Dezember 2015

Reisebericht: Märchenhaftes Kappadokien

Woran denken Sie bei Kappadokien? Eine der wohl bizarrsten Regionen der Welt erwartet unsere Chronistin auf dieser Reise mit ihren einzigartigen Felsformationen, unterirdischen Städten und Feenkaminen.

Chronistin Helma in Kappadokien
Mein Tipp

Märchenhaftes Kappadokien

Helma, Berge & Meer Chronistin

Ich bin schon sehr neugierig auf meine Kappadokien-Rundreise.

In Thailand war ich 2-mal jeweils 60 Tage als Solotourist mit Organisation vor Ort und Kambodscha habe ich kennengelernt. Im Mai war ich mit Berge & Meer in China unterwegs.

Ich gehöre der Generation 65+ an. Beste Grüße Helma

1. Tag

Anreise nach Antalya

Pünktlich erreiche ich gegen Abend den Flughafen Antalya. Die Mitreisenden aus der Kölner Gegend waren bereits am Morgen angekommen und konnten gleich ihr Zimmer benutzen. Eine Nacht bleiben wir in dem schönen IC Hotel Airport – nur wenige Autominuten vom Flughafen entfernt. Ich habe ein schönes geräumiges Zimmer. Man kann eine Fitnessanlage und das Hallenbad benutzen, oder sich im Hamam, dem türkischen Bad, oder in der Sauna verwöhnen lassen. Das Speiseangebot lädt zum Genießen ein.

Die Türkei ist ein äußerst interessantes Land, sie ist Orient und dann auch wieder nicht. Die Fülle antiker Kunstschätze wird ergänzt durch Monumente einer großen türkisch-islamischen Vergangenheit. Sie ist ein islamisches Land, aber das einzige, in dem Staat und Religion voneinander getrennt wurden. Die Türkei (amtlich Türkiye Cumhuriyeti (T. C.), deutsch: Republik Türkei) ist eine demokratische Republik in Vorderasien und Südosteuropa. Sie ist seit ihrer Gründung als Nachfolgestaat des Osmanischen Reiches im Jahr 1923 laizistisch und kemalistisch, d. h. durch ihren Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk geprägt.

Er leitete eine Modernisierung der Türkei durch gesellschaftliche und rechtliche Reformen nach dem Vorbild verschiedener europäischer Nationalstaaten ein. Seine Reformen bis zu seinem Tode 1938 sind unter anderem:

  • Einführung des Familiennamens
  • Auflage, die Geburt des Kindes registrieren zu lassen
  • Abschaffung des Fes und des Schleiers
  • Übernahme des Gregorianischen Kalenders

Die moderne Türkei ist so vor allem und bis heute das Werk von Kemal Atatürk - der Familienname Atatürk (“Türkvater“) wurde ihm 1934 von der Nationalversammlung der Türkei verliehen. Der Human Development Index (Index für menschliche Entwicklung) der Türkei betrug 2014 0,759 (Platz 69 von 187).

Regionen der Türkei:

1. Marmararegion

2. Zentralanatolien

3. Ägäisregion

4. Mittelmeerregion

5. Schwarzmeerregion

6. Südostanatolien

7. Ostanatolien

2. Tag

Antalya/Belek - Konya - Kappadokien

Um 7 Uhr ist Frühstück angesagt, um 8 Uhr die Abfahrt des Busses. Vorsorglich hatte ich am Vorabend in der Rezeption für 6 Uhr einen Weckruf vereinbart. Kein Telefon klingelte, um 8 Uhr weckte mich der Kofferträger. Toll!!! Sogar der Kofferträger unterstützt mich und wirft meine restlichen Sachen in den Koffer, ich kleide mich rasch an, ohne Frühstück bin ich mit 30 Minuten Verspätung im Bus. Eine eisige Kühle wehte mir dort entgegen.

Wir fahren Richtung Kappadokien durch das wunderschöne Taurus Gebirge im Schnee über den Pass Alacabel Rakim (1.825 m) mit unserem Reiseleiter Güner Güler und unserem Busfahrer Turgut.

Die Straße verläuft in vielen Serpentinen. Dazu erzählt uns Güner einen Witz: Ein Busfahrer Ali und ein Fahrgast Hodschi erleiden infolge eines Unfalls den Tod. Sie kommen bei Petrus an. Petrus fragt sie, was sie in ihrem Leben gleistet haben. Hodschi: ich habe mein ganzes Leben dem Glauben gewidmet. Ali: ich habe viele Jahre Touristen gefahren. Petrus schaut in seine Liste. Ganz oben steht der Busfahrer Ali; er kommt also ins Paradies. Jedoch Hodschi steht nicht auf der Liste. Hodschi regt sich auf. Petrus erklärt ihm seine Entscheidung. Als Sie gepredigt haben, schliefen die Leute. Als aber Ali seine Touristen im Bus fuhr, haben alle gebetet.

Wir essen in „Zirve“ zu Mittag: Es ist ein reichhaltiges Menü bestehend aus Salat, Kürbissuppe, Adanakebab (Hackfleisch, scharf gewürzt) mit rohen Zwiebeln, Reis und Peperoni. Als Dessert gibt es einen Reispudding mit Vanillesauce. Dazu noch einen wohlschmeckenden Tee. Es schmeckte super.

Konya ist unser erstes Ziel. Es liegt etwa 200 km südlich von Ankara auf einer Meereshöhe von 1.200 m. Hier besuchen wir die Grabmoschee von Mevlânâ, dem Gründer des Mevlânâordens und Vertreter des Sufismus im 13. Jahrhundert. Mevlânâ Calaleddin Rumi - der Grundsteinleger des Türkischen Islam - wurde am 30. September 1207 in Balkh (Afghanistan) als Sohn des Bahaeddin Voled geboren.

Im türkischen Konya hat der islamische Philosoph Mevlânâ Celâleddîn Rûmî (1207-1273) viele Jahre gelebt und den berühmten Mevlevi-Derwischorden gegründet, der auch heute noch ein lebendiger Teil der türkischen Kultur ist. Er formulierte wunderschöne Zeilen: "Unkraut wächst in zwei Monaten, eine rote Rose braucht dafür ein ganzes Jahr". Diese Weisheit ist zwar sehr alt, hat aber auch in der heutigen Zeit ihre Bedeutung nicht verloren. Mevlânâ zählt zu den wichtigsten Vertretern der orientalischen Literatur und hatte im Jahre 2007 seinen 800. Geburtstag. Zu Ehren Calaleddin Rumi wurde in der Moschee ein Grabmal mit 65 Särgen für ihn, seine Verwandten und die ihm nachgefolgten Klostervorsteher errichtet. In drei Räumen sind die Klausen der Mönche zu sehen, im folgenden Raum sind Korane aus verschiedenen Jahrhunderten ausgelegt. Der kleinste Koran ist so winzig, dass er nur mit einer Haarnadel geschrieben werden konnte. Die Anhänger (Derwische) des Mevlevi-Derwischorden gaben ihm den Titel Maulana (persisch/arabisch „unser Herr/Meister“) oder (in türkischer Aussprache) Mevlânâ.

Mevlânâ Rûmî genannt, ist zwar kein Heiliger, er hat dennoch sehr viel für den Glauben der Menschen getan und zählt bis heute zu den einflussreichsten Vertretern des Sufismus, der spirituellen Richtung des Islam. Nach dem Verlust seines Freundes Schams verfasste er immer wieder Verse, die seine Trauer ausdrückten. Seine Schriften, vor allem seine Liebeslyrik, haben die orientalische Literaturgeschichte entscheidend geprägt. Sein bedeutendstes Werk, das klassische Lehrbuch der Sufis, heißt "Matnavi". Die 25.700 mystischen Verse des Gedichts gehören zu den schönsten, die jemals geschrieben wurden. Dass Matnavi auch der "Koran in persischer Sprache" genannt wird, unterstreicht die enorme Bedeutung dieses großen Philosophen. Mevlânâ hat seinen Anhängern sieben Weisheiten mit auf den Weg gegeben, die ihnen bei ihrer Suche nach Gott helfen sollen:

  1. Sei großzügig und hilfsbereit wie ein Bach
  2. Sei gütig und barmherzig wie die Sonne
  3. Verstecke die Fehler anderer wie die Nacht
  4. Sei gewaltig und nervös wie ein Toter
  5. Sei bescheiden und schlicht wie die Erde
  6. Sei tolerant wie das Meer
  7. Zeige dich entweder so wie du bist, oder sei wie du dich zeigst

Der Sufismus, auch Sufitum oder Sufik, ist eine Sammelbezeichnung für Strömungen im Islam, die asketische Tendenzen und eine spirituelle Orientierung aufweisen, die oft mit dem Wort Mystik bezeichnet wird. Einen Anhänger des Sufismus nennt man Sufi, Sufist oder auch Derwisch. Für die Ausarbeitung ihrer praktischen und theoretischen Lehren beziehen sich die Sufis auf einen „inneren Sinn“ des Korans und insbesondere auf Verse, welche sich auf eine individuelle Beziehung oder Unmittelbarkeit zu Gott beziehen lassen sowie auf Traditionen‚ Brauch, gewohnte Handlungsweise, überlieferte Norm und Vita von Mohammed, die in diesem Sinne als Vorbild gedeutet werden.

Um 15.30 Uhr geht die Fahrt weiter zu unserem Hotel. Heute habe ich wieder großes Pech. Zwischen zwei Ausgängen mit 50 m Abstand war ein Café. Ich gehe extra 10 Minuten vor dem Treffpunkt aus dem falschen Ausgang. Über Handy konnte ich Güner rufen. Aber im Bus bekomme ich schlimme Dinge zu hören. Güner beruhigt sehr geschickt alle Insassen im Bus, schließlich sind wir im Urlaub, Toleranz sei angebracht etc. Ich bin ihm sehr dankbar. Dieser Reiseleiter hat eine stark ausgeprägte soziale Kompetenz.

Wohlbehalten kommen wir in Ürgüp (griechisch Προκόπιο Prokopio), eine türkische Kleinstadt mit 20.522 Einwohnern (Stand 2014) in der zentralanatolischen Provinz Nevşehir. Der gleichnamige Landkreis Ürgüp hat 35.311 Einwohner (Stand 2014). Die Stadt liegt etwa 20 Kilometer östlich der Provinzhauptstadt Nevşehir und gut 60 km westlich der Stadt Kayseri. Die türkische Hauptstadt Ankara liegt 260 km weiter nordwestlich und die Touristenorte um Antalya, Side und Alanya befinden sich etwa 400-500 km südwestlich.

Auf einer Höhe von etwa 1.150 m über Normalnull ist Ürgüp zentral in der Touristenregion Kappadokien gelegen. In der Nähe der Stadt befinden sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten, wie z. B. die aus dem vulkanischen Gestein herausgewaschenen Feenkamine und andere beeindruckende geologische Formationen sowie die frühchristlichen Höhlenkirchen im Freilichtmuseum von Göreme, welche wir auch am Folgetag besichtigen werden.

Wir übernachten vier mal im Hotel Mustafa. Das sagt uns sehr zu, wir müssen dann nicht so häufig den Koffer ein- und auspacken. Es ist ein gutes Mittelklassehotel mit ordentlichen Zimmern. Das Essen ist nicht so gut wie in unserem gestrigen Hotel, aber wir sind dennoch zufrieden. Ich besuche auch gleich das Hamam. Ganz toll: Sauna, Peeling, Seifenmassage, Kopfmassage, ausruhen auf der großen, runden Steinplatte.

3. Tag

Wandern in Kappadokien

Am frühen Morgen um 5 Uhr können wir von einem Ballon (fakultative Veranstaltung, konnte vor Ort gebucht werden) die einmalige bizarre Bergwelt und Täler Kappadokiens bewundern. Nach Abschluss der Fahrt bekommt jede/r TeilnehmerIn eine Urkunde bei einem Glas Sekt.

Nach dieser Ballonfahrt und einem guten Frühstück wandern wir durch das Kameltal und halten an der Kamelaussicht. Rechts und links die vulkanischen Türme. Wir sehen auch die, im Tuffstein ausgehölten Wohnungen sowie Vorratsräume und die großen rechteckigen Öffnungen für Tauben, deren Kot als Dünger verwertet wurde und noch zum Teil heute verwertet wird.

Beim nächsten Stopp in Paschabaty trinke ich einen direkt gepressten Granatapfelsaft. Von diesem köstlichen Getränk kann ich nicht genug bekommen.

Kappadokien (türkisch Kapadokya, griechisch Καππαδοκία) ist eine Landschaft in Zentralanatolien in der Türkei. Das Gebiet, das als Kappadokien bezeichnet wird, umfasst heutzutage hauptsächlich die Provinzen Nevşehir, Niğde, Aksaray, Kırşehir und Kayseri. Einer der bekanntesten Orte ist Göreme mit seiner aus dem weichen Tuff herausgehauenen Höhlenarchitektur. Göreme gilt als das Zentrum Kappadokiens, der dort befindliche einzigartige Komplex aus Felsformationen wurde von der UNESCO 1985 zum Weltkulturerbe ernannt.

Es bildeten sich eine Sonderform, der in der gesamten Türkei verbreiteten Rillenerosion, wobei durch die Standfestigkeit der vulkanischen Tuffe und Ignimbrite besonders tiefe und steil wandige Rinnen und turmartige Formen entstanden. Da dieses weiche Gestein verhältnismäßig leicht zu bearbeiten ist, wurde es wahrscheinlich bereits in der frühen Bronzezeit von Menschen zu Höhlen geformt, die im Laufe der Zeit zu umfangreichen Wohn- und Klosterkomplexen und kompletten Städten ausgebaut wurden.

Eine weitere Besonderheit ist eine Vielzahl unterirdischer Städte, deren bekannteste Kaymaklı und Derinkuyu sind, die von Archäologen seit den 1960er Jahren freigelegt wurden. Weitere bekannte Städte sind Ürgüp und Avanos. Die Höhlenarchitektur in Kappadokien in der Zentraltürkei umfasst sowohl Wohnräume und Wirtschaftsräume als auch Sakralgebäude wie Kirchen und Klöster, die aus dem weichen Tuffgestein der Landschaft herausgearbeitet wurden. Die Vulkane Erciyes Dağı südlich von Kayseri, Hasan Dağı südöstlich von Aksaray, Melendiz Dağı bei Niğde und einige kleinere Vulkane überzogen 20 Millionen Jahre lang bis in frühgeschichtliche Zeit die Region Kappadokien mit einer Schicht von Tuffstein, woraus sich durch Erosion die bekannten Gesteinsformationen der Gegend bildeten.

Höhlenarchitektur in Kappadokien

Kappadokien lag an der berühmten Seidenstraße. Die dort lebenden Menschen wurden oft von vielen unterschiedlichen Aggressoren überfallen. Deshalb haben die Bewohner das weiche Tuffgestein ausgehöhlt, um sich darin zu verstecken. Es entstanden ganze unterirdische Städte, die heute noch zu sehen sind. Die wenigen Zugänge waren durch Sträucher getarnt und somit von außen kaum erkennbar. Im Inneren bestanden sie aus einem für Außenstehende unüberschaubaren Labyrinth von Gängen, die wiederum einzeln durch Meter hohe, Mühlstein artige Steine verschließbar waren.

Die Steine waren so eingebaut, dass sie sich von innen relativ leicht in die Verschlussstellung rollen ließen, von außen aber nicht zu bewegen waren. Sie hatten in der Mitte ein Loch, das vermutlich als eine Art Türspion diente. Die Städte gingen mit bis zu zwölf (bis heute gefundenen) Stockwerken über 100 m tief in die Erde und hatten alles vorzuweisen, was für einen langfristigen Aufenthalt nötig war. Die Häuser waren unter der Erde, am Eingang (eng) wie ein Brunnenloch, unten aber weit. Die Eingänge für das Zugvieh waren gegraben, die Menschen aber stiegen auf Leitern hinab. In den Wohnungen fand man Ziegen, Schafe, Rinder und Federvieh. Die Höhlenräume wurden von den türkischen Bewohnern, auch wegen der gleichbleibend angenehmen Temperaturen, bis ins 20. Jahrhundert weiter genutzt. Noch 1838 brachten sich die Einwohner vor ägyptischen Truppen in den unterirdischen Städten in Sicherheit. Noch heute leben in Anatolien Menschen in Höhlen aus Lavagestein. Die Landschaft Kappadokien gehört zum Weltkulturerbe - und sieht mit ihren Häusern in Form von Zuckerhüten aus wie aus einer anderen Welt.

Die Fahrt geht weiter durch das Tal der Liebenden. Wir müssen schmunzeln, der der Ausdruck passt gut zu den vielen schlanken Türmen in Phallus-Form.

Mittags sind wir im Aydede. Ein fantastisches Menü (!!!) bestehend aus Vorspeisen (Brot, Tzaziki, Eiercreme, Paste), Suppe „Tandour“ als Hauptgang Kebab (Fleisch, Tomaten, Paprika, Knoblauch, u. a.) in einem Tontopf . Eine Mitreisende darf dann den oberen Teil des Topfes abschlagen. Das Essen wird auf Auberginen-Mus serviert. Als Nachtisch erhalten wir Grießpudding.

In Göreme besuchen wir den Recep. Dieser Mann wohnt in einem Wohnfelsen. Recep ist ein tolles Original, er bewirtet uns mit Apfel Tee. Das Wohnhaus im Felsen hat mehre Etagen, die Fußböden, Wände und eingehauenen Sitzbänke sind mit vielen Teppichen behangen.

Weiter geht die Fahrt durch das Taubental und danach zum Hotel.

Die zahllosen Kirchen in der Region Kappadokien reichen von einfachsten, komplett schmucklosen Räumen in den unterirdischen Städten über Kreuzkuppelkirchen bis zur dreischiffigen Basilika. An der Ausgestaltung der Malereien kann bis zu einem gewissen Grad die Entstehungszeit der Kirchen abgelesen werden. Während die einfachen Kirchenräume in den unterirdischen Städten ohne jede Bemalung sind, zeigen die ersten oberirdisch geschaffenen Kirchen noch einfache figürliche Fresken. Die ersten Beschreibungen der kappadokischen Höhlen stammen aus dem Jahr 402 v. Chr.

Im neunten Jahrhundert wurde der Bilderstreit beendet, und die von da an entstandenen Bauwerke wurden mit immer prächtigeren Fresken ausgestattet. Dabei wurden auch die älteren Kirchen zum großen Teil übermalt. An der Ausgestaltung der Malereien kann bis zu einem gewissen Grad die Entstehungszeit der Kirchen abgelesen werden. Während die einfachen Kirchenräume in den unterirdischen Städten ohne jede Bemalung sind, zeigen die ersten oberirdisch geschaffenen Kirchen noch einfache figürliche Fresken. Spätere Kirchen weisen nur schlichte geometrische Ornamente wie Kreuze, Zickzacklinien, Rauten oder Rosetten auf, die mit roter Farbe auf den Fels aufgetragen sind. Diese stammen aus dem achten und dem beginnenden neunten Jahrhundert, aus der Zeit des byzantinischen Bilderstreits.

Mit dem Bus geht es durch das Tal der Lieben und zum Mittagsessen in einem traditionellen Restaurant. Nach verschiedenen Vorspeisen gibt es ein spezielles Kebabgericht, welches in einem Tonkrug zubereitet wird. Der Topf wird auf dem Tisch zerschlagen und der Inhalt des Topfes verteilt.

4. Tag

Freilichtmuseum in Göreme und unterirdische Städte

Wir erleben Kappadokien hautnah. 9.30 Uhr fahren wir in das Meskavier-Tal. Etwa zwei Stunden wandern wir hier. Was wir aus dem Ballon gesehen hatten, sehen wir jetzt in einem Ausschnitt im Tal. Es ist einmalig! Man kann sogar die eingeschlagenen kleinen Löcher sehen, die als „Leiter“ für den Zugang in die Behausung führten.

Diese wunderschöne Landschaft verdanken wir en einst aktiven Vulkanen Erciyes Dagi und Hasan Dagi, von denen weite Flächen mit Tuff bedeckt wurden, bevor stellenweise härtere und damit beständigere Basaltlava hinzukam. Wind und Wetter bildeten mit ihrer Erosionskraft schließlich unzählige Schluchten.

Nach der Wanderung fahren wir zur altgriechischen Siedlung Cavusin. Hier lädt uns Güner zu einem wohlschmeckenden Granatapfeltee ein. Die Felsensiedlung wird auch „Schweizer Käse“ genannt. Es ist schon bemerkenswert, wie die Dorfbewohner die Felsen für ihre Bauten nutzen. Unser Mittagessen haben wir in einer Buffet-Form. Es ist reichhaltig, vielfältig: Gemüse, Obst, verschiedene Fleisch- und Käsesorten, Beilagen und Süßspeisen sowie diverse Törtchen. Alle sind begeistert.

Das nächste Ziel ist das Freilichtmuseum in Göreme. Das Freilichtmuseum weist vom 4. Jh. n. Chr. bis zum 13. Jh. n. Chr. ein sehr verbreitetes Klosterleben auf. Die Kirchenwände wurden in zwei unterschiedlichen Formen bemalt. Auf die geglättete Felsoberfläche wurde gemalt oder es wurde eine Freskentechnik angewandt .Wir sind von den Bildern beeindruckt.

Die zahllosen Kirchen in der Region Kappadokien reichen von einfachsten, komplett schmucklosen Räumen in den unterirdischen Städten über Kreuzkuppelkirchen bis zur dreischiffigen Basilika. An der Ausgestaltung der Malereien kann bis zu einem gewissen Grad die Entstehungszeit der Kirchen abgelesen werden. Während die einfachen Kirchenräume in den unterirdischen Städten ohne jede Bemalung sind, zeigen die ersten oberirdisch geschaffenen Kirchen noch einfache figürliche Fresken. Die ersten Beschreibungen der kappadokischen Höhlen stammen aus dem Jahr 402 v. Chr..

Im neunten Jahrhundert wurde der Bilderstreit beendet, und die von da an entstandenen Bauwerke wurden mit immer prächtigeren Fresken ausgestattet. Dabei wurden auch die älteren Kirchen zum großen Teil übermalt. An der Ausgestaltung der Malereien kann bis zu einem gewissen Grad die Entstehungszeit der Kirchen abgelesen werden. Während die einfachen Kirchenräume in den unterirdischen Städten ohne jede Bemalung sind, zeigen die ersten oberirdisch geschaffenen Kirchen noch einfache figürliche Fresken. Spätere Kirchen weisen nur schlichte geometrische Ornamente wie Kreuze, Zickzacklinien, Rauten oder Rosetten auf, die mit roter Farbe auf den Fels aufgetragen sind. Diese stammen aus dem achten und dem beginnenden neunten Jahrhundert, aus der Zeit des byzantinischen Bilderstreits.

In den Jahren 726 und 730 erließ Kaiser Leo III. zwei Edikte – das erste zur Entfernung, das zweite zur Vernichtung aller Bilder Christi, Marias und der Heiligen. Seitdem traten sich die Ikonodulen (Bilderfreunde) und Ikonoklasten (Bilderfeinde) in wilden Verschwörungen gegenüber. Es kam zu Verhaftungen, Auspeitschungen, Kerkerstrafen, Verbannungen und sogar Morden.

Bildmagie: Der gesamte Orient glaubte seit urältesten Zeiten an die Zaubermacht heiliger Bilder. Auch die Römer geleiteten das Bild des Kaisers, das sie nach seiner Thronbesteigung in die Provinzen sandten, mit Weihrauch und Kerzen an den Sitz des Höchsten Beamten; es war ihnen Lebensträger. Weihrauch und Kuss wurden seit dem 6. Jh. auch den Bildern Christi und den Heiligen zuteil. Vor allem erwarteten die Leute aus dem Volk von den Bildern wunderbare Lebensäußerungen.

Bildfreude: Byzanz war ein Reich der Griechen, die immer tiefste Freude an der anschaulichen Darstellung alles Seienden hatten, angefangen bei den Meistern der archaischen Plastik über Platon bis zu der in Athen geborenen Kaiserin Irene.

Bildhass: Aber Byzanz beherbergte auch viele Juden und grenzte an das Reich der Araber. Jüdische, islamische und christliche Bilderfeindschaft kam aus dem Wissen um die Bildlosigkeit Gottes und aus dem Zorn um seine Vermenschlichung und Verdinglichung. Die jüdischen Anhänger des neuen Glaubens fühlten sich dem alttestamentlichen Bilderverbot verpflichtet. Auch Paulus grenzte sich entschieden gegen die kunstfreudigen Griechen ab. Tertullian (160-222) war der Ansicht, der Teufel habe Bildhauer, Maler und Verfertiger von Bildnissen in die Welt gesetzt, und forderte von den zum Christentum übertretenden Künstlern den Berufswechsel.

Bildpädagogik: Papst Gregor I. (590-604) urteilte römisch-vernünftig, Bilder seien nützlich im Dienst der christlichen Aufklärung, besonders bei den des Lesens Unkundigen. Diese Auffassung wurde in der westlichen Kirche maßgebend. Auch Bonaventura fand im 13. Jahrhundert die Bildkunst aus drei Gründen zweckmäßig: für die Unterrichtung der Einfältigen, zur Anregung des Gefühls und als Stütze des Gedächtnisses.

Erst 843 entschied ein Konzil zugunsten der Bilderfreunde.

Am Nachmittag haben wir das Glück, die tanzenden Derwische in einer Vorführung zu sehen. „Die Anhänger (Derwische) des Mevlevi-Ordens werden auch als die tanzenden oder drehenden Derwische bezeichnet, weil ihr „Tanz“ (türkisch: Sema) darin besteht, durch kreisende Bewegungen in Ekstase zu gelangen. "Für die Derwische handelt es sich um eine Form des Gebets“.

Die volle persische Übersetzung für Derwisch (persisch ‏دَرْوِیش‎ darwīsch) ist „Bettler“. Dabei ist es aber nicht unbedingt wörtlich zu nehmen, dass jeder Sufi ein Bettler sei; sondern dieser Begriff dient auch als Symbol dafür, dass derjenige, der sich auf dem Weg des Sufismus befindet, seine eigene „Armut gegenüber Gottes Reichtum“ erkennt. Der Begriff Derwisch leitet sich her vom persischen Wort dar („Tor“, „Tür“), ein Sinnbild dafür, dass der Bettler von Tür(schwelle) zu Tür(schwelle) wandert. In der sufistischen Symbolik bedeutet dies auch die Schwelle zwischen dem Erkennen der diesseitigen irdischen (materiellen, siehe auch dunya) und der jenseitigen göttlichen Welt.

Bezeichnend für die Suche nach Gott ist der berühmte Tanz der Derwische, auch Sema-Zeremonie genannt. Sema lässt sich mit "beim Hören von Melodien in Verzückung geraten und sich, das Selbst vergessend, zu drehen" übersetzen. Damit werden die Schöpfung und das Streben des Menschen zur Vollkommenheit symbolisch ausgedrückt. Der bis zu 45 Minuten andauernde ekstatische Tanz fand erst nach Mevlânâs Tod durch die Mevlevi seinen eigentlichen Platz als zentrale Ausdrucksform ihres Glaubens, indem sie ihn in ihre religiösen Rezitationsgesänge einbauten. Ekstatischer Tanz bildet Brücke zwischen Gott und Mensch.

Der Sema-Tanz gehört zu einem symbolischen Ganzen. Der Scheich symbolisiert in der Darbietung die alles erhellende Sonne, die tanzenden Semazen übernehmen die Rolle der Sterne und Planeten, die um die Sonne kreisen. Um ihr irdisches Dasein zu unterstreichen, tragen die Derwische zu Beginn des Tanzes schwarze Umhänge, die sie während der rituellen Darbietung symbolisch abwerfen. Das weiße Gewand, das sie darunter tragen, symbolisiert den Himmel, das göttliche Universum und die Psyche. Beim Tanzen drehen sich die Semazen ekstatisch in einem großen Kreis und um sich selbst. So entsteht ein sich drehendes Sternenbild. Sie richten eine Hand gen Himmel, die das göttliche Licht empfängt, die andere Hand zeigt gen Boden, um das empfangene Licht an die Erde weiterzuleiten. So bilden sie eine Brücke zwischen Gott und den Menschen. Immer stärker tanzen sich die Derwische dabei in Ekstase, bis sie schließlich in sich "zusammensacken" - dem symbolischen Tod des Körperlichen und dem Einswerden mit Gott. Dieser ekstatische Tanz bildet Brücke zwischen Gott und Mensch.

Mich hat der Tanz im tiefsten Inneren berührt. Der Mevlevi-Sema wurde im Jahre 2005 in die UNESCO-Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbe der Menschheit aufgenommen.

5. Tag

Unterirdische Stadt, Teppichknüpferei und die Toepferstadt Avanos

Nach dem Frühstück fahren wir um 9.30 Uhr zum Aussichtspunkt „Die drei Hübschen“. Wir haben eine fantastische Fernsicht in die Felsenlandschaft. Im Vordergrund stehen drei riesige Monolithen, nach denen der Platz benannt wurde.

Wir fahren weiter zur Teppichknüpferei, die die berühmten Hereke Teppiche herstellt. Die Genauigkeit und die filigrane Feinheit des Teppichknüpfens beeindruckt sehr. Auch das soziale Engagement des Chefs für seine 6.000 Mitarbeiterinnen spricht uns positiv an. Natürlich erfahren wir viel über das Knüpfen von Teppichen. Die Kunst des Teppichknüpfens gehört zu den ältesten kulturellen Leistungen der Menschheit. Die Feinheit von Orientteppichen wird nach der Knotenzahl pro Fläche definiert.

Bewertung = Anzahl der Knoten

sehr grob geknüpft = 15.000 – 25.000

grob geknüpft = 25.000 – 60.000

mittelfein geknüpft = 60.000 – 120.000

fein geknüpft = 120.000 – 200.000

sehr fein geknüpft = 200.000 – 400.000

selten fein geknüpft = über 400.000

Die ungefähre Knotenanzahl pro Quadratmeter wird durch das Auszählen auf der Rückseite des Teppichs mit Hilfe eines Lineals ermittelt. Die Anzahl der Knoten, sichtbar als kleine „Höcker“, wird auf 10 mm waagerecht und danach 10 mm senkrecht bestimmt und das Ergebnis für die Fläche multipliziert. Die Anzahl der Knoten pro Quadratzentimeter mit dem Faktor 10.000 multipliziert ergibt die Knotenanzahl per Quadratmeter.

• Bei fünf Knoten auf 10 mm waagrecht und sechs Knoten auf 10 mm senkrecht ergeben sich 5 x 6 = 30 Knoten pro Quadratzentimeter und mithin 30 x 10.000 = 300.000 Knoten pro Quadratmeter.

• Bei einer Knotendichte von 10 x 10 Knoten (= 100 pro cm²) wird für einen Quadratmeter Orientteppich beim Knüpfen etwa ein Jahr benötigt. Bei einer Knotenzahl von 15 x 15 Knoten (= 225 pro cm²) sind je Quadratmeter bereits drei bis fünf Jahre zu kalkulieren.

• Bei 24 x 24 Knoten (= 576 pro cm²) handelt es sich um einen Weltklasseteppich aus Seide, für dessen Herstellung etwa elf Jahre benötigt wurden.

Unser Mittagessen erhalten wir in Ortahisar im Restaurant des Kulturmuseums. Wieder ein Köstliches Mahl: Joghurtsuppe, Teigtasche, Hühnchen mit Nudeln und Reispudding (Sütlac). Der Reispudding schmeckt einzigartig. Hier das Rezept:

Zutaten:

  • 225 g Rundkorn- oder Milchreis
  • ½ l Milch
  • ½ Esslöffel Zucker
  • 1 Teelöffel Vanilleessenz

Zubereitung:

1. Den Reis, wenn er sehr stärkehaltig ist, 30 Minuten einweichen. Abtropfen lassen und gut abspülen. In einen Topf geben und knapp mit Wasser bedecken. Zum Kochen bringen und ohne Deckel garen, bis der Reis fast die ganze Flüssigkeit absorbiert.

2. Die Milch hineinrühren und ohne Deckel sacht köcheln lassen, bis die Mischung dick wird. Zucker dazugeben und alles 20-25 Minuten unter gelegentlichem Rühren leicht kochen. Die Masse sollte dickflüssig, aber nicht fest werden.

3. Ofen auf 230°/Gas Stufe 4 vorheizen.

4. Die Vanilleessenz unterrühren und die Masse in eine feuerfeste Form geben. Im Ofen überbacken oder unter einem Grill bräunen.

Weiterfahrt zur Unterirdischen Stadt Özkonak: Özkonak ist eine von 150 bis 200 unterirdischen Siedlungen, die in der Region vermutet werden. Hier lebten zeitweise bis zu 30.000 Menschen), die wahrscheinlich von den Hethitern als Lager oder aber für taktische Manöver ihrer Soldaten errichtet wurde.

Es gibt 60 bis 70 unterirdische Städte in Kappadokien. Sie dienten als Schutz vor Angreifern. Bis zu sechs Monate konnte die Bevölkerung sich darin aufhalten. Özkonak ist eine Gemeinde in der türkischen Provinz Nevşehir. Das Dorf liegt im Landkreis Avanos rund 15 km nordwestlich der Kreisstadt und 30 km nordöstlich der Provinzhauptstadt Nevşehir und hat 3.549 Einwohner (2010). Der ehemalige Name von Özkonak lautete Genezin. Am Rande des langgezogenen Dorfes liegt eine kleine Höhlenstadt, die 1972 bei Feldarbeiten entdeckt wurde. Man vermutetet, dass sie in ihrer Blütezeit ca. 60.000 Einwohner hatte.

Zur Verteidigung und zum Schutz vor Angreifern waren unterirdische Städte gut geeignet. Die wenigen Zugänge waren durch Sträucher getarnt und somit von außen kaum erkennbar. Im Inneren führt das unterirdische System bis zu 7 Stockwerke in die Tiefe, von denen jedoch nur fünf für den Tourismus zugänglich sind. Das Innere bestand aus einem, für Außenstehende unüberschaubares Labyrinth von Gängen, die wiederum einzeln durch meterhohe, mühlsteinartige Steine verschließbar waren.

Die Steine waren so eingebaut, dass sie sich von innen relativ leicht in die Verschlussstellung rollen ließen, von außen aber nicht zu bewegen waren. In die Felswände waren Behälter für verschiedenste Arten von Lebensmitteln eingearbeitet, ebenso wie Mulden für Gefäße, in denen zum Beispiel Flüssigkeiten gelagert werden konnten. Wir besichtigen die 5. Etage. Kürzlich wurde bei Bauarbeiten eine bisher unbekannte unterirdische Stadt um die Festung Nevşehir entdeckt.

Auf der Fahrt zum Hotel machen wir einen Abstecher in Avanos, der bekanntesten Töpferstand Anatoliens. um eine Töpferei (seit Generationen ein Familienbetrieb) aufzusuchen. Die wunderschönen Schalen, Vasen und Tassen mit traditionellen Mustern gefallen uns sehr. Abschließend bummeln wir auf einer sehr langen Hängebrücke über den Fluss Koeprue Cay.

Am Abend erleben wir den türkischen Folkloreabend - einen kappadokischen Abend. In gemütlicher Atmosphäre werden bei kleinen Speisen (Obst, Erdnüsse ...) und freien Getränken zwei Stunden lang historische Tänze und Bräuche aufgeführt. Bauchtanz darf da natürlich ebenso wenig fehlen wie der berühmt berüchtigte Raki. Die Bauchtänzerin forderte die Gäste zum Mittanzen auf. Eine lustige Truppe waren wir. Sehr fröhlich ging es wieder ins Hotel.

6. Tag

Kappadokien - Antalya/Belek

Um 8 Uhr fahren wir in Richtung Anatalya. Die Fahrt ist immer wieder schön, auf der ehrwürdigen Seidenstraße die herrliche Landschaft an uns vorbeiziehen zu lassen. Unterwegs informiert uns Güner über die Geschichte seines Landes. Wir erfahren Vieles über das Bildungswesen und die sozialen Lebensbedingungen in der Türkei.

Unterwegs sehen wir uns eine Karawanserei an. Eine Karawanserei war eine ummauerte Herberge an Karawanenstraßen des Sultans. Reisende konnten dort gegen eine geringe Gebühr mit ihren Tieren und Handelswaren sicher nächtigen und sich mit Lebensmitteln versorgen. Große Karawansereien dienten zugleich als Warenlager und Umschlagsplatz. Sie entstanden im 10. Jh. n. Chr. in den Fürstentümern der Seldschuken. Militärbefestigungen übernahmen dort zunehmend wirtschaftliche und religiöse Funktionen, entwickelten sich zu wehrhaften Herbergen.

Der Abstand zwischen den Karawansereien entsprach der Länge einer Tagestour, also 30 bis 40 km. Es waren geräumige rechteckige Gebäude, im Erdgeschoss waren die Ställe und Läden, im 1. Stock übernachteten die Reisenden. Die Ausstattung war unterschiedlich. Für die ersten drei Übernachtungen brauchten die Händler nichts zu bezahlen, dafür aber brachten sie Waren mit oder kauften andere. Sultane der Seldschuken bauten im 13. Jahrhundert in Anatolien ein Netz von Karawansereien als Infrastrukturmaßnahme, um den Handel zu sichern und zu fördern.

Unter den Osmanen und Safawiden wurde das System der Karawansereien ausgebaut. Es gab sie vom Kaukasus im Norden bis zum Mittelmeer im Süden; von Schkodra beziehungsweise sogar beim Vrana-See (im heutigen Kroatien) im Westen bis nach Afghanistan im Osten. Erst im 20. Jh., mit der Einführung neuer Transportmittel verloren sie ihre Funktion.

Der Grundriss von Karawansereien entsprach meist einem Quadrat oder Rechteck, gelegentlich einem Achteck. Sie hatten einen großen Innenhof, um den arkadengesäumte Gebäude standen. Viele Karawansereien verfügten über Werkstätten, boten ärztliche Versorgung, hatten Bäder, Küchen, Tee- und Kaffeestuben. Musikkapellen spielten zur Unterhaltung. Manche Stationen verfügten über eine kleine Moschee, meist im Innenhof, andere hatten zumindest Gebetsräume. Die Dienstleistungen an den Karawanenstraßen waren teils kostenfrei, teils sehr kostengünstig.

Ein sehr gutes Essen erhalten wir in einer Raststelle. Während der Fahrt zum Hotel in Antalya (das gleiche wie zum Beginn der Reise) erzählte Güner viel Interessantes über sein Land: der Islam und seine Gebote, die Geschichte des Landes, beginnend mit dem Osmanischen Reich bis zur Gegenwart, natürlich mit dem Schwerpunkt auf Mustafa Kemal Atatürk, dem Reformer des Landes. Nach einer kurzen Toilettenpause In Manavgat erzählt er uns noch eine kleine, philosophische Geschichte.

Ein Philosophie-Professor füllte vor seinen Studenten ein Glas mit großen Steinen, und als die Studenten meinten, es wäre voll, tat er eine Handvoll Kiesel dazu, schüttelte das Glas und die Kiesel hatten Platz. Dann nahm er eine Schachtel Sand, schüttete den auch in das Glas und auch der hatte noch Platz. Dann erklärte er: die großen Steine sind das Wichtigste im Leben: Partner, Kinder, Gesundheit. Die Kiesel das nächst Wichtige, also Beruf, Wohnung, Auto, Freunde. Und der Sand sei das, was man einfach noch haben will. Und man solle doch darauf achten, dass zuerst die großen Steine Raum finden, denn wenn man zuerst den Sand ins Glas schüttet, hat man für die großen Steine keinen Platz mehr. Da nahm ein Student ein Glas Bier, schüttete es in das Glas und meinte: Egal, wie voll das Glas ist, ein Bier passt immer noch hinein. Das hört jeder Bayer, aber auch jeder Berliner gern.

Wir übernachten zweimal im IC Airpot Hotel, wie am Anfang der Reise. Zum Abendessen gibt es wieder sehr, sehr viele gute Dinge, aber vor allem ein wunderbares, sehr süßes Gebäck - Baklava (türkisch). Dieses ein Gebäck aus Blätter- bzw. Filoteig und ist gefüllt mit gehackten Walnüssen, Mandeln oder Pistazien. Es wird roh in diverse Formen geschnitten oder einzeln gefaltet, gebacken und solange es noch heiß ist, in Sirup aus eingekochtem Zuckerwasser eingelegt und zum Abkühlen ruhen gelassen. Klassischer Begleiter eines Baklava-Desserts ist starker, schwarzer türkischer Mokka, da seine Bitterkeit mit der Süße des Baklava kontrastiert.

7. Tag

Altstadt und Hafen von Antalya

Nach dem Frühstück fahren wir in eine Juwelengroßhandlung und in ein Lederwarengroßgeschäft. Alle ausgestellten Objekte sehen sehr schön aus. Unser Ziel ist Antalya (von griech. Αττάλεια - Attaleia, so auch der Name in antiker und byzantinischer Zeit) - eine türkische Großstadt am Mittelmeer.

Sie ist Hauptort in einer fruchtbaren Küstenebene im Süden Kleinasiens, die seit antiker Zeit als Pamphylien bezeichnet wird. Die Stadt liegt am Fuße des 3.000 m hohen, schneebedeckten Lykischen Taurusgebirges am Golf von Antalya. Sie wurde etwa 156 v. Chr. vom König Attalos II. gegründet. Antalya ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz mit über einer Million Einwohnern. Antalya wächst stark und das nicht nur durch den Tourismus, sondern auch durch die Industrie. Die Stadt ist durch den Kontrast zahlreicher, hochmoderner Neubauten geprägt, die unmittelbar neben Altbauten oder abbruchreifen Gebäuden stehen.

Zuerst fahren wir zum Alexanderfall (Düden-Wasserfall). Er stürzt sich über 40 m in die Tiefe und bildet so das Ende des Flusses Düden. Der Düden-Wasserfall hat eine Jahrtausend alte Geschichte. Der Legende zufolge hat schon Alexander der Große auf seinem Eroberungszug durch die Region an dieser Stelle die Pferde seines Heeres tränken lassen. Aufgrund dieser Begebenheit wird der Düden-Wasserfall auch Alexanderfall genannt. Aber wir erfahren auch, dass es zwei Quellflüsse gibt, die etliche Kilometer unterirdisch fließen, mal kurz ans Tageslicht kommen, um wieder in der Tiefe zu verschwinden. Schließlich hier am Düdenbasi (Haupt des Düden) erscheinen sie wieder an der Oberfläche, um sich über die Felsen malerisch in die Tiefe zu stürzen. Dann fließt er als Fluss weiter und fällt schließlich in der Nähe des Flughafens von Antalya über die Klippen ins Mittelmeer.

Eine reizvolle Besonderheit des Düden Wasserfalls sind die begehbaren Höhlen, über die man direkt unter und hinter die hinabstürzenden Wassermassen gelangt. Dazu reicht leider unsere Zeit nicht. Es schließt sich eine Stadtrundfahrt mit dem Bus an. Danach gehen wir zu Fuß durch die sehr schöne Altstadt. Einige sehr interessante und wichtige Sehenswürdigkeiten seien hier erwähnt.

Die Stadtmauern aus hellenistischer Zeit wurden in römischer Zeit verändert und im 10. Jh. durch eine zweite Mauer verstärkt (Inschrift im Museum). Mauerreste aus vortürkischer Zeit sind die Türme und das Hadrianstor. Die Stadtmauer wurde von den Seldschuken im 13. Jh. erneuert. Auch der Uhrturm im oberen Bereich der Altstadt wurde auf dem Fundament der alten Stadtbefestigung errichtet. Das Hadrianstor (Hadrians Kapisi), Atatürk Caddesi, ist das einzige erhaltene Eingangstor zur antiken Stadt von Antalya und zum Hafen. Links und rechts vom Tor verlief die Stadtmauer. Das Tor wurde zu Ehren des Besuchs von Hadrian im Jahre 130 errichtet. Auf vier Sockeln erbaut, mit drei Torbögen und mit Ornamenten geschmückten Pfeilern kann man auf beiden Seiten keine Front ausmachen. Insgesamt hat das Objekt aber weniger den Charakter eines Stadttores, als mehr den Charakter eines römischen Triumphbogens. Die beiden Türme links und rechts des Baus sind verschieden: der linke ist aus der römischen Zeit, der rechte wurde unter Sultan Alaaddin Keykubat I. (1219-1238) erbaut. Das Tor wurde 1959 restauriert.

Der Spaziergang durch die Altstadt ist wunderschön. Die Häuser sind so liebevoll gestaltet. Getrocknete Früchte und Pflanzen als Schmuck an den Häusern, dann die interessant gestalteten Fußbodenmosaiken aus Pflaumen großen Steinen, herrliche Innenhöfe mit einladenden Restaurants, die lustigen Holzskulpturen auf den Klippen und vieles mehr. Die Altstadt mit dem Yachthafen ist gut erhalten. Es gibt auch Aussichtsplattformen, die einen hervorragenden Ausblick auf die Altstadt ermöglichen.

Auf dem Weg von dem Uhrenturm Saat Kulesi zum Antalya Muzesi kommt man am Atatürk Denkmal vorbei. Das Kannelierte Minarett (Yivli Minare) und die zugehörige Alauddin Moschee wurde vom Gründer von Alanya, Sultan Alauddin Keykubad I. im 13.Jh. zu Ehren seines Vaters auf dem Fundament einer byzantinischen Kirche errichtet. Die zwölf Säulen der Moschee stammen aus dieser Zeit. Das Minarett hat die Form eines Rundstabbündels und ist 38 m hoch. Für viele ist das Minarett das Wahrzeichen von Antalya; es diente außerdem über Jahrhunderte der Schifffahrt als Orientierung. Die Moschee wurde überarbeitet und das Dach durch sechs Kuppeln ersetzt.

Weiterhin findet sich hier noch die ehemalige seldschukische Koranschule. Die noch verbliebenen Mauern sind mit einer modernen Stahl/Glaskonstruktion ergänzt worden. Das Abgebrochene Minarett (Kesik Minare) wurde auf den Fundamenten eines, im 2. Jh. n.Chr. errichteten Serapis-Tempels errichtet. Der Tempel wurde im 5. Jh. n. Chr. in eine Basilika und im 15. Jh. in eine Moschee umgewandelt. Diese Korkut-Moschee ist im 19. Jh. abgebrannt und befindet sich in schlechtem Erhaltungszustand.

Der Turm Hıdırlık Kulesi geht auf das 2. Jh. n. Chr. zurück. Der untere, quadratische Teil war das Grabmal eines römischen Würdenträgers. Später wurde der Rundturm darauf gesetzt; das Gebäude diente als Wach- und Leuchtturm. Der Turm ist 14 m hoch. Sehenswert sind das Archäologische Museum von Antalya (Antalya Arkeoloji Muzesi) und das Aquarium. Da müsste man eben ein paar Tage in Antalya sein.

Wir speisen mittags in einem Terrassenrestaurant mit Blick auf den Yachthafen und genießen die Sonne. Danach können wir uns in der uns noch verbleibenden Zeit bis 17 Uhr ein wenig umschauen. Mit einigen anderen Reisenden schauen wir uns u. a. auch die nicht touristischen Einkaufsziele an. Hier fallen in Antalya auch die großen Shopping Center ins Auge. Diese bieten natürlich auch alle uns bekannten Marken. Diese sind aber hier nicht preiswerter, manchmal sogar teurer. Viel interessanter ist es, sich hier mal mit den türkischen Marken zu versuchen. Diese sind in der Regel erheblich preiswerter und haben eine gute Qualität. Aber auch hier gibt es schöne Dinge für das Auge, wie die so wunderschön geometrisch und farblich abgestimmten Arrangements der Gewürze.

Im Hotel angekommen verabschieden wir uns herzlich von dem sehr netten Busfahrer und von unserem Reiseleiter. Beide haben eine ausgezeichnete Arbeit geleistet, was sicherlich auch in den Zuwendungen der Reiseteilnehmer zum Ausdruck kommt.

8.-12. Tag

Weiterfahrt nach Side

Um 10.20 Uhr holt uns Turgut ab und wir fahren zum Side Star Ressort, 13 km von Side entfernt. Ein Teil der Reisegruppe mit Langzeitaufenthalt bis Ende Januar 2016 ist in einem anderen Hotel untergebracht.

Das Zimmer ist sehr schön, hat einen Balkon mit Blick auf die Anlage und nach links auf das Meer. Mit dem Fernseher können viele deutsche Programme empfangen werden. Einen schönen Arbeitsplatz für den Laptop und ein Tablett mit einem Wasserkocher, Tassen, Kaffee und Wasser stehen bereit. Heute nieselt es ein wenig, aber ab folgendem Tag ist ein traumhaftes Wetter so um die 15 bis 17 Grad. Am Morgen und am Abend ist es immer etwas frisch.

Bei einem Treffen mit dem Reiseleiter vor Ort erfahren wir von Ausflugsmöglichkeiten, die recht sparsam in Anspruch genommen werden, was ihm nicht gefiel. Ich hatte dummerweise die PIN meiner EC-Karte versiebt und musste mit 50 € (eine freundliche Mitreisende aus Bayern lieh sie mir, ich war sehr froh, dass sie mir vertraute) eine Woche auskommen. Das Hotel war mit dem Prädikat „All inclusive“ gebucht, also für Essen und Trinken im Hotel war kein Euro nötig, nur Trinkgelder musste ich hüten und einmal Hamam in Side für nur 15 € einschließlich Abhol- und Rückfahrt war auch noch drin. Türkisches Geld hatte ich auch noch etwas, also für einige Gläser tollen Granatapfelsaft reichte das Geld auch.

Das Hotel bietet sehr viel. Ein toller Pool, viele schöne Sitzgelegenheiten, eine sehr schöne Parkanlage mit vielen blühenden Blumen, Sträuchern und Bäumen. Zum Meer waren es vielleicht 5 Minuten zu laufen. Es gibt natürlich auch Animation. Hier ist besonders zu erwähnen, dass es neben gymnastischen Angeboten wie Yoga sogar einen Kurs für das Erlernen der türkischen Sprache gibt. Also bei einem längeren Aufenthalt hätte ich sofort teilgenommen. Wir erfahren hier so viele freundliche Zuwendung, da sollte man doch einige türkische Worte kennen als Zeichen der Dankbarkeit.

Gemeinsam mit einer Mitreisenden fahre ich in diesen Tagen in ein Outlet-Center (beim Reiseleiter für 5 € gebucht) und an einem anderen Tag mit dem dolmuş nach Side. Das Outlet Center ist ein großer Reinfall. Erst versetzt uns der Abholdienst, der Reiseleiter informiert uns erst, als ich ihn kostenpflichtig anrief. Grund: Motorschaden. Eine Stunde später fahren wir nun zu diesem Outlet-Center. Eine schreckliche Sache. Nach 10 Minuten fahren wir zurück. Wir erfahren dann von einer anderen Mitreisenden, dass es ein weiteres und besseres Outlet-Center gibt, man wird kostenfrei hingebracht und abgeholt. Ich verzichte darauf, mir ist die Zeit einfach zu schade, am Meer ist es schöner.

Sehr interessant ist unser gemeinsamer Ausflug nach Side. Mit dem Kleinbus „dolmuş“ (das ist ein sehr bequemes Fortbewegungsmittel für 1 bis 2 €). Er hält vor dem Hotel. Ein Schild am Fenster gibt das Ziel und den Preis der Fahrt an) ist man in kurzer Zeit in Side. Das antike Side spiegelt die griechisch-römische Vergangenheit dieser Gegend wider: Wir laufen an der Säulenstraße entlang, die wie einsame Wachposten der ehemaligen Hauptstraße des antiken Side stehen. Man kann noch erkennen, dass die Römer die Straße mit Steinplatten gepflastert hatten. Den berühmten Apollontempel in der Nähe des alten Hafens bewundern wir. Er stammt aus dem 2. Jahrhundert n. Chr.. Die fünf Säulen, deren Fries-Blöcke mit Medusenköpfen verziert sind, wurden in den 1980er Jahren wieder aufgestellt. Römische Ruinen, Überreste wie das Nymphäum und das Stadttor zeugen vom Reichtum während der Zeit der römischen Herrschaft. Der Tyche-Tempel steht im Herzen der Agora, auf dem zentralen Platz der Stadt. Auch die Reste eines Theaters aus römischer Zeit können wir erkennen.

Der Ort Side hat natürlich viele schöne, kleine Geschäfte. Überall sind die berühmten Augen aus Glas zu sehen. Nazar-Amulette sind in einigen orientalischen Ländern verbreitete, blaue, augenförmige Amulette, die gemäß dem Volksglauben den Bösen Blick abwenden sollen. Im Volksglauben besitzen Menschen mit hellblauen Augen den unheilvollen Blick. Ein ebenfalls „Blaues Auge“ soll demnach als Gegenzauber diesen Blick bannen und abwenden. Gern werden Nazar-Perlen gegen den Bösen Blick kleinen Kindern an der Kleidung befestigt, hängen als Amulett allgegenwärtig am Innenrückspiegel von vielen Taxen und Lastwagen oder dienen als Verzierung am Schlüsselanhänger. Jedoch findet man sie ebenso an der Eingangstür zu Viehställen. Geht ein „Auge“ kaputt, so hat es offensichtlich seinen Dienst getan und einen Bösen Blick abgewendet und wird schnell durch ein neues ersetzt. Natürlich habe ich auch diese berühmten Amulette in meiner Wohnung.

Ich unternehme viele kleine Wanderungen im Umfeld unseres Hotels am Meer und auch im Inneren des Gebietes. Auch hier in der Nähe unseres Hotels habe ich in der „Wildnis“ sogar Mauerreste aus römischer Zeit gefunden. Ich entdecke meine Liebe für Rakí, ein Anisschnaps. Rakí ist ein türkisches Nationalgetränk aus Weintrauben oder Rosinen gebrannter Anisée mit Anissamen zur Aromatisierung. Die Früchte werden reif geerntet, getrocknet, vergoren und destilliert. Zum Raki gehören Freunde, Unterhaltung und gutes Essen. Am Ende bleibt alles Gesagte am Tisch. Leider sind in der Türkei alle alkoholischen Getränke aufgrund der sehr hohen Alkoholsteuer sehr teuer. Viele Türken kaufen sich in Deutschland eine Flasche Raki und bringen sie als Geschenk in die Türkei.

Sprachlich hat sich Rakí, den man übrigens strenggenommen nicht „Rah-Kie“ ausspricht, sondern durch den fehlenden I-Punkt im Türkischen kurz und eher auf „Ä“ enden lässt, aus dem arabischen Wort „Arak“ entwickelt, was wörtlich übersetzt "süß" bedeutet. Ursprünglich wohl aus allen möglichen Früchten gebrannt und mit unterschiedlichen Kräutern aromatisiert, darf Rakí heute gesetzlich ausschließlich aus türkischen Zutaten erzeugt werden, nämlich aus Anissamen und frischen oder getrockneten Trauben. Zweimal, gelegentlich auch dreimal, wird er destilliert, um das Traubenaroma zu erhalten, wobei beim zweiten Mal die Anissamen mit gebrannt werden. Variationen entstehen durch die variablen Anteile frischer Trauben und Rosinen sowie durch die abschließende Lagerung in Edelstahl oder Eichenholz. Aber Rakí ist auch ein Symbol, das all die unterschiedlichen Kulturgruppen in der Türkei verbindet. Der Schnaps ist Programm, man trinkt ihn grundsätzlich mit anderen gemeinsam. Ganz allein mit dem Rakí - Glas am Tisch zu sitzen ist hingegen aus türkischer Sicht ein Zeichen sozialer Probleme und bewirkt mit großer Sicherheit die Aufforderung, sich doch bitte mit dazu zu gesellen.

Es ist wunderschön in unserem Hotel. Das Personal ist freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend. Sogar die Reinigungskräfte in meinem Zimmer grüßen ganz lieb und streicheln mich manchmal am Arm. Das ist eben auch ihr Dank, dass sie auf dem Kopfkissen täglich ihren Euro finden. Es gibt sehr viele Kellner und Ober, jeder Wunsch wird erfüllt. Jeden Tag hat ein spezieller Koch einen extra Stand mit einer attraktiven Besonderheit, z. B. Rinderzunge, Puten- oder Entenbraten. Früh, mittags und abends gibt es ein üppiges Buffet. Ich bin ein großer Kräuterfan, was ich da alles ausprobiert habe an interessanten Salatkombinationen, einfach toll. Dann die super Törtchen und Gebäcksorten. Ich habe zu jeder Mahlzeit Granatapfel gegessen.

Wer früh noch schlafen will, kommt zum späten Frühstück. Es gibt von morgens bis abends irgendwo etwas zu essen und zu trinken. Man kann also ruhig am Strand wandern und kommt am Nachmittag ins Hotel. In einem Café gibt es etwas für Hungrige. Man kann sich auch in verschiedenen Restaurants anmelden, wo es nationale Gerichte anderer Länder gibt. Ich hatte mich für ein asiatisches Restaurant angemeldet. Das hatte mir nicht zugesagt, da gehe ich doch lieber in das Große Restaurant mit den vorzüglichen türkischen Speisen.

13./14. Tag

Weihnachten

Etwas sehr Liebes organisieren die Hotelangestellten am 23.12.2015, dem Weihnachtsvorabend. Auf der Terrasse gab es einen kleinen Empfang. Partytische stehen bereit, tolle kleine Snacks, Glühwein und andere Getränke und schöne Musik. Es ist sehr schön.

Und am Weihnachtsabend, etwa zwei Stunden vor dem Abendessen gibt es eine kleine Weihnachtsfeier im Foyer. Der Weihnachtsmann kommt und bringt allen Kindern Geschenke. Dann wird gesungen. Da die Deutschen immer die zweite Strophe nicht kennen, liegen ausreichend Blätter mit den Texten von Weihnachtsliedern aus. „Stille Nacht, heilige Nacht…“ Nicht nur bei mir kommen die Tränen.

Das weihnachtliche Festessen ist ein großer Genuss. Jeder Teller ist geschmückt. Das sehr vielfältige Dessertangebot und die diversen kleinen Kuchen lassen uns staunen. Dann kommt die ganze Crew der Küche mit einer besonderen Kreation eines Kuchenhauses. Nach dem Abendessen gibt es Tanz.

15. Tag

Abschied

Abreise

„…Ich wäre doch so gern noch geblieben, aber der Wagen, der rollt“, für mich der Flieger.

Schrecklich finde ich es, dass ich schon um 5.50 Uhr mit dem Auto zum Flughafen muss. Am Anreisetag war ich am Abend als Letzte am Ziel und am letzten Tag musste ich als Erste losfahren.

Resümee

Es war eine super Reise. Es war einfach alles toll. Hotels, Essen, Transfer, Busfahrten, ein phantastischer und kluger Reiseleiter, ein sehr freundlicher und guter Busfahrer.

Unser Reiseleiter Güner ist ein sehr erfahrener und kompetenter Reiseleiter. Er hatte jede Situation im Griff, er war immer freundlich, ging auf jede Frage, auch auf etwas prekäre Fragen mit seinem Sachwissen ein. Es gab keinen in der Reisegruppe, der meckern musste, was ja Deutsche so wahnsinnig gern tun. Das Side Star Resort war in jeder Hinsicht exzellent.

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