Mai 2014

Reisebericht: Marokko mit ärztlicher Begleitung

Marokko erwartet Sie mit einer faszinierende Mischung aus Tradition und Moderne. Erleben Sie die Kultur Marokkos auf den lebhaften Souks, genießen Sie den Duft exotischer Gewürze und entdecken Sie die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Königsstädte.

Chronisten Monika und Franz in Marokko
Mein Tipp

Faszinierende Mischung aus Tradition und Moderne

Monika und Franz, Berge & Meer Chronisten

Hallo,

hier sind wir:

Monika und Franz (61 u. 63 Jahre alt)

Franz ist pensioniert, Monika arbeitet als Fachverkäuferin. Wir sind verheiratet, haben 2 Kinder und 4 Enkel. Wir verreisen und fotografieren gerne. Wir nehmen Sie mit auf unsere Marokko-Rundreise und wünschen Ihnen viel Spaß mit unseren Reiseberichten.

Monika & Franz

1. Tag

Anreise - mehr nicht

Die Koffer sind gepackt. Die Vorfreude ist groß. Leider geht der Flieger erst um 17:45 Uhr. Eigentlich ein verschenkter Urlaubstag. Flug locker ohne Probleme.

Bei der Ankunft in Casablanca mussten wir uns einem nervigen Einreisprocedere unterziehen. Dann war auch noch eine Mitreisende besonders schlau und ist mit einem Taxi ins Hotel vorgefahren. Das bedeutet für uns andere: Abendessen um 23:00 Uhr im Hotel Diwan, da wir über eine Stunde am Flughafen auf sie gewartet hatten.

Ordentliches Hotel, mitten in der Stadt und starken nächtlichen Geräuschen.

2. Tag

Casablanca und drei Königsstädte

5:45 Uhr (nach nur 4 Std. Schlaf) aufstehen, 6:30 Uhr Frühstück, 7:20 Uhr abfahren. Casablanca (8 Mio. Einwohner) empfängt uns mit schönem Wetter. Nach der Besichtigung des Place Mohammed V. (mit vielen Tauben und extra für die Touristen verkleidete Marokkaner) geht es an den Atlantik zur Moschee Hassan II. Ein imposanter und schöner Bau. Leider wie auch die Königsstädte nur von außen zu besichtigen. Die Moschee liegt direkt am Atlantik und ist z.T. auch in ihn gebaut. Der Anblick von Ricks Cafe „schau mir in die Augen kleines“ versetzt uns kurzfristig zurück in die 50er Jahre. Nun geht es, vorbei an Jaccaranda-Alleen, Korkeichenwäldern mit Eukaplyptusbäumen, auf die lange Tour nach Fes über Rabat und Meknes. Die Fahrt führt durch fruchtbare Ebenen und tolle grüne Landschaften. Entlang des Riffgebirges. Unser Reiseleiter Rachid Filali überzeugt uns durch sein umfangreiches Wissen und gönnt uns immer wieder kleine Überraschungen.

In Rabat angekommen besichtigen wir im Schnelldurchlauf - aussteigen, knipsen, weiterfahren - den Königspalast. Erwähnenswert ist der einheimische, ortsansässige Stadtführer. Er sprach kein Wort deutsch und musste außer anwesend sein nichts tun. Die Arbeit übernahm Rachid. Wir besichtigen u. a. das Mausoleum von Mohammed V. und den nicht vollendeten Hassan Turm aus dem 12 Jhdt.. Als besonderes Bonbon besichtigten wir die Kasbah des Oudaia. Ein abgeschlossener Altstadtbezirk von Rabat mit verwinkelten Gassen. Alles ist in blau-weiß gehalten mit einem einzigartigen Charme. Da es am heutigen Tag kein Mittagessen gab, verpflegte Rachid seine Schäfchen mit frischem Fladenbrot. Köstlich.

Die Fahrt ging weiter nach Meknes, einer weiteren Königsstadt. Dort sehen wir das prächtige Stadttor Bab el Mansor und das schöne Mausoleum Moulay Ismail von innen. Weiter ging es zur Medina mit dem Platz der Gaukler (Place el Hedim). Dort konnten wir allerlei bestaunen, besonders die Schlangenbeschwörer. Da wir am Nachmittag da sind ist noch nicht soviel los. Am Abend hat dieser Platz bestimmt einen ganz besonderen Reiz. Die angrenzenden Basargässchen luden zum Schlendern ein. Bei dem vielfältigen Angebot, den Geräuschen und Gerüchen konnte einem schwindelig werden. Jetzt ging es dem eigentlichen Ziel der Stadt Fes entgegen. Unser dortiges Hotel Sofia ist ein Innenstadthotel. Sauber, guter Standard, einladende Zimmer, Abendbuffet mit einheimischer Küche und gutem Frühstück.

3. Tag

Fes, Fes, Fes...

Heute gibt's nur eins zu sehen und das ist Fes, die älteste und spirituellste Stadt Marokkos. Fes hat über 400 Moscheen!

Zuerst besuchen wir den Königs- oder auch Kriegspalast. Dort wurde uns von der ortsansässigen Reiseführerin Hatice (konnte gut deutsch und begleitete uns 8 Stunden) erklärt, dass das Bronzetor eine ziselierte Arbeit ist. Vom jüdischen Stadtteil - Mellah, im Süden der Stadt, konnten wir vom Borj Sud einen eindrucksvollen Blick auf die alte und neue Stadt Fes in uns aufnehmen. Die Fahrt führte uns entlang der gut erhaltenen Stadtmauer zum Bab Boujeloud (blaue Tor) - dem Eingang zur Medina. Wir besuchten auch die Koranschule (Madrasa Bou Inania) aus dem 14 Jhdt. Allerdings nur als Touristen. Nun tauchten wir in die Altstadt, mit den vielen verwinkelten Gassen und allerlei Gewimmel, ein. Die Gassen sind so schmal, dass maximal zwei Personen nebeneinander gehen können. Trotzdem wird alles durch die schmalen Gassen transportiert. Als Transportmittel dienen Esel, Handkarren und der Mensch. Mit dem Ruf "afwan" (Entschuldigung) schaffen sich die Träger Platz. Wir mussten auf Anweisung von Rachid immer nur rechts gehen. Nur die Marokkaner wussten davon nichts. Ohne Führer würde man sich in dem Gewimmel verlaufen. Die einzelnen Teile der Altstadt sind nach Zünften unterteilt, zB. Weber, Färber, Gerber. Jeder Bezirk hat seine eigene Infrastruktur mit Bäcker, Metzger, Kindergarten, Apotheken etc. Die kleinen Läden und Werkstätten erinnern uns, in der Größe, stark an Schuhkartons. Die Verkäufer, es hat pro Laden nur einer Platz - die Kunden standen davor, sahen im Großen und Ganzen glücklich und zufrieden aus. Jeder pries seine Waren an, ohne dabei aufdringlich zu sein.

Bei der Führung durch die Medina fanden auch so kleine versteckte Verkaufsveranstaltungen, wie der Besuch eines Kupferschmiedes, Tuchhändlers u. Lederwarenherstellers, statt. Gelernt haben wir, dass das Kupfer nur mit marokkanischen Zitronen gereinigt und das Leder vor dem Kauf immer einer Feuerprobe unterzogen werden sollte. Das Mittagessen nahmen wir im Restaurant T4Piqument Maracaine ein. Tolles Lokal, mitten in der Medina, im maurischen Stil mit Dachterrasse u. Rundumpanaromablick über Fes. Von Außen so unscheinbar, wir wären da nie rein gegangen. Es gab als Vorspeise sechs versch. Gemüse, pikant u. süß u. kalt angerichtet. Der Hauptgang war der marokkanische Eintopf Tajin. Außergewöhnlich war der Blick auf das Gerberviertel und auf die Gerber, welche noch wie früher das Leder von Hand in riesige Farbbottiche eintauchen und bearbeiten. Eine Knochenarbeit. 10 - 12 Stunden täglich, die nach Aussage gut bezahlt wird..

Zum Abschluss fuhren wir noch auf den Borj Nord bei den Ruinen um den Ausblick auf die Stadt von dieser Seite aus zu genießen.

Beim Abendbuffet übernahm eine baltische Reisegesellschaft das Regent und belagerte das Buffet von allen Seiten. Das man soviel auf einmal auf die Teller bekommt und so viele Teller auf einmal tragen kann ist schon erstaunlich. Zum Glück hatten wir uns schon vorher bedient.

4. Tag

Überfahrt durch den mittleren Atlas zur Sahara

Heute erwarten uns schlappe 420 km Busfahrt Richtung Erfoud. Wir durchqueren die Ebene von Fes an den Ausläufern des mittleren und großen Atlas . Entlang an Zedernwäldern und Pommeranzenbäumen. Es ist die wasserreichste Gegend mit ca. 20 Seen. Von den Bergen kommt das ganze Mineralwasser für Marokko. Wir durchfahren u. a. Städte Irfane - die Schweiz Marokkos und Azrou - der Fes. Das Tal mit Kirsch- und Apfelbäumen.

Der Bus hält immer wieder fünf Minuten für einen Fotostopp an. Dabei können wir zwar viel sehen und knipsen, ist aber ziemlich nervig zumal Rachid es mit der Zeit sehr genau nimmt. Bei einem dieser Stopps war der Bus schon losgefahren und wir noch draussen. Nun besuchten wir die Berberaffen - nicht im Zoo, sondern freilebend im Wald! Natürlich ist es nett anzuschauen, aber nicht jedermanns Geschmack. Das Mittagessen nahmen wir in einer Kasbah ein. Es gab Zitronenhähnchen aus dem Tontopf und selbstgemachte Apfeltarte. Sehr schmackhaft! Nach 1 Std . fahren wir weiter zu einem Aussichtspunkt auf die Schlucht von Source und ein verlassenes Berberdorf. Die Häuser sind aus Lehm gebaut.

Wir durchfahren die Stadt Ay Rachidia - das östliche Tor der Wüste. Schöne, saubere Universitäts- und Militärstadt. Nun sehen wir von oben die grüne Oase Aoufos. Es ist erstaunlich, dass sich mitten in der kargen Landschaft diese Oase entwickelt und Bestand hat. Jetzt noch schnell den Wasservorrat auffüllen und dann die Koffer im Hotel Palms abstellen. Ein angenehmes, außerhalb von Erfoud gelegenes Hotel. Die Zimmer sind sauber, aber alles ist etwas liederlich verarbeitet.

Unsere Fahrer mit ihren Fahrzeugen warten schon. Auf geht´s in die Sahara! Wir haben einen jungen Fahrer, aber einen Mitsubishi mit sehr durchgedrückten Sitzen erwischt. Nach 1 Stunde Fahrt durch Stein-, Kies- und Sandwüste, unterbrochen von drei Zwischenstopps (Fossilien, Berberzelt), erreichen wir das Ziel - das Dünengebiet Erg Chebbi.

Der erste Eindruck ist überwältigend. Los geht´s. Zuerst mit Schuhen. Nachdem grob gerechnet 2 Pfund Sand in den Schuhen sind, geht es nur noch barfuß weiter. Beim Wandern in die Dünen wird die Gruppe sofort von einer Horde junger Tuareks in ihren blauen Gewändern umringt. Sie versuchen die Gruppe zu sprengen um sich dann als Führer anzubieten.

Die verschiedenen Farbtöne und die Schatten der Dünen verlangen geradezu nach Fotos. Die Wanderung in den Dünen ist sehr anstrengend aber auch angenehm. Auf dem Kamm einer Düne sitzend warten wir auf den Sonnenuntergang. Der leider heute, wegen Wolken, nicht ganz so imposant ausfällt wie erhofft.

Rachid sagt dazu; "Es ist wichtig wie man den Augenblick aufnimmt, nicht wie er sein sollte"

Nach der Rückfahrt mit den Jeeps, die sich in der Dunkelheit sehr dehnt, machen wir uns ungeduscht über das Abendessen her.

5. Tag

Fossilien und 1001 Kasbahs

Auch heute haben wir wieder ein straffes Programm. Es beginnt mi der Besichtigung einer Fossilienmanufaktur. Es ist wieder eine verkappte Verkaufsveranstaltung. Trotzdem ist das Herauslösen der Fossilien aus dem Gestein sehr interessant. Wir erwerben einen kleinen Ammoniten für unsere Sammlervitrine.

Jetzt geht es weiter durch die Steinwüste und entlang dem kleinen Atlas (Antiatlas) in Richtung Tinghir. Mit Unterwegsstopps an Brunnen und Bewässerungskanälen. Nachdem wir etliche Stufen zu einem Kanal herabgestiegen waren, erklärte uns Rachid, dass dieser Kanal ausgetrocknet ist. Bei der Hitze könnte man sich die Anstrengung auch sparen.

Weiter geht die wilde Hatz zu einer Wasserstelle für Dromedare. Dort wird das Wasser von Hand aus 30 m Tiefe mit einer Art Tasche hochgeholt und dann in die Tränke geschüttet. Wir besichtigen in einem kleinen Dorf einen Markt. Vielfältiges Angebot an Obst, Gemüse und allerlei nützliche und unnützes Zeug. Auffällig ist, dass die Frauen nicht verhüllt sind, sondern eine Art Tracht tragen. Während einer weiteren Pause in Ferkla im Kaffee Jardin Terrasse verköstigt unser Reiseleiter alle mit zuckersüßen Wassermelonen. Eine nette Geste von Rachid. Das angebotene WiFi konnten wir nicht nutzen, da der Kaffeebesitzer auch nach dem 3. Versuch sein Passwort nicht mehr wusste. Bei einem Fotostopp konnten wir von Tinghir mittels Panoramablick der alte Ksar, die Oase und die Altstadt überblickt werden. Hier wurden, die von den fliegenden Händlern schönen mit Indigo, Mohn u. Safran gefärbten Umschlagtücher verkauft.

In der Todra Schlucht angekommen unternahmen wir den angebotenen kurzen Spaziergang. Vom Bus bis Lokal, Hasbah les Roches, ca. 100 Schritte. Unter einem Spaziergang stellen wir uns was anders vor. Uns entschädigte das gute Mittagessen. Es gab die traditionelle Harrirasuppe, welche überall anders schmeckt, und vegetarisches Tajin (verschiedene Gemüse mit Couscous). Auf der Route der 1001 Kasbahs fahren wir nach Ouarzazate. Während der ganzen Fahrt sind links und rechts Kasbahs zu sehen. Kasbah ist ein viereckiges Lehmgebäude mit viereckigen Türmen an jeder Seite, in dem jeweils eine Familie mit bis zu 4 Generationen wohnt.

Wir durchfahren den Rosenbezirk von Marokko. In El Kelau de Gouna, die Hauptstadt der Rosen, findet gerade das Rosenfest statt. Leider nicht für uns. Es folgt die Kaffeepause mit zufälligem Verkauf von Rosenwasser, Rosencreme u. ä. Auch da werden wir fündig. Da die Fahrt bis nach Ouarzazate noch etwas dauert, folgt noch etwas islamischer Aufklärungsunterricht durch Rachid. In Ouarzazate, lt. Rachid der Stadt ohne Lärm und Stress, angekommen beziehen wir Hotel Palms unser Zimmer. Auf den 1. Eindruck ein nettes, kleines Hotel. Hier verweisen die Chronisten auf den nächsten Tag.

Nach dem angemessenen Abendessen hatten wir erstmals die Gelegenheit mit noch zwei weiteren Mitreisenden etwas Kontakt mit den Marokkanern aufnehmen zu können. Wir schlenderten durch die nächtliche Medina und nahmen die Gerüche, Geräusche und Eindrücke in uns auf. Nach einer gemütlichen Kaffee- und Teepause, das lebendige Treiben genießend, ging es zurück ins Hotel.

Wir freuten uns auf einen erholsamen Schlaf in der Stadt der Ruhe und ohne Stress!

6. Tag

Hoher Atlas

Der erholsame Schlaf entpuppte sich als unmöglich, da im wunderschönen Innenhof mit Pool direkt unter dem Balkon 5 Männer die Nacht zum Tag machten. Die Feier ging bis zum frühen Morgen. Jedes Mal wenn eine kurze Pause war, dachten wir es ist vorbei. Weit gefehlt, die holten nur neue Verpflegung und Luft zum Grölen. Die Feier war erst zu Ende als wir aufgestanden sind. Rachid meinte dazu, „die haben gefeiert“. Das Reisebüro entschuldigte sich anschließend. Was half's, wir waren alle hundemüde.

Nun zur weiteren Reise. Der Bus fuhr um die Ecke, um für einen Fotostopp und Besichtigung anzuhalten. Laufen wäre besser gewesen. Wir sahen wieder einmal ein Storchennest und fotografierten es diesmal. Wir haben sehr viele Störche auf den Palästen, Dächern, Türmen und Minaretten gesehen. Jetzt besichtigten wir mit einem, gut deutsch sprechenden, einheimischen Führer die Kasbah De Taourirt. Ein besonders prächtiges und gut erhaltenes Gebäude aus dem 17 Jhdt. Gebaut aus Stroh, Lehm und wegen der Imprägnierung mit Öl bestrichen. Es enthält ein ausgeklügeltes Bewässerungs- und Belüftungssystem.

Nun ging es in ein Berberhaus. Wir dachten alle, jetzt sehen wir wie die Berber wohnten. Doch weit gefehlt. Wir sahen Teppiche, schöne - keine Frage, zum Verkauf. Als nächstes besichtigten wir die Kasbah Zitoune.

Ein weiterer Höhepunkt de Tages war der Rundgang durch den Ksar Ait Ben Haddou. Ein an einem Berg liegender Ort, komplett aus Lehm erbaut. Hier wurden viele Filme gedreht, wie u.a. Gladiator, Indianer Jones, Cleopatra. Bei brütender Hitze, schätzungsweise 40 Grad, spazierten wir durch die engen Gassen des Ortes. Konnten einen Blick in ein Haus werfen. Ganz Fitte gingen bis nach oben auf den Aussichtspunkt, um einen noch besseren Überblick auf den Ort zu erhaschen. Es war grandios, aber durch die Hitze fast unerträglich heiß.

Zum Mittagsessen ging es in die Kasbah Hajja Nait Ben Haddon. Es gab marokkanische Omelette und Spieße mit Hähnchen. Zum Nachtisch wieder frische Wasser- und Honigmelonen. Köstlich!

Es folgt die Fahrt durch das Gebirge vom Großen Atlas mit Überfahrung des Tizi'n Tichka Passes auf 2.260 m Höhe. Dabei fuhren wir am höchsten Berg Marokkos dem Sokal vorbei. Atemberaubende Ausblicke, tiefe Abgründe und eine ursprüngliche Natur begleiteten uns bis zum nächsten Stopp. Der Arganölfabrik. Es folgte eine kurze Erklärung und Vorführung wie das Öl hergestellt und gewonnen wird. Es ist eine harte Arbeit, da die Nüsse steinhart sind und nur von Hand mit Steinen bearbeitet werden können. Jetzt kann man auch verstehen warum das Öl so teuer ist. Für 2 Liter Arganöl benötigt man 50 Kg Nüsse! Wegen seiner medizinischen Heilkraft wird das Öl auch das Gold Marokkos genannt.

Nächster und letzte Stopp ist unser Hotel Zalagh Kasbah & Spa in Marrakesch. Ein neues gepflegtes Hotel in einer schönen Anlage mit viel Grün und gemütlichen Ruhezonen.

7. Tag

Marrakesch – Gauklerplatz (Place Jemaa el Fna)

Nach erholsamen Schlaf empfing uns Marokko mit, wie auf der gesamten Rundreise, Sonnenschein und angenehmer Wärme. Heute steht Marrakesch auf dem Programm, die letzte der vier Königsstädte.

Wie sich am Abend herausstellt, wurde dieser Tag zu einem wirklich herausragenden Erlebnis. Entspannend und trotzdem sehr informativ. Nach dem Frühstück fuhren wir entlang der Stadtmauer, im Ganzen 18 km lang, zur Koutoubya Moschee. Besichtigung erfolgte nur von außen. Hier stellte sich uns der einheimische Führer vor. Er konnte kein Englisch und hatte seine Sprache verloren, so dass er uns nichts erklären konnte und nur neben uns herlief. Wir dachten schon wieder eine Ausrede um nichts sagen zu müssen. Wie sich später herausstellte machte er seine Aufgabe als Bewacher der Gruppe sehr gut. Auch wir konnten ihn im Souk gut gebrauchen. Er führte uns nach einem Einkaufsstopp, Kekse für die Enkel, wieder an die Gruppe heran und bestand beim Bezahlen auf die korrekte Rückgabe des Kleingeldes vom wendigen, marokkanischen Verkäufer. Das war uns einen Backschich wert.

Nach kurzem Rundgang um die Moschee warteten wir vor dem Bahia Palast auf Einlass. Um Punkt 9:00 Uhr ging das Tor auf und Rachid rief: „Deutschland stürmen!“ So waren wir die Ersten im Palast. Augenblicklich war von den Außengeräuschen, mit Ausnahme der Touristen, nichts mehr zu hören. Die Räume des Riads (altes Haus mit Garten) waren reich mit Ornamenten, Stuck, Fliesen und Zedernholzvertäfelungen geschmückt. Schöne Innenhöfe mit blühenden Büschen rundeten das geschmackvolle Gesamtbild ab.

Nächster Programmpunkt waren die Saadiergräber. Ein Mausoleum in dem sieben Sultane begraben sind. Auch hier besticht die schlichte Eleganz und doch ist etwas besonders vorhanden. Neben den Herrscher hatten die kleinen Prinzen ihre Ruhe gefunden. Die Frauen und Mädchen hatten ihr eigenes Mausoleum. Die Dienerschaft wurde im Freien beerdigt. Ein kleiner Spaziergang durch die Mellah, ehemals jüdisches Viertel, brachte uns zum Bab Agnaou, dem schönsten Tor Marrakeschs. Mit dem Königspalast, dieser durfte nicht fotografiert werden, im Rücken bewunderten wir die Ornamente und Verzierungen an dem Tor und hielten diese als Bilder fest.

Nach dem Mittagessen und angenehmer Ruhezeit ging es dann ins pralle Leben von Marrakesch. Dem Souk El Jadid und auf den Place Jemaa el Fna (Platz der Geköpften). Zuerst schlenderten wir durch den Souk, Welcher auf die gleiche Art wie der Souk in Fes aufgebaut war, nämlich nach Zünften, nur etwas weitläufiger mit breiteren Gassen und touristischer im Warenangebot. Trotzdem immer wieder ein Genuss alles in sich aufzunehmen.

Die Gassen verführten die Jugendlichen mit ihren Rädern und Mopeds durch diese zu rasen. Das taten sie dann auch ohne Rücksicht auf Verluste. Unsere Ärztin bekam das hautnah zu spüren. Die besten Gewürze bekommt man nach Aussage von Rachid in der Berberapotheke. Also besuchten wir eine solche. Dort wurde uns dann erklärt für was die einzelnen Kräuter und Salben gut sind. Für alles. Die Verkäuferin, eine waschechte Marokkanerin mit sehr guten Deutsch-Kenntnissen und einer flinker Zunge, pries die Waren so an, dass fast jeder etwas kaufte.

Nachdem wir aus dem Souk wieder aufgetaucht waren standen wir plötzlich auf dem Gauklerplatz. Tagsüber war noch nicht so viel los. Für uns war es schon in Ordnung so. Wir drehten eine Runde um den Platz. Jeder pries seinen Waren lauthals an und wollte nur unser Bestes. Wir gingen ins Kaffee und beobachten das muntere Treiben der Einheimischen, Touristen und Verkäufer. Ein Gaukler wollte ständig, dass wir seinem Affen die Hand reichen.

Dann ging es ins Hotel zurück zur Vorbereitung fürs Abendprogramm. Das Abendessen nahmen wir im Restaurant Ksar El Hamra ein. Es war ein typisches marokkanisches Restaurant, von außen unscheinbar. Geht man hinein, betritt man eine andere Welt. Wir saßen in einem schönen Innenhof und labten uns am sehr guten Essen. Die Tische waren mit schönem Geschirr gedeckt und Rosenblättern geschmückt. Über uns in den Bäumen saßen und zwitscherten unzählige Vögel. Das Abendessen bestand aus verschiedenen marokkanischen Vorspeisen, Hühnchen-Tajin, einer Blätterteignachspeise und Keksen. Dazu hörten wir die ganze Zeit Musik dargebracht von zwei Musikern mit einer Art Gitarre und Trommel. Am Schluss trat noch einen Bauchtänzerin auf. Etwas hüftsteif, aber schön anzuschauen.

Anschließend besuchten wir noch einmal den Place Jemaa el Fna bei Nacht. War am Tag nicht soviel los, so ging jetzt der Punk ab. Es schien als wäre hier ganz Marrakesch auf den Beinen. Die Garküchen brutzelten was das Zeug hergab. Die Händler übertrafen sich in der Lautstärke beim Anpreisen der Waren. Da gab es Musikgruppen, Schlangenbeschwörer, Witzeerzähler – alle lachten, wir verstanden nichts -, marokkanisches Bingo – es werden Münzen auf ein mit Zahlen vorgefertigtes Brett geworfen und Flaschenziehen – 1,5 L Flaschen Sprite etc. mittels einer Angel hochheben.

Den besten Blick hatte man vom Claciercafe, hoch oben über dem Platz. Grandioser Überblick. Wir knipsten und filmten noch einmal was die Ausrüstung hergab.

Ein gelungener Abschluss eines wunderbaren Tages.

8. Tag

Abreise, sonst nichts

5:00 Uhr aufstehen, Abfahrt zum Flughafen Casablanca 06:30 Uhr. Das war´s. Noch ein geklauter Urlaubstag.

Eine Rose & mehr

Fazit:

Die Rose, die wir von der marokkanischen Reiseagentur S´Tours am Anfang der Reise überreicht bekamen, hielt wie die Reisegesellschaft die ganze Reise durch. Sie war am Ende etwas ramponiert. Was ebenfalls für die Reisegesellschaft zutraf.
Es war eine straff im Zeitplan organisierte, informative, sehenswerte, wenn auch sehr anstrengende, Rundreise. Gut aufgehoben waren wir beim Reiseleiter Rachid Filali, dem Busfahrer und dem Bushelfer. Für eine Reise mit ärztlicher Betreuung war sie unseres Erachtens zu anstrengend und zu voll gepackt mit Terminen. Die persönlichen Pausen fehlten. Für ältere, gebrechliche und behinderte Menschen ist die Reise nur bedingt zu empfehlen.
Uns hat es gefallen. Wir haben alles wie einen Schwamm in uns aufgenommen und hoffen jetzt etwas mehr über Marokko zu wissen. Wir sind dabei alles zu verarbeiten.
Die eigentliche Rundreise dauerte nicht 8 Tage, sonder nur 6 Tage. Durch die ungünstigen Flüge bei der Hinreise (Abflug 17:45 Uhr) und Rückreise (Abreise Hotel 06:30 direkt zum Flughafen). Dadurch entfielen zwei ganze Urlaubstage.

Monika und Franz

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