16. Tag
Frühmorgens brechen wir Richtung Tana zum Flughafen auf. Noch schlafen die Dörfer, das Leben erwacht erst. Die Verkaufsbuden sind noch geschlossen, einzig die Fahrradboten bringen das (Weißluft-)Brot von einem Ort zum anderen. Sonnenaufgang in Madagaskar hatten wir bisher auch noch nicht. Durch den Nebel, der noch in den Bergen hängt eine mystische Stimmung.
Langsam erwacht das Leben, die Bauern brechen mit den Zebukarren auf die Felder auf. Wieder staunen wir, mit welch einfachen Mitteln hier noch die Felder bestellt werden. Angekommen in Tana kämpfen wir uns durch das morgendliche Verkehrschaos, an den bekannten Stau-Stellen immer begleitet von fliegenden Händlern und bettelnden Kindern. Nach einem kurzen Halt am Einkaufszentrum erreichen wir nach über 6 Stunden den Flughafen Ivato.
Nun heißt es Abschied nehmen von einer wundervollen Insel, die soviel zu bieten hat, man muss es nur entdecken. Freundlichen Menschen, die ein hartes und einfaches Leben führen, aber (vielleicht gerade deswegen) mit sich zufrieden sind und immer ein strahlendes Lächeln auf dem Gesicht haben. Einer Lebenseinstellung "Mora mora", die so gar nicht in unsere termingeprägte Welt zu passen scheint, aber auf Madagaskar durchaus funktioniert. Man muss sich halt dem anpassen.
Abschied von unserem überaus liebenswerten, kompetenten Guide Fenosoa, der uns allen ans Herz gewachsen ist, der es immer allen recht machen wollte (was leider nicht immer möglich ist). Abschied von unserem Busfahrer Tony, der uns immer umsichtig und sicher durch die Gegend geschaukelt (teilweise im wahrsten Sinne des Wortes) hat. Und auch Abschied von einer tollen Reisegruppe, es war eine harmonische und lustige Truppe. Auch durch euch war die Reise so ein unvergessliches Erlebnis. Schön war es mit euch allen!
Am Flughafen selbst wird die besagte Lebenseinstellung nochmals mehr als deutlich. Es herrscht das reinste Chaos. Viel zu viele Menschen stürmen auf viel zu wenige Check-In-Schalter los. Zu Beginn der Boarding-Time hatten wir gerade mal unsere Bordkarten, geschweige denn, die ganzen Sicherheitsvorkehrungen durchlaufen.
Schlussendlich startet der Flieger eben einfach eine Stunde später Richtung Addis Abeba, nachdem alle angekommen waren.