Noch ein paar Tipps, die für den Aufenthalt auf Sizilien hilfreich sein können:
Mietwagen
Wer gerne auf eigene Faust etwas von Land und Leuten sehen möchte, für den lohnt auf jeden Fall, sich für ein paar Tage einen Mietwagen zu leihen. Keine Sorge. Die Straßen die wir befahren haben sind vollkommen OK, Hin und wieder misstrauten wir dem Navi, da die Straße (oder besser das Sträßchen) nicht den Anschein machten, als käme man darauf zum gewünschten Ziel, aber wir sind in den 14 Tagen immer dort angekommen, wo wir auch hin wollten. Die sizilianischen Autofahrer sind besser als ihr Ruf. Einzig in den Städten, wie z. B. Catania war der Verkehr eine Herausforderung, die jedoch mit Gelassenheit und dem fröhlichen Einsatz der Hupe (gehört hier einfach zum guten Ton) zu bewältigen war. Immer im Blick haben sollte man die Zweiradfahrer, da diese jede noch so kleine Lücke nutzen um schneller voran zu kommen, da wird selbst auf ein Fahrzeug der Polizia oder Carabinieri keine Rücksicht genommen.
Wer einen Mietwagen bucht (auch vorab übers Internet) sollte genau auf die Versicherungsmodalitäten achten. Ist beim günstigen Angebot eine Vollkasko-Versicherung ausgeschrieben, bedeutet dies nicht unbedingt das, was wir unter Vollkasko verstehen. Die günstigste Variante umfasst gerade mal einen Diebstahlschutz. Wird über das Internet gebucht, sollten die Versicherungsbedingungen genau durchgelesen werden, um im Fall des Falles nicht die Kosten übernehmen zu müssen.
Tanken
Das Benzin ist in Sizilien ca 20 Cent teurer als bei uns. Die Tankstellen bieten Service, d. h. der Tankwart tankt und es wird die Windschutzscheibe geputzt. Vorsicht geboten ist in den Städten. Man sollte hier genau darauf achten, was auf den Preisschildern steht. In Catania haben wir dies gelernt. Verfügt die Tankstelle über einen Tankautomaten (akzeptieren in der Regel Geldscheine und Kreditkarten, sollte man diesen auch zum bezahlen nutzen. Tankt man selbst und geht dann in den Verkaufsraum zum zahlen, kostet der Liter Benzin ca. 20 Cent mehr. Zwei Sorten Treibstoff sind vorhanden, Super E5 mit 95 Oktan "Senza piombo" und Super Plus mit 98 Oktan "Benzina verde". Super E10 ist in Sizilien nicht verfügbar. Autogas oder Erdgas (GPL bzw. Metano) haben wir nur an wenigen Tankstellen gesehen, Adapter erhält man dafür an der Tankstelle.
Parken
Die Welt des Parkens ist in Sizilien sehr vielfältig und manchmal für den unwissenden Touristen schwer zu durchschauen. Wer nicht gerade einen Einkauf-Tripp plant, für den lohnt es sich um die Mittagszeit in die Städte zu fahren, da zwischen 13.00 Uhr und 15.30 Uhr das Parken frei ist. Auf jeden Fall sollte man sich die Markierungen der Parkplätze an den Straßen anschauen. Weiß bedeutet kostenfrei, blau heißt zahlungspflichtig, gelb bedeutet Parkverbot in dem nur Busse und Taxis halten dürfen und gelb-schwarze Markierung heißt absolutes Parkverbot mit empfindlich hohen Bußgeldern.
An vielen Orten wird einfach per Automat ein Ticket gezogen und ins Auto gelegt, so wie wir das von Deutschland auch kennen. In Syrakus gibt es zudem auch Parkhäuser, in denen bei der Einfahrt das Nummernschild fotografiert wird und man beim Bezahlen das Nummernschild seines Wagens eingibt. Bei der Ausfahrt wird das Nummernschild gescannt und die Schranke öffnet sich, sofern man bezahlt hat.
Kompliziert und für uns nur schwer herauszufinden war das Parken in Modica. Dort kauft man im nächsten Laden ein Ticket, das große Ähnlichkeit mit einem Rubbellos hat. Es gibt beschichtete Felder für Tag, Monat, Stunde und Minute, die entsprechend freigerubbelt werden (wir haben die ganze Zeit auf einen Joker gefiebert). Ein solches Ticket ist für eine, vier Stunden oder den ganzen Tag erhältlich. Die Parkgebühren waren an allen Orten moderat, mit geschickt gewählter Ankunftszeit haben wir es sogar einmal geschafft, im Parkhaus in Syrakus von Mittag bis ca. 16.00 Uhr gerade mal 50 Cent zu zahlen.
Strände
Es gibt viele schöne Strände mit bezahlten Liegen. Meist sind direkt daneben freie Liegemöglichkeiten, mit denen man sich die Kosten für eine Liege (ca. 15 - 25 €/Tag) sparen kann. Ein Sonnenschirm ist sinnvoll, zumindest bei uns hatten wir über die gesamten 14 Tage herrlichen Sonnenschein, der bei dem ein oder anderen Mitreisenden zu ebenso herrlichem Sonnenbrand geführt hat, da dieser die Sonneneinstrahlung total unterschätzt hat.
Die Strandbuden sind für einen guten Cappuccino und auch für eine kleine Mahlzeit absolut empfehlenswert und preisgünstig. Der Cappuccino kostet zwischen 2 Euro und 2.80 €, kleinere Mahlzeiten bekommt man ab ca. 4 €. Meist haben wir einen der freien Strände aufgesucht, von denen es unzählige auf Sizilien gibt. Besonders toll fanden wir den Strand bei Pachino mit wundervollem Blick auf die Insel von Capo Passero.
Wer einen kostenpflichtigen Strand mit Liegen und Schirm bevorzugt ist am Lido de Noto gut aufgehoben. Die für das Hotel reservierten und mit Karte von der Rezeption kostenfreien Schirme liegen in dritter und vierter Reihe. Da die Strandverkäufer (von denen es einige gibt) nicht in die Bereiche hinein dürfen, hat man in den hinteren Reihen seine Ruhe.
Essen & Trinken
Essen und Getränke sind in Sizilien sehr günstig. Wir haben meist Restaurants in Nebenstraßen gewählt, die eher von Einheimischen bevölkert waren und sind damit bestens gefahren. Als eingefleischte Kaffeetrinker sind wir sehr schnell vom gewohnten Latte macchiato abgekommen, nachdem wir bei der ersten Bestellung schön geschäumte Milch mit einem Hauch von Kaffee (es können nur ein oder zwei Tropfen gewesen sein) serviert bekamen. Ab diesem Zeitpunkt lautete unsere Bestellung grundsätzlich "due cappuccini per favore".
Wenn wir keine Lust auf das Essen im Hotel hatten (was nicht am Geschmack lag), haben wir uns ins Abenteuer sizilianischer Speisekarten gestürzt. Mit einem Übersetzer auf dem Handy bewaffnet, erschließt sich auch dem Nicht-Sizilianer die Beschreibung der Gerichte. Wir haben vieles probiert und haben nichts gefunden, was nicht geschmeckt hätte. Besonders lecker war es in Catania in der "Trattoria del Cavaliere" in der Via Paternò. Fleisch und Fisch sucht man sich direkt an der Theke aus und erhält diese dann frisch vom Grill auf den Teller. Pasta und Muscheln haben ebenso vorzüglich geschmeckt und für Vorspeise, Hauptgericht, Getränke und obligatorischen Cappuccino als Abschluss haben wir gerade mal 22 € gezahlt.
Sizilien
Die Italiener sind lebenslustig und machen gerne Urlaub im eigenen Land. Wen wundert es, bei solch einem Angebot an herrlichen Fleckchen. Wer nach Sizilien reist sollte wissen, dass die Italiener Animation mögen und es auch gerne mal ein bisschen lauter sein darf. An abendlichen Veranstaltungen wird rege und mit viel Freude und Elan teilgenommen und der Musiker in der Bar auch mal mit lautstarkem Gesang unterstützt.
Wir haben die Einwohner Siziliens als freundlich und hilfsbereit kennen gelernt. Besondere Freude konnten wir bereiten, wenn wir mit mehr oder weniger Erfolg versucht haben, ein paar Brocken italienisch zu sprechen. Dank Übersetzer-App auf dem Handy konnte die ein oder andere Sprachbarriere überwunden werden, auch wenn unsere Aussprache ab und an ein Schmunzeln in die Gesichter unseres Gegenübers gezaubert hat.
In Sizilien ist es in den Sommermonaten heiß und über die Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht, kehrt überall Ruhe ein.Zwischen 13.00 und 15.00 Uhr sind viele Geschäfte geschlossen, einzig in den Restaurants und Cafés herrscht reger Betrieb. Nach 15.00 Uhr erwachen die Städte aus ihrem Dornröschen-Schlaf und man kann bis in den späten Abend reges Treiben auf den Straßen beobachten.