4. Tag:
Der Wecker klingelt bereits um 4.00 Uhr morgens - Zeit zum Aufbruch! Das Hotel bietet schon ein fast komplettes Frühstück an und anschließend geht es los zum Flughafen.
Nach dem Start durchfliegen wir die neblige Dunstschicht über Lima und schon lacht uns die Sonne mit voller Kraft entgegen. Ein herrliches Bergpanorama breitet sich unter uns aus. Glücklich über meinen Fensterplatz genieße ich die grandiose Andenwelt, die sich hier von oben betrachten lässt.
Im Hotel Jose Antonio Cusco werden wir mit einer Tasse Coca-Tee empfangen. Die soll uns helfen, uns an die Höhe zu gewöhnen. Cusco liegt in einem großen Tal etwa 3.400 m hoch. Körperliche Symptome machen sich bemerkbar: Herzklopfen, etwas Schwindel und leichte Kopfschmerzen. Doch der strahlende Sonnenschein stimmt optimistisch - der Körper wird sich schon aklimatisieren.
Auch hier in den Anden bekommen wir politische Aktivitäten mit: die Lehrer streiken nun schon seit 3 Wochen für mehr Lohn und sind in den vergangenen Tagen auch nicht vor Boykottaktionen gegen den Tourismus zurückgeschreckt. Erst durch Polizeieinsatz konnte z. B. die Bahnstrecke nach Machu Picchu wieder freigegeben werden.
Viele Bewohner der Anden leben hier in Cusco vom Tourismus, da sie so weitaus mehr verdienen können als in der Landwirtschaft. Industrie gibt es hier so gut wie gar nicht. Und die Landwirtschaft in den Anden wird durch den Klimawandel immer schwieriger: häufiger auftretende Unwetter, Rückgang der Gletscher und damit der Bewässerungsmöglichkeiten sind einige Gründe dafür, dass die Menschen hier an der Armutsgrenze leben.
Wir sehen bei unserer Besichtigungstour viele Frauen und Mädchen in traditioneller Kleidung, die Souvenirs verkaufen oder für ein paar Soles für ein Foto posieren, manchmal schon Kinder. Sie kommen mit ihren Lamas aus dem Umland, um so etwas zu verdienen.
Zunächst fahren wir ein paar Kilometer weiter zur Festungsruine Sacsayhuaman. Hier bilden riesige Steinquader die Mauern der alten Inkafestung. Von hier aus kann man Cusco sehr gut überblicken, der Ort liegt etwa 200 m höher als die Stadt. Weitere Stopps mit ausführlichen Erklärungen zur alten Inkakultur legen wir an der kleinen Festungsruine Puca Pucara ein sowie in Tambo Machay, einem Wasser - Heiligtum der Inkas. Weiteren kleineren Heiligtümern statten wir ebenfalls einen Besuch ab, bevor es zurück nach Cusco geht, zum Sonnentempel, dem größten Heiligtum der Inkas, den wir ausführlich besichtigen. Zum Abschluss des Stadtrundgangs besuchen wir die mächtige Kathedrale am prachtvollen Plaza de Armas, der abends festlich beleuchtet ist. Langsam spazieren wir durch die Stadt zurück zum Hotel.
Nach diesem anstrengenden Tag freue ich mich auf das Hotelzimmer und ein wenig Ruhe. Denn morgen geht es weiter mit neuen Eindrücken im "Heiligen Tal".