umzudrehen. Die Perspektive ist wieder eine ganz andere und der Rückblick ist oft lohnend.

Den Abschluss des heutigen Tages und der Rundreise bildete die Fahrt hinauf nach Ravello. Ein sehr schönes Bergstädtchen. In den zauberhaften Gärten der bekannten Villa Rufolo ließ sich Richard Wagner seinerzeit zu seinem Bühnenbild der Oper Parsifal inspirieren. Trotz des mittlerweile einsetzenden Regens entschloss ich mich als Einzige aus der Gruppe diese Gärten mit Eintrittsgeld zu besuchen. Mir hatte es ein bestimmtes Motiv angetan, welches ich zwar fand, aber durch die fehlende Sonne leider nicht perfekt war. Trotz des Regens war die Schönheit und die Blütenpracht dieses Gartens zu erkennen. Gestärkt durch einen leckeren Cappuccino und eine der vielen verlockenden Süßspeisen ging es wieder zum Bus, der uns dann durch die Berge zurück nach Nola brachte. Vorher konnten wir von oben noch einen letzten Blick auf Neapel erhaschen.

8. Tag

Rückflug Neapel – Düsseldorf

Flavia hat uns an diesem Morgen bis in das Flughafengebäude begleitet, wo sie dann schon wieder die nächsten glücklichen Gäste erwartete.

Mein Fazit

Obwohl ich zum Zeitpunkt dieser Rundreise, was das Gehen anbelangte, etwas eingeschränkt war, konnte ich dennoch vieles mitmachen und habe sehr viele schöne Eindrücke gewonnen. Die Reiseleitung Flavia war immer besorgt, erkundigte sich nach mir und erklärte immer genau, was uns am nächsten Tag erwartete und was für mich eventuell kritisch werden könnte. Für die Stadtbesichtigung von Neapel erklärte sie sich sogar bereit, mir eventuell ein Taxi zu rufen, falls ich nicht mehr gehen könnte. Aber das war Gott sei Dank nicht nötig.

Unsere Reiseleiterin Flavia war sehr nett und umsorgt und sah immer alles positiv, was sich auf die ganze Gruppe übertrug. Auch die einzelnen lokalen Reiseleiter vor Ort waren sehr bemüht und hatten alles gut durchorganisiert. Nirgendwo gab es lange Wartezeiten oder Unstimmigkeiten. Großen Respekt hatten wir auch vor unserem Busfahrer. Mit welcher Ruhe und Gelassenheit er die schwierigen Fahrsituationen meisterte – alle Achtung.

Berge & Meer hat mit dieser Rundreise nicht zu viel versprochen. Für uns war alles rund, das Hotel war sehr gut, Essen, Zimmer, Sauberkeit – alles bestens. Leider konnten wir aufgrund des abendlichen kühlen und regnerischen Wetters nicht alle Möglichkeiten, wie Pool und Außenanlage des Hotels nutzen, aber dafür hatten wir tagsüber im Großen und Ganzen Glück mit dem Wetter. Dass der Golf von Neapel zumindest eine Reise wert ist, beweist hoffentlich meine kleine Auswahl an Fotos.

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