Juli - August 2017

Reisebericht: Peru, Bolivien, Argentinien & Brasilien - das Feuer Südamerikas

Lassen Sie sich gemeinsam mit unserer Chronistin von der mystischen Atmosphäre der Inka-Bauwerke und den beeindruckenden Landschaften Südamerikas verzaubern.

Chronistin Margret in Südamerika
Mein Tipp

Das Feuer Südamerikas erleben

Margret, Berge & Meer Chronistin

Auf der hier beschriebenen Reise geht es zu den Höhepunkten Südamerikas: Peru, Bolivien, Argentinien und Brasilien besuchen wir an legendären und eindrucksvollen Orten. Ihre Kultur und gewaltige Naturerlebnisse werden uns auf vielfältige Weise faszinieren. Bevor es los geht, möchte ich mich noch kurz persönlich vorstellen: Mein Name ist Margret, ich bin 58 Jahre alt und arbeite beruflich mit kleinen und großen Menschen, was mir immer wieder neue und lebendige Erfahrungen beschert.

Ich lebe in einem kleinen alten Haus auf dem Land und eine meiner großen Leidenschaften ist das Reisen. Viele spannende Orte habe ich bereits kennen gelernt, häufig auf dem Landweg über die Kontinente. Hier ist es vor allem die Begegnung mit den Menschen in ihrer jeweiligen Kultur, die mich immer wieder begeistert.

Ich freue mich darauf, hier von den Highlights Südamerikas zu berichten und möchte alle Interessierten herzlich einladen, mir zu folgen.

1. Tag:

Anreise nach Lima/Peru

"Auf nach Südamerika!" - Der Aufbruch zur großen Reise wird bei mir begleitet von einer Mischung aus Aufregung, Anspannung und Vorfreude auf die Erlebnisse und Eindrücke, die nun auf mich warten. Mit dieser Gefühlsmischung mache ich mich auf den Weg, zunächst mit dem "Zug zum Flug" nach Frankfurt/Flughafen.

Beide Flüge, von Frankfurt nach Madrid und dann der lange Flug von Madrid nach Lima, verlaufen planmäßig und gut. Insbesondere der Langstreckenflug ist ruhig, ich kann zeitweise sogar schlafen. Dies ist für mich als ehemalige Flugangst - "Patientin" immer noch sehr wichtig.

Etwas übermüdet, doch froh, den langen Flug geschafft zu haben, betrete ich in Lima das Flughafengebäude. Auch die Einreiseformalitäten verlaufen absolut problemlos. Mein Koffer kommt auch an - so kann das "Abenteuer" starten. Die Reisegruppe kommt nun langsam zusammen; sie besteht jetzt aus 18 Personen.

Auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel lassen sich erste Eindrücke von Lima gewinnen. Genau genommen landen wir in der ehemals selbstständigen Hafenstadt Callao, die jedoch längst in den Millionenmoloch Lima eingemeindet wurde. Starker Verkehr beherrscht die Straßen, raue Verkehrssitten , wir streifen unwirtliche Außenbezirke.

Auf dem Weg fällt auf, dass die Nationalflaggen verstärkt wehen. Die Stadt bereitet sich auf den Nationalfeiertag am 28. Juli vor, erklärt unsere Reiseleiterin. Und der Nationalstolz in Peru ist groß.

Hier im peruanischen Winter empfängt uns Lima mit dem Charme eines wolkenbehangenen Himmels. Es ist ein wenig diesig, eher kühl, eine Jacke ist angeraten.

So erreichen wir nach dieser langen Anreise endlich unser Hotel San Augustin Exklusive, das im Stadtteil Miraflores liegt, in dem viele Touristen und Besucher der Stadt untergebracht werden.

2. Tag:

Bienvenidos a Lima!

Im Hotel San Augustin Exklusive finden wir nun die Situation vor, dass wir unsere Zimmer noch nicht beziehen können, sondern erst am Mittag.

So mache ich mich auf, den Stadtteil Miraflores ein wenig zu Fuß zu erkunden: Das Stadtbild ist hier angenehmer, gepflegte Grünanlagen wie der Parque del Amor (Park der Liebe) oder der Parque Kennedy laden zum Verweilen ein und bieten ein Stück Natur in der Großstadt.

Unser Hotel liegt in unmittelbarer Nähe zur Av. Josè Larco, eine Hauptgeschäftsstraße mit vielen interessanten Läden, Cafès und Restaurants. Die Atmosphäre ist einladend, ich fühle mich sicher, auch wenn ich alleine unterwegs bin.

Nun schlage ich den Weg zum Meer ein und halte mich längere Zeit im "Larcomar" auf, einem Shopping- und Vergnügungskomplex direkt an der Strandpromenade. Hier gibt es viele Nobelläden, deren Zielgruppe sicherlich in erster Linie Touristen sind bzw. Leute mit etwas dickerem Geldbeutel.

Ich genieße eine Kaffee mit Blick auf den Pazifik und lasse die ersten Eindrücke des Stadtteils Miraflores auf mich wirken.

3. Tag:

Lima - Stadt der Könige

Der Tag heute steht ganz im Zeichen der Hauptstadt Perus. Von unserem Hotel im Stadtteil Miraflores bis in die Altstadt Limas liegen ca. 12 km. Um die zurückzulegen, benötigen wir mehr als 1 Stunde. Wir schlängeln uns im absoluten Verkehrschaos langsam vorwärts. Der Grund dafür sei sicherlich eine Demonstration, vermutet unsere Reiseleiterin. Und als wir endlich in der Altstadt aus dem Bus steigen, sehen wir Demonstranten, die gegen Korruption in Peru auf die Straße gehen.

Wir erfahren viel über die Geschichte Limas. Der zentrale Platz ist der "Plaza Mayor", der von den bedeutendsten Gebäuden der Stadt eingerahmt wird: dem Regierungspalast, dem erzbischöflichen Palast mit seinen hölzernen Balkonen, nebenan die Kathedrale. Am Plaza Mayor findet heute ein "Kapellenwettbewerb" statt der besten Schulen Limas. Die Kapellen dominieren mit vielen Menschen in ihren Uniformen und ihren musikalischen Darbietungen heute diesen Platz.

Wir gehen weiter, am ehemaligen Bahnhof vorbei, der heute in Ausstellungen die peruanische Literatur vorstellt - "La Casa de la Literatura Peruana" - und besuchen die Kirche und das Kloster des Hl. Franziskus. Den Klosterkreuzgang mit maurischen Kacheln sehen wir uns u. a. an, bevor wir in die Katakomben dieses Klosters gelangen - eine etwas eigenwillige Erfahrung.

Höhepunkt dieser Besichtigung ist jedoch die Bibliothek des Klosters mit ihren Tausenden Bänden, die leider dem Verfall preisgegeben sind, da sie nicht erhalten werden können. Das antike Mobiliar und Holz-Wendeltreppen verleihen dem Raum eine besondere Atmosphäre. Leider darf im Kloster nicht fotografiert werden. Die UNESCO ernannte das Convento San Francisco zum Weltkulturerbe.

Auch der Rückweg von der Altstadt zu unserem Hotel ist von Verkehrshindernissen geprägt. Hier demonstrieren jetzt Ärzte in staatlichen Krankenhäusern für bessere Lohnbedingungen.

Heute leben etwa 10 Millionen Menschen in Lima. Die Stadt ist vor Jahrzehnten sehr schnell gewachsen, die Infrastruktur konnte nicht immer in dem Maße mithalten. Eine U-Bahn ist im Bau, es gibt eine S-Bahn-Linie und ansonsten spielt sich der öffentliche Nahverkehr mit Bussen ab, dessen System nur die Einheimischen wirklich verstehen.

Morgen verlassen wir nun Lima an der trockenen Pazifikküste und fliegen in die Anden nach Cuzco - vom Machtzentrum der Kolonialzeit in den "Nabel der Welt" aus der Inkazeit.

4. Tag:

Cusco - die alte Inka-Hauptstadt

Der Wecker klingelt bereits um 4.00 Uhr morgens - Zeit zum Aufbruch! Das Hotel bietet schon ein fast komplettes Frühstück an und anschließend geht es los zum Flughafen.

Nach dem Start durchfliegen wir die neblige Dunstschicht über Lima und schon lacht uns die Sonne mit voller Kraft entgegen. Ein herrliches Bergpanorama breitet sich unter uns aus. Glücklich über meinen Fensterplatz genieße ich die grandiose Andenwelt, die sich hier von oben betrachten lässt.

Im Hotel Jose Antonio Cusco werden wir mit einer Tasse Coca-Tee empfangen. Die soll uns helfen, uns an die Höhe zu gewöhnen. Cusco liegt in einem großen Tal etwa 3.400 m hoch. Körperliche Symptome machen sich bemerkbar: Herzklopfen, etwas Schwindel und leichte Kopfschmerzen. Doch der strahlende Sonnenschein stimmt optimistisch - der Körper wird sich schon aklimatisieren.

Auch hier in den Anden bekommen wir politische Aktivitäten mit: die Lehrer streiken nun schon seit 3 Wochen für mehr Lohn und sind in den vergangenen Tagen auch nicht vor Boykottaktionen gegen den Tourismus zurückgeschreckt. Erst durch Polizeieinsatz konnte z. B. die Bahnstrecke nach Machu Picchu wieder freigegeben werden.

Viele Bewohner der Anden leben hier in Cusco vom Tourismus, da sie so weitaus mehr verdienen können als in der Landwirtschaft. Industrie gibt es hier so gut wie gar nicht. Und die Landwirtschaft in den Anden wird durch den Klimawandel immer schwieriger: häufiger auftretende Unwetter, Rückgang der Gletscher und damit der Bewässerungsmöglichkeiten sind einige Gründe dafür, dass die Menschen hier an der Armutsgrenze leben.

Wir sehen bei unserer Besichtigungstour viele Frauen und Mädchen in traditioneller Kleidung, die Souvenirs verkaufen oder für ein paar Soles für ein Foto posieren, manchmal schon Kinder. Sie kommen mit ihren Lamas aus dem Umland, um so etwas zu verdienen.

Zunächst fahren wir ein paar Kilometer weiter zur Festungsruine Sacsayhuaman. Hier bilden riesige Steinquader die Mauern der alten Inkafestung. Von hier aus kann man Cusco sehr gut überblicken, der Ort liegt etwa 200 m höher als die Stadt. Weitere Stopps mit ausführlichen Erklärungen zur alten Inkakultur legen wir an der kleinen Festungsruine Puca Pucara ein sowie in Tambo Machay, einem Wasser - Heiligtum der Inkas. Weiteren kleineren Heiligtümern statten wir ebenfalls einen Besuch ab, bevor es zurück nach Cusco geht, zum Sonnentempel, dem größten Heiligtum der Inkas, den wir ausführlich besichtigen. Zum Abschluss des Stadtrundgangs besuchen wir die mächtige Kathedrale am prachtvollen Plaza de Armas, der abends festlich beleuchtet ist. Langsam spazieren wir durch die Stadt zurück zum Hotel.

Nach diesem anstrengenden Tag freue ich mich auf das Hotelzimmer und ein wenig Ruhe. Denn morgen geht es weiter mit neuen Eindrücken im "Heiligen Tal".

5. Tag:

Ausflug ins "Heilige Tal"

Das "Heilige Tal" erstreckt sich auf etwa 2.900 m Höhe zwischen den Orten Pisac und Ollantaytambo entlang des Flusses Urubamba. Zu diesem Urubamba - Tal gehört auch Machu Picchu, das wir morgen besuchen.

Heute fahren wir zunächst über einen Pass auf 3.600 m Höhe - von hier aus haben wir einen sagenhaften Ausblick auf die spektakuläre Andenlandschaft und in das Tal hinein, das wir besuchen wollen. Während der Fahrt lasse ich diese berauschenden Eindrücke der wildschönen Landschaft auf mich wirken.

Die Reiseleiterin gibt uns weiterhin viele Informationen zum Leben der Menschen hier in Peru. Eine beeindruckende Information ist für mich, dass es in diesem Land 4000 (!) Kartoffelsorten gibt. Am besten gedeihen sie hier oben in der Höhe. Das "Heilige Tal" hat seinen Namen durch seine besondere Fruchtbarkeit des Bodens. Das ganzjährig milde Klima bietet beste Voraussetzungen für die Landwirtschaft. Hier wächst und gedeiht eine Vielfalt an Obst- und Gemüsesorten, auch gibt es hier 70 Maisarten. Später beim Mittagessen erleben wir bei einem reichhaltigen und vielseitigen Buffet, was der Boden im "Heiligen Tal" hergibt - köstlich!

Doch vorher besuchen wir die alte Inkafestung in Ollontaytambo. Wir erklimmen mühsam die hohen Steinstufen der terrassenförmigen Anlage, begleitet von vielen Informationen über die Zeit der Inka, in der diese Festung erbaut wurde. Der Sonnentempel ist hier ganz oben auf der Höhe der Anlage - wir erreichen ihn und haben von dort aus einen phänomenalen Blick über den Ort und seine ihn umfassenden Berge. Der Aufstieg hat sich gelohnt!

Der Ort selbst ist ebenfalls ein alter Inka-Ort mit vielen Häusern aus dieser Zeit. Wir besuchen ein Haus, das bereits 500 Jahre alt ist und erfahren eine Menge über das traditionelle Leben vor Ort.

Nach dem Mittagessen besuchen wir den bekannten bunten Markt in Pisac: Waren aller Art werden hier angeboten, insbesondere für die Zielgruppe der Touristen. Überhaupt ist das "Heilige Tal", wie mir scheint, fest in touristischer Hand.

Zum Abschluss des heutigen Ausflugs statten wir einem Bauernhof einen Besuch ab, auf dem Lamas und Alpakas gehalten werden sowie auch die selteneren Arten Vicuna und Guanakos, die in den hohen Andenregionen leben. Deren Wolle ist besonders wertvoll. Wir können hier erleben, wie Wolle von der Schur bis zum Weben verarbeitet wird und es besteht auch die Möglichkeit, hochwertige Ware aus dieser Wolle zu kaufen.

6. Tag:

Machu Picchu - die mystische Ruinenstadt der Inkas

Hier oben in den hohen Andenregionen herrschen extreme Temperaturschwankungen: Sobald die Sonne ihre Kraft verbreitet, steigen die Temperaturen leicht auf 25 °C an und wir benötigen einen starken Sonnenschutz (Creme und Hut). Am Abend wird es jedoch sehr schnell kühl und in den hiesigen Regionen kann es nachts sogar frieren.

Entsprechend ausgerüstet machen wir uns heute sehr früh auf den Weg zu einem besonderen Highlight der Reise: die berühmte Inka-Stätte Machu Picchu. Sie gilt als die schönste archäologische Stätte Südamerikas. Mit unserem kleinen Bus fahren wir zunächst zum Bahnhof ins "Heilige Tal", den wir gestern schon gesehen haben und erfreuen uns bei aufgehender Sonne erneut der beeindruckenden Landschaft. In Ollantaytambo steigen wir in den Zug nach Aguas Calientes. Diese Zugfahrt ist ein besonderes Erlebnis: Die Ausstattung ist sehr angenehm, ein kleiner Snack wird serviert, es gibt Panorama-Fenster, auch im Dach, so dass wir die Reise nach Machu Picchu im wahrsten Sinne des Wortes "in vollen Zügen genießen können".

Unsere Gruppe besteht seit ein paar Tagen aus 28 Personen, es sind 10 Mitreisende hinzugekommen, die das Vorprogramm im Dschungel gebucht hatten.

Wir fahren die ganze Strecke über am Urubamba-Fluss entlang, von den hohen Anden gelangen wir in mit Pflanzen überwucherten Dschungel. "Die Augenbrauen des Regenwaldes" nennt unsere Reiseleiterin diese Region.

In Aguas Calientes werden wir dann in einen Shuttlebus verfrachtet und auf gehts, eine spektakuläre Serpentinenstraße hinauf bis zum Eingang der altehrwürdigen Inka-Stätte.

Ca. 2.500 Menschen aus aller Welt besuchen täglich Machu Picchu, jedoch ist alles bestens organisiert und unsere Wartezeiten halten sich in Grenzen.

Bei strahlendem Sonnenschein und wunderbarer Fernsicht betreten wir das Gelände. Uns bietet sich ein Anblick von Machu Picchu wie im Bilderbuch bzw. auf der Postkarte. Zahllose Fotos werden gemacht, während die Reiseleiterin uns sehr viele interessante Informationen zu dieser schön gelegenen Inka-Stätte gibt. Es existieren viele Theorien über die Bedeutung Machu Picchus zur Zeit der Inkas. Bewiesen ist bisher keine, was vielleicht auch die besondere Atmosphäre und mystische Ausstrahlung dieser spektakulären alten Festung ausmacht. Der Besuch hier ist wirklich ein toller Höhepunkt unserer Reise!

Auf der Rückreise im Zug habe ich einen schönen Fensterplatz mit Blick auf das Tal mit seinem Wildwasser-Fluss, der in den Amazonas mündet, und lasse die intensiven Eindrücke dieses Tages noch einmal Revue passieren.

7. Tag:

Von Cusco nach Puno am Titicacasee

Die Lehrer in Peru streiken weiter. Sie errichten Straßensperren und blockieren damit die täglichen Abläufe des Lebens im Land. Heute brechen wir um 7.00 Uhr. auf, um die Überlandfahrt von 370 km von Cusco nach Puno zu bewältigen. Zunächst fahren wir mit dem für unsere Gruppe beengten kleinen Bus zu einem Umsteigeplatz. Doch der große Bus steht leider nicht für uns zur Verfügung, da er kein Benzin bekommt aufgrund des Lehrerstreiks.

So behelfen wir uns zunächst mit dem kleinen Bus und fahren schon mal los nach Andahuaylillas, einem kleinen Ort mit der Kirche San Pedro, die äußerlich noch nicht preis gibt, was sie innen zu bieten hat. Sie wurde umfangreich restauriert und glänzt mit strahlenden sakralen Kunstwerken. Sie wird auch die Sixtinische Kapelle von Amerika genannt.

Nach einer weiteren Fahrtstrecke steigen wir in Raqchi aus, wo wir eine Inka-Ruinenstätte besichtigen, die gleichzeitig ein traditioneller Töpferort ist. Hier gibt es auch einen netten Kunsthandwerkermarkt mit Tonwaren, Wolle, Silber und anderen schönen Souvenirs.

Mittlerweile konnte der große Bus tanken und erreicht uns in Raqchi, wo wir nun in einen Luxusbus mit wesentlich mehr Plätzen und großer Beinfreiheit umsteigen können.

Unterwegs begleitet uns die faszinierende Andenwelt, jedoch wird die Flora immer karger, die Baumgrenze haben wir hinter uns gelassen. Hier im peruanischen Hochland gelangen wir auf eine Höhe von 4.300 m. Am Pass machen wir eine kurze Pause und genießen die Atmosphäre in dieser Höhe, so gut es geht. Die körperlichen Auswirkungen sind spürbar.

Nach einigen Kilometern Weiterfahrt werden wir erneut mit dem Streik der Lehrer (und auch der Ärzte) konfrontiert: Straßensperren vor Puno bewirken, dass wir in einen kilometerlangen Stau geraten und stundenlang nur im Schneckentempo voran kommen. So kommen wir nach langer, nervenzermürbender Fahrt um 22.30 Uhr am Hotel in Puno an.

Dieses Hotel liegt direkt am Titicacasee, was wir nur noch gerade bei Nacht sehen können. Morgen früh geht es wegen der Streiks bereits um 6.00 Uhr weiter. Schade, dass wir dieses Hotel nicht bei Tageslicht genießen können.

8. Tag:

Puno - Titicacasee - La Paz

Und es wird weiter gestreikt. So kann der obligatorische Ausflug zu den schwimmenden Inseln und zum indigenen Volk der Uros heute morgen leider nicht stattfinden. Während des Frühstücks geht die Sonne auf und wir haben vom Hotel aus einen tollen Blick auf den Titicacasee.

So brechen wir früh um 6.00 Uhr von Puno aus auf, um mit dem Bus die bolivianische Grenze zu erreichen. Doch bereits nach einer Stunde stehen wir wieder. Es geht zunächst nicht weiter, neue Streikbarrikaden. Die Reiseleiterin telefoniert und die Mitreisenden machen die unterschiedlichsten Vorschläge, wie wir mit diieser Situation umgehen sollten. Dann kommt unsere Reiseleiterin und hat eine Lösung: Wir steigen aus, nehmen unsere Koffer und gehen zu Fuß durch die Straßensperre, die etwa 200 m entfernt ist. Auf der anderen Seite warten zwei Minibusse, die unsere Gruppe dann zur bolivianischen Grenzefahren soll. Wir sind begeistert und setzen diese Aktion in die Tat um.

Unter freundlichen Zurufen und Reaktionen auf beiden Seiten passieren wir mit unserem Gepäck die Streikfront. Wir treffen auf die beiden Minibusse, die Fahrer laden die Koffer aufs Dach und unsere Gruppe verteilt sich auf die beiden Fahrzeuge. So kommen wir ein gutes Stück voran, wenn wir auch eng beieinander sitzen im kleinen Bus. Nach einiger Zeit sehen wir erneut Streikfeuer brennen. Der Fahrer biegt deshalb von der Hauptstraße ab und wir umfahren auf einer sehr staubigen Sandpiste die Barrikaden. Abenteuer!!!

So gelangen wir am späten Vormittag zur Grenze. Die Grenzformalitäten laufen ohne Probleme ab und wir lernen in Bolivien unsere neue Reiseleiterin kennen. Wir fahren direkt nach Copacabana und besichtigen dort die Kathedrale und den Markt. Gerne lassen wir uns auf die neuen Eindrücke in Bolivien ein.

Endlich kommen wir zum Titicacasee - wir steigen auf einen Katamaran, der uns über den See fährt. Bei einem köstlichen Mittagessen mit einheimischen Gerichten fällt der Stress der Anreise langsam von uns ab - der See strahlt Ruhe aus. Wir fahren zur Sonneninsel, die wir mit vielen Treppenstufen erkunden. Anschließend fahren wir bis zum Sonnenuntergang mit dem Katamaran über den See. So langsam müssen wir uns jetzt verabschieden von der faszinierenden Andenwelt mit ihrer Höhenluft, dem blauen Himmel und der strahlenden Sonne.

Wir fahren mit dem Bus noch einige Stunden über Land nach La Paz, während uns die Reiseleiterin viele Informationen über Bolivien gibt. Vor Ort erwartet uns die Stadt hell erleuchtet in einem Kessel liegend. Schade, dass wir hier im Dunkeln ankommen und abfahren und so wenig von der Stadt sehen.

In der Nacht fahren wir zum Flughafen. Wir fliegen von La Paz über Santiago de Chile nach Buenos Aires, in die Hauptstadt Argentiniens - ein neuer Reiseabschnitt beginnt.

9. Tag:

Flug nach Buenos Aires - Argentinien

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Reise von La Paz in Bolivien in die Metropole Buenos Aires in Argentinien. Bereits um 2.00 Uhr in der Nacht fahren wir zum Flughafen. Dort erfahren wir am Check-In-Schalter, dass wir nicht über Santiago de Chile, sondern über Lima nach Buenos Aires fliegen.

Nach der 4. Nacht mit nur 3 - 4 Stunden Schlaf bin ich nun ziemlich übermüdet und versuche, während der Flüge ein wenig zu schlafen. Leider habe ich keinen Fensterplatz bekommen, so dass ich diesmal die Landschaft, die man vom Flugzeug aus sehen kann, verpasse.

Nachmittags um ca. 15.00 Uhr Ortszeit erreichen wir Buenos Aires und fahren mit der Reiseleiterin im Bus zum Hotel. Der Himmel ist bewölkt, teilweise kommt die Sonne durch und man sieht, dass es geregnet hat. Hier im argentinischen Winter hat es viel geschneit, sagt die Reiseleiterin. Doch morgen soll es wärmer werden. Trotzdem sollte man immer an eine Jacke denken. Wir bekommen bereits einen Überblick über Straßen, Orientierungspunkte, Restaurants, usw. , die wir heute noch besuchen könnten. Für uns alle bedeutet es erstmal eine Umstellung von der Welt in den Anden nicht nur auf ein anderes Land, sondern auch auf eine andere Kultur, vor allem auf die Millionenmetropole Buenos Aires.

Nachdem wir im Hotel eingecheckt haben, erkunden wir zu Fuß in kleinen Gruppen die nähere Umgebung. Wir besuchen "El Ateneo", eine traditionelle Buchhandlung, die einmal ein Theater war und deshalb eine ganz besondere Atmosphäre hat. Anschließend essen wir in einem Steakhaus und lassen dann den langen Tag endlich ausklingen.

10. Tag:

Buenos Aires - südamerikanische Lebensfreude

Vom höchst gelegenen See der Erde sind wir nun auf eine Höhe von wenigen Metern über dem Meeresspiegel gewechselt. Die klimatischen Bedingungen sind folglich hier völlig andere, was das Leben in Buenos Aires in vielen Facetten beeinflusst.
Mitten hinein in das Lebensgefühl der Hauptstadt Argentiniens geht es heute: Wir starten mit einer Stadtrundfahrt durch die verschiedenen Viertel dieser faszinierenden Stadt: laut, bunt, lebhaft, hektisch. La Boca, San Telmo und andere Viertel besuchen wir. Der Tango spielt hier eine große Rolle, nicht nur als Tanz, sondern generell als Lebensgefühl.
Der Plaza de Mayo als historischer Kern der Stadt erzählt deren Geschichte. Die Mütter vom Plaza de Mayo kommen noch immer regelmäßig hierher, um auf die Opfer der Militärdikatur aufmerksam zu machen, ihre Angehörigen, die immer noch vermisst werden.
Papst Franziskus, der Fußballer Maradonna, auch Ché Guevara und Eva Peron sind bekannte Persönlichkeiten, die weltweit mit Argentinien und Buenos Aires in Verbindung gebracht werden und deren Spuren in der Stadt stets vorhanden sind.
Die zentrals Avenida 9 de Julio gilt als die breiteste Straße der Welt, auf der auch der berühmte Obelisk, das Wahrzeichen der Stadt, von weither zu sehen ist. Diese Straße dient uns als Orientierung bei den Erkundungen und Spaziergängen, auf denen wir Buenos Aires mit allen Sinnen wahrnehmen.
Wir fahren unter anderem in das schicke Viertel Recoleta, das einen beeindruckenden Friedhof hat, auf dem wir die Bestattungskultur der wohlhabenden Argentinier kennen lernen. Hier ist auch das Grab von Evita Peron, dem "Engel der Armen". Vor etwa 100 Jahren kamen vor allem Einwanderer aus Italien und Spanien, die das Lebensgefühl der Stadt bis heute maßgeblich prägen. Mittlerweile ist Buenos Aires vielen Menschen aus aller Welt zur Heimat geworden. Die Stadt wirkt ein wenig europäisch und ist doch gleichzeitig ein politisches und kulturelles Zentrum in Südamerika.
Und am Abend geht es zur Tango-Show im Café Tortoni. Hier spüre ich deutlich, wie Nostalgie, Romantik, Drama und Melancholie in passende Musik und Tanzschritte umgesetzt werden. Der Tango ist weitaus mehr als ein Tanz.
Erfüllt und ergriffen von den Eindrücken des Tages gehen wir durch die lebendige Stadt, die auch am späten Abend noch vor Lebensfreude sprüht, zurück zum Hotel.

11. Tag:

Buenos Aires - Ausflug ins Tigre-Delta

Der Rio Paraná mündet ca. 12 km südlich von Tigre in den Rio de la Plata. Vorher bildet er das etwa 20.000 km² großes Tigre-Delta mit einem Labyrinth aus Flüssen, Kanälen und Inseln. Hierhin, an den Rand der Großstadt Buenos Aires, führt uns heute ein kleiner Ausflug. Mit einem Bus fahren wir bis zum Städtchen Tigre und steigen hier auf ein Ausflugsboot, das uns ca. 1.5 Stunden lang durch die Wasserwelt des Deltas schippert.

Die wohlhabenden Portenos haben hier ihre Wochenendhäuschen, jedes mit eigenem Bootssteg. Überhaupt spielt sich hier alles auf dem Wasser ab. Es gibt keine anderen Wege als den Wasserweg. So sehen wir viele Menschen auf den unterschiedlichsten Booten, die im Delta sowohl zum Vergnügen als auch geschäftlich unterwegs sind.

Heute unternimmt unsere Reisegruppe nichts zusammen, sondern in kleinen Gruppen geht jeder seinen persönlichen Interessen nach für den Aufenthalt in Buenos Aires. Dazu bieten sich in dieser Stadt natürlich die unterschiedlichsten Möglichkeiten an. Am Nachmittag mache ich mich nochmal alleine auf zu einem Spaziergang durch die Megastadt. Ich gehe zunächst zum Plaza de los dos Congresos mit seinem mächtigen Kongresspalast. Vor diesem erstreckt sich eine Grünanlage, in der "El Pensador", "der Denker" des französischen Bildhauers Auguste Rodin vor sich hin sinniert. Als ich diesen Park erreiche, stelle ich fest, dass hier derzeit eine große Baustelle ist, so dass ich den "Denker" nur von Weitem durch einen Bauzaun hindurch sehen kann. Nun ja, wenigstens etwas, und so gehe ich die Avenida de Mayo zurück bis zur Straße "Florida", die zur großen Fußgängerzone gehört. Hier schlendere ich durch die Einkaufsstraße und gelange in die Galeria Güemes, in deren 14. Stockwerk ein schöner Blick über das Häusermeer der Innenstadt möglich sein soll. Aber schade, der "Mirador" hat derzeit geschlossen. So gehe ich weiter bis zu den Galerias Pacifico, die sich über 3 Etagen hinziehen. Sie sind im französichen Beau-Arts-Stil gestaltet und in der Mitte befindet sich eine prächtige Kuppel mit Deckengemälden. Integriert in diese Einkaufsgalerie ist ein Kulturzentrum mit Kunstaussstellungen. Hier in Buenos Aires macht sich, wie in Südamerika überhaupt, der Unterschied zwischen armen und reichen Leuten besonders bemerkbar. So habe ich hier in der Stadt auch eine erhöhte Aufmerksamkeit auf meine Sachen. Die Reiseleiterin hat auf viele Taschendiebe in der Stadt hingewiesen. Ein erhöhtes Sicherheitsdenken bezüglich Gepäck, Geld, Karten, ist hier angesagt. In den Familien herrschen noch oft klassische Machtstrukturen. Frauen sind häufig der Gewalt ihrer Ehemänner ausgesetzt. Dies ist in Argentinien besonders ausgeprägt, jedoch haben uns die Reiseleiterinnen in Peru und Bolivien auch davon berichtet. Die Gewalt geht sogar soweit, dass Frauen im häuslichen Umfeld umgebracht werden. Frauen als Eigentum der Männer, diese Betrachtungsweise wird nun zumindest in Argentinien hinterfragt und entsprechende Gesetze erlassen. Doch der Wandel in den Köpfen wird noch eine Zeit in Anspruch nehmen - in Argentinien und auf der ganzen Welt.

Morgen verlassen wir nun diese dynamische Metropole Argentiniens und machen uns auf den Weg nach Iguazú, wo uns ein beeindruckendes Naturschauspiel erwartet - gigantische Wasserfälle. So ist unsere Rundreise durch Südamerika voller Kontraste, die wir intensiv in uns aufnehmen - hasta luego!

12. Tag:

Iguazú-Wasserfälle/Argentinien

Heute verabschieden wir uns von der Großstadt Buenos Aires und fliegen nach Iguazú an die brasilianische Grenze. Hier erwarten uns die Iguazú-Wasserfälle, die im Dschungel liegen inmitten einer Natur, die voller Leben ist.

Von der Millionenmetropole in den Regenwald zu einem großartigen Naturschauspiel - so wechselhaft ist unsere Reise! Nach einer Fahrt mit einer kleinen Bahn durch die dichte Natur und einem Spaziergang über eine lange Brücke gelangen wir zur sogenannten "Teufelsschlucht". Hier fallen 40 % der gesamten Fälle spektakulär in die Tiefe. Gewaltige Wassermassen geben ein beeindruckendes Spektakel ab, dem wir uns staunend widmen. Eine reiche Pflanzen-, Vogel-, Insekten- und Wassertierwelt findet hier ihren Lebensraum, wie wir an vielen Beispielen sehen.

Nach einer kleinen Pause wandern wir auf einem unteren Rundweg und bekommen so eine ganz andere Perspektive auf die tobenden Wasserfälle. Hinter jeder Ecke gibt es wieder neue Eindrücke, Regenbogen ergänzen die fantastischen Ausblicke. Wir sind fasziniert und beeindruckt! Viele Fotos werden gemacht, doch dieses Naturschauspiel muss mit allen Sinnen genossen werden.

Die Iguazú-Wasserfälle liegen im Dreieck der Länder Argentinien, Brasilien und Paraguay. Wir besuchen heute die argentinische Seite, die den weitaus größten Teil der Fälle ausmacht.

Als wir nach Stunden müde, jedoch fasziniert von den gewaltigen Eindrücken unseren Bus erreichen, fahren wir über die Grenze nach Brasilien und checken in unserem Hotel ein.

So beenden wir den Tag wieder mit vielen neuen Eindrücken. Morgen wollen wir uns auf die brasilianische Seite der Iguazú-Wasserfälle begeben.

13. Tag:

Iguazú-Wasserfälle/Brasilien

Der heutige Tag steht wieder im Zeichen der Iguazú-Wasserfälle, diesmal auf der brasilianischen Seite. Auch hier fahren wir zum Nationalparktor und begeben uns zunächst auf eine Wanderung zu den Wasserfällen. Von dieser Seite aus haben wir den Panoramablick – die gigantischen Wasserfälle wieder aus einer neuen Perspektive. Wir können die Stelle sehen, an der wir gestern in die Teufelsschlucht geschaut haben. Das Naturereignis ist überwältigend.

Wir gehen auf eine Aussichtsplattform und können die mächtigen Wassermassen hautnah erleben - hören, sehen, riechen, spüren - wir werden nass, doch das Erlebnis ist überwältigend.

Anschließend mache ich die Dschungel-Tour mit Bootsfahrt mit. Auf einem Spaziergang durch den Regenwald erklärt uns unser Guide viel Wissenswertes über Pflanzen und Tiere, die hier leben. Die Artenvielfalt ist groß.

Wir kommen an eine Anlegestelle unterhalb der Wasserfälle, bekommen eine Schwimmweste um und los geht's ins Boot. Mit Tempo fahren wir durch die Stromschnellen, bis wir die Fälle an verschiedenen Stellen sehen können. Es ist eine abenteuerliche Fahrt am Fuße der Iguazú-Wasserfälle, die wir nun von unten erleben können, auch hier wieder mit allen Sinnen. Toll!!! Absolut begeistert und beeindruckt von diesen Erlebnissen fahren wir wieder ins Hotel zurück und melden uns an für ein BBQ, das heute Abend angeboten wird. Hier werden wir den wunderbaren Tag bei gutem Essen und Trinken ausklingen lassen.

14. Tag:

Iguazú - Flug nach Rio de Janeiro

Und wieder wechseln wir auf unserer Reise in eine andere Welt: Wir verlassen Iguazú im Dreiländereck Argentinien, Paraguay, Brasilien mit seinem intensiven Naturerlebnis und erreichen mit einem knapp 2-stündigen Flug Rio de Janeiro, Brasiliens Metropole am Zuckerhut.

Wir landen auf dem Internationalen Airport im Norden Rios auf einer Insel in der Guanabarabucht. Die Fahrt ins Zentrum führt durch teilweise ärmlich wirkende Randbezirke, doch die Christusstatue in der Ferne signalisiert wie ein Leuchtturm, wo wir hinfahren.

Unser Hotel Mirasol liegt im Zentrum Rio de Janeiros, direkt an der Copacabana. In unmittelbarer Nähe gibt es viele Restaurants und Lokale und so machen wir uns sofort nach dem Einchecken auf zum Abendessen.

Auf der Dachterrasse unseres Hotel, mit Blick über die erleuchtete Stadt und den Strand, nehmen wir unseren Willkommensdrink für Rio de Janeiro und freuen uns auf die Erkundung der Stadt, die für morgen ansteht.

15.Tag:

Rio de Janeiro - schöne Stadt am Zuckerhut

Unsere Tour durch Rio startet heute morgen mit einer Gondelfahrt auf den Zuckerhut, das Wahrzeichen der Stadt. Die Auffahrt erfolgt in zwei Etappen: Zunächst geht es auf eine erste Station, Morro da Urca, auf ca. 220 m Höhe. Bereits hier sind wir begeistert vom fantastischen Blick auf die Stadt. Doch eine Steigerung erleben wir bei der nächsten Etappe auf die Aussichtsplattform ganz nach oben auf den Zuckerhut, 396 m hoch.

Von hier aus haben wir einen atemberaubenden Panoramablick: Wir schauen auf die große Bucht mit den vorgelagerten Inseln, auf die Copacabana, können einzelne Stadtviertel erkennen, den Corcovado mit der Christusstatue, eine ca. 14 km lange Brücke über die Bucht und im Hintergrund die Küstenberge. Wir sind restlos begeistert! Es sind noch weitere Touristen dort unterwegs, doch der ganz große Besucherandrang findet heute nicht statt. So können wir uns in aller Ruhe dem atemberaubenden Ausblick widmen und uns von der spektakulären Lage Rio de Janeiros überzeugen.

Wieder an der Talstation angelangt, fahren wir weiter durch das Zentrum Rios und gelangen zur Cathedrale Sao Sebastiao. Sie hat die Form eines riesigen Kegelstumpfes mit einem Durchmesser von 106 m. Durch ihre für eine Kathedrale ungewöhnliche Form aus Beton und farbigem Glas beeindruckt mich diese Kirche sehr. Sie hat eine Innenhöhe von fast 80 Metern und bietet bis zu 20.000 Gläubigen Platz. Der Glockenturm steht neben der Kathedrale und fügt sich in das Gesamtbild der Nachbargebäude ein.

Rio de Janeiro polarisiert in seiner Wirkung sehr stark, einerseits als wunderschön gelegene Stadt mit spektakulären Ausblicken und Stimmungen an wunderbaren Plätzen, andererseits dominieren Kriminalität und Korruption die politische und soziale Situation der Menschen in der Stadt. In den Favelas (Armenvierteln) ist die Banden- und Drogenkriminalität zu Hause. Die Trennung zwischen Arm und Reich ist unübersehbar und zieht sich quer durch die Stadt. So bekommen wir als Touristen von der Reiseleiterin einige Tipps zur Sicherheit: Kameras, Geld und Schmuck sollten nicht offen präsentiert werden in der Stadt bzw. am Strand von Copacabana.

Zur Stadtbesichtigung fahren wir weiter an der Samba-Straße vorbei, auf der während des Karnevals die Samba-Schulen ihre Umzüge veranstalten. Das Estadio de Maracana, einst das größte Fußballstadion der Welt, wurde zuletzt für die WM 2014 und für die Olympischen Sommerspiele/Paralympics 2016 umgebaut. Ebenso beeindruckend ist der alte Äquadukt "Acros da Lapa". Am Nachmittag besuchen wir einen weiteren imposanten Aussichtspunkt der Stadt: den Corcovado mit der weltberühmten Christusstatue, ein weiteres Wahrzeichen der Stadt. Mit einer schmalen Zahnradbahn und Rolltreppen gelangen wir auf den 710 m hohen Gipfel, von wo wir eine göttliche Aussicht auf die gesamte Stadt Rio de Janeiro haben. Wir genießen den phantastischen Rundum - Blick und machen zahlreiche Fotos in alle Himmelsrichtungen.

Abends machen wir uns auf den Weg zur Copacabana und lassen uns in einem Strand-Bistro ein kleines Abendessen mit musikalischer Begleitung schmecken. Zum Abschluss dieses wundervollen Tages in Rio de Janeiro genießen wir einen Caipirinha mit Blick auf das Meer. Was für ein Tag!

16.Tag:

Ate logo Brasil - Heimreise

Heute heißt es nun Abschied nehmen von Brasilien, von Südamerika. Wir fliegen nach Hause!

Eine wunderbare, sehr intensive Reise neigt sich dem Ende zu. Viele unterschiedliche Eindrücke, die wir in relativ kurzer Zeit gesammelt haben, wollen erst einmal verarbeitet werden: Peru, Bolivien, faszinierende Orte auf 3.000 - 4.000 m Höhe haben wir besucht, Machu Picchu, Titicacasee, La Paz.

Megastädte wie Buenos Aires und Rio de Janeiro haben uns genauso beeindruckt und in ihren Bann gezogen wie die Naturschauspiele, der Regenwald oder die Iguazú - Wasserfälle. Ein Highlight folgte dem nächsten Tag für Tag. Das Tempo dieser Reise war überwältigend und ging auch an einigen Stellen an unsere Grenzen. Die Umstellung auf die Höhenluft, relativ viele Flüge, tage- bzw. nächtelang zu wenig Schlaf machten uns zeitweise zu schaffen. Jedoch war unsere Gruppe stabil, niemand wurde ernsthaft krank und auch jetzt am Ende der Reise in Rio de Janeiro haben alle noch genügend Kraft und Interesse, diese wundervolle Stadt kennenzulernen.

Was für eine Reise! Wir werden sicherlich noch lange an die vielfältigen Erlebnisse und Erfahrungen denken.

17. Tag:

Ankunft in Deutschland

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