Mai - Juni 2018

Südafrika - Faszinierende Garden Route & Tiererlebnis im Krüger Nationalpark

Reisen Sie zusammen mit unserer Chronistin entlang der traumhaften Garden Route, erkunden Sie die quirlige Metropole Kapstadt & entdecken Sie mit etwas Glück die "Big Five" im Krüger Nationalpark - Südafrika begrüßt Sie von seiner schönsten Seite!

Chronistin über Südafrika
Mein Tipp

Faszination Südafrika

Berge & Meer Chronistin
  • 61 Jahre, wohnhaft in Mönchengladbach
  • 1 Tochter, verheiratet, mit Enkelin in Berlin - auch immer eine Reise wert!
  • Beruf: Leiterin Verkauf/Export von Ersatzteilen für Textilmaschinen weltweit
  • Hobbies: Reisen, Sport, Lesen, Schreiben für das Niers-Magazin, Mönchengladbach

Schon immer bin ich gerne gereist, mal nah - mal etwas weiter weg. Seitdem ich nicht mehr auf die Schulferien angewiesen bin, stehen Fernreisen vermehrt auf meinem Programm.

Ich interessiere mich für Land und Leute, auch abseits der normalen Routen - eben das natürliche und wahre Leben mit Kontakt zur einheimischen Bevölkerung. Diese Eindrücke und Erlebnisse bleiben in Erinnerung, da ich inzwischen auch immer mein "Reise-Tagebuch" führe, zusätzlich recherchiere und für ein kleines Magazin meine Reiseberichte schreibe. Nun freue ich mich, auch für Berge & Meer als Chronistin berichten zu dürfen.

1. Tag

Anreise

Abflug ab Frankfurt um 20.45 Uhr mit South African Airways. Wir haben Glück, das Flugzeug ist nicht ausgebucht, so dass wir jeweils bis Johannesburg eine Viererreihe für uns haben und ausgeruht ankommen.

 

2. Tag

Kapstadt

Ankunft pünktlich mit SAA in Johannesburg und dann Weiterflug nach Kapstadt. Dort treffen wir um die Mittagszeit ein und werden von unserer Reiseleitung Inge in Empfang genommen. Wir sind eine große Gruppe von 44 Personen, was sich in diesen 2 Wochen jedoch nie unangenehm bemerkbar gemacht hat. Alle hatten ja die gleichen Interessen, waren überpünktlich und somit passte alles.

Check-in im Hotel Capetonian, 9. Stock, für 3 Nächte, direkt mit Blick auf das Meer. Das Wetter ist richtig schön, für den nächsten Tag allerdings Regen angesagt. Daher haben wir uns zu Zweit spontan zu einem Helikopter-Flug über Kapstadt entschieden. Der Hotel-Shuttle bringt uns sogar direkt bis zum Helikopter-Flughafen. Es ist ein tolles Erlebnis: hoch über Kapstadt mit Blick zum Tafelberg, über den ganzen Hafen, Blick auf Robben Island, wo Mandela 18 Jahre hinter Gittern saß, das große Fußballstadion, Signal Hill. Das war die richtige Entscheidung!

Anschließend sind wir an der Waterfront entlang spaziert mit vielen Bars und Restaurants, dem Riesenrad und teilweise Live-Bands. Eine afrikanische Band sorgt ordentlich für Stimmung. Da wir zum südafrikanischen Winter unterwegs sind, geht die Sonne auch schon gegen 18 Uhr unter. Im Dunkeln sollte man nicht mehr durch Kapstadt laufen. Daher werden wir auch wieder zeitig vom Hotelshuttle abgeholt. Alle sind sehr aufmerksam und freundlich. Nur das Abendessen im Hotel ließ zu wünschen übrig- zum Glück war dies aber eine Ausnahme.

3. Tag

Kapstadt - Winelands - Kapstadt (auf Wunsch)

Nach dem Frühstück beginnen wir mit einer Stadtrundfahrt durch Kapstadt. An der Victoria & Alfred (kurz V & A) Waterfront stehen Skulpturen der vier südafrikanischen Nobelpreisträger nebeneinander: Nelson Mandela, Frederik Willem de Klerk, Desmond Tutu und Albert Luthuli. Wir begeben uns auf einen Fußmarsch durch den "Company’s Garden", einer Parkanlage im Zentrum der Stadt, die ursprünglich ein Gemüsegarten von Jan van Riebeeck war. Der Garten wurde bereits im Jahr 1652 erwähnt, da er die Schiffe auf dem Weg nach und von Indien mit frischen Lebensmitteln versorgte.
Kurz vor Ende des Rundgangs kommt der Regen! Das ist an diesem Punkt aber auch nicht ganz so schlimm, weil als Nächstes die Winelands in Stellenbosch auf dem Programm stehen. Wir haben eine recht lustige Weinprobe, wobei sich die Reisenden erstmals auch miteinander etwas bekannt machen können. Danach lockert der Himmel wieder auf, durch die Wolken kommt der Tafelberg zum Vorschein.
Wir fahren hoch zum Signal Hill mit einer tollen Aussicht rundum. Anschließend eine kleine Pause mit einem köstlichen "Cheese Cake". Zurück geht es durch das malaiische Viertel "Bo-Kaap", das im 19. Jahrhundert entstanden ist. Die niedrigen, alten Häuschen sind bunt, in allen Regenbogenfarben angemalt. Es gibt hier viele Moscheen; denn der Großteil der Bewohner sind Muslime. Heute sind dort Touristen allerdings nicht mehr erwünscht und sollten nicht aussteigen. Die Busse werden sogar mit Steinen beworfen. Nächstes Ziel, die Waterfront in Kapstadt mit einem kleinen Bummel und anschließendem Steakessen im "Balducci", bevor wir müde ins Bett fallen.

4. Tag

Kapstadt - Kap der Guten Hoffnung - Kirstenbosch - Kapstadt (ca. 155 km)

Zeitige Abfahrt vom Hotel Capetonian zum Botanischen Garten nach Kirstenbosch, einem der wohl schönsten Botanischen Gärten der Welt. Auch hier taucht der Name Jan van Riebeeck wieder auf, der das Gelände schützte z. B. vor Viehweiden. Cecil Rhodes erwarb 1895 das Land, um es vor einer Besiedlung zu bewahren. Nach seinem Tod wurde der Garten dem Staat überlassen. Eine einzigartige Artenvielfalt der Kapregion konnte erhalten werden. Die Blume von Südafrika ist die "Protea", die Königin unter den Blüten. Neben dieser Pflanze betrachten wir viele weitere Blumen, Kräuter und Bäume, sehr gepflegt angelegt.
Von dort geht es zum Meer in das Fischerdorf Hout Bay. Das Wetter ist gut, so dass wir trotz hohem Wellengang einen Bootsausflug in einem offenen Boot zu einer Seehundkolonie unternehmen können, Dauer ca. 40 Minuten. Viele Robben tummeln sich auf den Felsen. Anschließend fahren wir zur Mittagspause entlang der atemberaubenden Küsten bis St. Simon - Simon’s Town -, einer kleinen Stadt im viktorianischen Stil, ca. 40 km von Kapstadt entfernt. Die Stadt ist geprägt von einem gut erhaltenen historischen Kern. Der Stützpunkt der südafrikanischen Marine ist jedoch nicht zu übersehen. Der bekannteste Besucher war hier im Jahr 1776 Lord Nelson, ein britischer Admiral, der in Seeschlachten beachtliche Siege errang. Wir kehren im "Lord Nelson Inn" ein und genießen unser Mittagessen im historischen Ambiente. Der sehr gepflegte Pub entspricht dem klassischen englischen Stil.
Nach dem Essen brechen wir über den Chapman’s Peak Drive zum Naturreservat "Kap der Guten Hoffnung" auf. Für Seefahrer war das Kap wegen seiner Klippen sehr gefürchtet. Es ist angenehm warm, kaum Wind, schwarze Strauße sitzen am Meer. Das Kap ist sehr beeindruckend mit Felsen, Wellen, Sonne und Wolken. Nur eine asiatische Reisegruppe ist außer uns dort, so dass wir auch die Chance auf "Cape-Fotos" haben. Mit dem Bus fahren wir Richtung Leuchttum, den restlichen Weg zum "Cape View Point" gehen wir zu Fuß hoch - runter natürlich auch- und genießen eine fantastische Aussicht.
Zurück in Kapstadt haben wir noch einen Folkloreabend mit typisch afrikanischem Essen, sehr schmackhaft und gut gewürzt, verschiedene Gänge von Suppe über Hähnchen, Springbockgulasch, Fisch usw.

5. Tag

Kapstadt - Oudtshoorn - Knysna (ca. 550 km)

Abfahrt vom Hotel durch die Weinberge. Wir durchfahren einen langen Tunnel und sehen um uns herum immer wieder Gebirge, grüne Täler mit Obst- und Weinanbau, aber auch einsame Landschaften. Der Hauptexport liegt beim Wein sowie Früchte und Blumen (an 1. Stelle die Protea). Der Ackerbau auf rotem Boden erzeugt tolle Tomaten. Inzwischen zeigt das Thermometer schon 9 Grad an. Kleine Pause "Am Rooiberg", wo auch Weinverkauf stattfindet. Wir klettern auf den höchsten "Roten Stuhl" in der Gegend.
Über die Fernstraße "Route 62" geht es weiter. Während der Fahrt erhalten wir von Inge erste Informationen: in Südafrika hat man durchschnittlich eine Arbeitslosenquote von 27 %, Unterstützung vom Amt gibt es nicht. Die Kultur der Farbigen ist fröhlich, Gruppen machen Musik und sind bunt gekleidet. Im 18. Jahrhundert entdeckte man Gold und Diamanten. Die Engländer kamen nach Südafrika, vier Provinzen wurden britische Kolonien. Es kam zu den Burenkriegen. Die Burenrepubliken kämpften gegen Großbritannien und deren Kolonien. Die Briten wollten natürlich die Macht über die Bodenschätze erlangen, die Buren ihre Unabhängigkeit. Da die meisten Buren Farmer waren und keine Soldaten, hatten sie keine Gewehre und mussten ihr Land gegen professionelle Briten verteidigen, was schier unmöglich war. Viele Frauen der getöteten Buren starben vor Kälte und Hunger, andere wurden in riesige Konzentrationslager gesteckt. Der Widerstand der Buren wurde sinnlos. Im Rahmen der Friedensverhandlungen wurden die Burenrepubliken Transvaal und Oranje Freistaat zu britischen Kronkolonien und zum Schluss mit den englischen Kolonien Kapkolonie und Natal zur Südafrikanischen Union. Afrikaans wurde zweite Amtssprache. Im Rahmen des Commonwealth haben die Südafrikaner auch heute noch den Linksverkehr. Die Buren sind Christen. Sie mussten wieder komplett neu anfangen und wollten alles haben. 1949 wurde gewählt, es gab verschiedene Parteien, aber die Schwarzen durften nicht wählen. Es gab also zwei Klassen: schwarz und weiß. Bei Mischlingen musste man eine Entscheidung treffen, ob zur weißen Rasse gehörig. Dann erfolgte eine Trennung von der schwarzen/Mischlingsfamilie.
Nelson Mandela hat von Jugend an für die Schwarzen gekämpft, d. h. Widerstand gegen die weiße Regierung. Weiße wurden vertrieben oder auch weggesperrt. Mandela war kommunistisch angehaucht. Die Farmer mit ihrem Weinanbau wurden boykottiert, so dass kein Export erfolgen konnte, da die Ware aus Südafrika war. Es erfolgte dann ein Gespräch zwischen Frederik Willem de Klerk mit Nelson Mandela um das Land zu retten. Die Schwarzen mussten aus den Gefängnissen freigelassen werden. Das wurde für Nelson Mandela selbst auch im Jahr 1990 wahr. 1994 gab es dann erstmals freie Wahlen für ALLE. Der ANC gewann. Er hatte seit Jahrzehnten gegen die Apartheid (Trennung) gekämpft.
Unsere Reise geht weiter über Montagu, einem kleinen Städtchen zwischen den Weinanbaugebieten und der Kleinen Karoo (Halbwüstenlandschaft in Südafrika) mit hübschen reetgedeckten Häusern. Jetzt im Winter blühen die Aloe und die Akazien. Wo es grün ist, gibt es Wasser und dort stehen die Häuser. Uns fallen die Zäune am Straßenrand auf. Diese sind für die Tiere wie Rinder, Schweine, Ziegen, Schafe und Pferde. Riesige Farmen sind eingezäunt. Wir kommen tiefer ins Land, wo die Stämme lebten. Hier gibt es auch Zeichnungen von Buschmännern. Wir sehen den Poortjieskloofdam, der die Menschen in der Umgebung mit Trinkwasser versorgt und fahren über den Tradouws Paß. Auf der Straße nach Barrydale sind viele Motorräder unterwegs, eine schöne Strecke für Motorradfahrer.
Wir erfahren, dass sich um 1.800 Litauer hier ansiedelten und die Strauße mitbrachten bis zum 1. Weltkrieg. Bis dahin wurden die Straußenfedern verkauft, z. B. als Staubwedel. Danach spezialisierte man sich auf das Straußenfleisch mit seinem ganz geringen Cholesterinanteil. Eine Farm hatte 1.700 Tiere, der männliche Strauß hat schwarze Federn und wird bis zu 2.50 m hoch, die Weibchen haben ein erdbraunes Gefieder. Beim Strauß wiegen die Augen 60 g, das Gehirn allerdings nur ca. 40 g. Strauße rennen bis zu 60 km/h und sehen extrem gut - bis zu 3.5 km weit. Sie laufen auf ihren Zehen. Nach 14 Monaten weiß man erst, ob das Tier männlich oder weiblich ist. Wir erreichen Oudtshoorn für eine Besichtigung der wohl schönsten Straußenfarm in Südafrika und erfahren sehr viel über diese Laufvögel. Zum Mittagessen - wie nicht anders erwartet - gibt es in erster Linie Straußensteaks, was durchaus sehr gut schmeckt. Heute ist eine weite Strecke zurückzulegen, ca. 550 km. Am Abend erreichen wir dann das Küstenstädtchen Knysna und checken im Graywood Hotel ein.

6. Tag

Knysna

Nach einem guten Frühstück haben wir etwas Freizeit und machen einen Spaziergang zur Waterfront, vorbei an vielen kleinen Geschäften. Knysna ist ein charmantes Städtchen, eingebettet zwischen dem Bergwald der Outentiquaberge und einer großen Salzwasser-Lagune. Die Luft ist so klar und der Himmel blau, so dass wir gerne ein kleines Sonnenbad nehmen.
Bei einer Bootsfahrt auf der Lagune werden uns die frischen Austern angeboten, besonders zu empfehlen, da es hier die größte Austernzucht von Südafrika gibt - alternativ Tapas. Nach der Bootsfahrt noch ein Gläschen am Hafen zum Sonnenuntergang. Den Abend beschließen wir mit einem leckeren Abendessen.

7. Tag

Knysna - Plettenberg Bay - Tsitsikamma Nationalpark - Port Elizabeth (ca. 290 km)

Die Abfahrt vom Hotel ist um 8.30 Uhr Richtung Plettenberg Bay, es nieselt. Wir erfahren etwas über das Krankensystem. das HIV Virus ist in Afrika weit verbreitet, etwa 7 Mio. HIV-Infizierte leben in Südafrika. Es gibt verschiedene Anmeldeverfahren beim Arzt bzw. in den Krankenhäusern. Lange Wartezeiten sind damit verbunden, besonders die Armen sind hier wieder betroffen. Die Aufklärung und das Verständnis fehlt und natürlich Geld, um sich durch Kondome vor Ansteckung zu schützen. Die Armut begünstigt auch die Prostitution. Hinzu kommen die Kulturen mit Polygamie. Das Thema HIV/Aids ist auch ein Tabuthema. Nicht alle lassen sich behandeln und verbreiten teilweise sogar bewusst die Krankheit, z. B. aus Rache nach einer Vergewaltigung.

 

Inzwischen haben wir den tollen Nationalpark Tsitsikamma erreicht, einer der letzten Urwälder Afrikas. Er liegt ebenfalls noch an der Garden Route. Hier gibt es auch die höchste Brücke der Welt mit 216 Meter für den absoluten Bungee Jump (das mussten wir aber nicht haben!). Es regnet in Strömen.
Davon lassen wir uns aber nicht abhalten und unternehmen eine Wanderung zu den spektakulären Hängebrücken über dem Meer und laufen darüber. Nichts für Leute mit Schwindelattacken oder Höhenangst! Zurück am Ausgangspunkt beobachten wir viele Kolibris in den Aloen und Klippschliefer auf dem Rasen. Der Körper des Klippschliefers erinnert an Meerschweinchen. Verwandt sind sie erstaunlicherweise allerdings ehr mit Elefanten und Seekühen. Sie haben keinen Schwanz.
Wir fahren weiter bis Port Elizabeth. Inzwischen hat es aufgehört zu regnen. Nachmittags Check-in im Hotel Garden Court, 9. Stock, mit tollen Zimmern und Blick direkt auf Meer und Strand, was uns noch zu einem Strandspaziergang animiert. Das Abendessen in Buffetform findet in "Mike’s Kitchen" statt.

8. Tag

Port Elizabeth - Johannesburg

Am Morgen hören wir, dass es in Kapstadt ganz schlimme Unwetter gegeben hat mit Überschwemmungen. Sogar eine riesige Eiche im Botanischen Garten Kirstenbosch ist mit Wurzel umgekippt. Glück gehabt! Heute scheint die Sonne. Bevor wir zur Stadtbesichtigung in Port Elizabeth aufbrechen, haben wir noch am Hotelpool gelegen zum Relaxen. Wir sehen auf der Fahrt alte Gebäude und Hafenlager, die leider ziemlich verkommen sind, was wohl mit der hohen Arbeitslosenquote zu tun hat, nämlich hier 32 %. Daneben dann ein großes, gepflegtes Shopping-Center mit Casino, tolle Hotels am Strand - die große Kluft zwischen Arm und Reich, Schwarz und Weiß.

 

Auf dem Hügel über Port Elizabeth gibt es einen Park mit der Skulptur "Voting Line", eine 38 Meter lange Reihe aus Metallfiguren, die an die Mengenschlangen erinnert, die am 27.4.1994 zum ersten Mal frei und demokratisch zur Wahl in Südafrika anstanden. Ebenfalls auf dem Hügel steht das alte ehrwürdige "King Edward Hotel" aus dem Jahr 1903, von außen sehr schön und luxuriös im Kolonialstil. Wir werfen einen Blick hinein in die Lobby, auch eine schöne Atmosphäre und einen Besuch wert. Bei den Zimmern hätten wir jedoch leichte Bedenken.

 

Jetzt geht es wieder hoch hinaus. Wir fliegen nach Johannesburg, wo uns am Abend der neue Reiseleiter erwartet. Sein Name ist "Komy", kommt aus dem Kongo, ist schwarz und spricht perfektes Deutsch. Eine absolute Bereicherung, total nett, aufmerksam, geht auf die Reisenden ein und vermittelt viel Wissenswertes! Ein Highlight! Da ein Koffer am Band vertauscht worden ist, kommen wir erst spät im Hotel Quatermain an. Leider sehen wir das Hotel mit Innenhof und Pool nur im Dunkeln. Nach einem sehr guten Essen fallen wir hundemüde ins Bett.

9. Tag

Johannesburg - Region Lowveld (ca. 480 km)

Abfahrt vom Hotel Quatermain. Am ersten Tag mit Komy erfahren wir mehr als in der ganzen Woche zuvor. Johannesburg ist mit 1.753 m die höchste Erhebung, dann Pretoria mit 1.450 m. Besonders für Auslänger ist es in Johannesburg gefährlich. Darum sieht man wenig Weiße im Stadtzentrum. Der 1. Schwarze Präsident war Nelson Mandela. Ein kluger Mann, der mit den Weißen gearbeitet hat. Er verbrachte 27 Jahre im Gefängnis. In der Politik gab es zwei Flügel: politisch und bewaffnet. Mandela war heimlich in der kommunistischen Partei und galt daher als gefährlich, auch ein Grund für die lange Haftzeit. Er bekam Tuberkulose. Einmal im Jahr war Besuch gestattet. 1990 wurde er aus der Haft entlassen, 1994 zum Präsidenten gewählt, am 5.12.2013 gestorben.

 

Es gab Zulukämpfe in Johannesburg, Mandela wollte mit Schwarzen und Weißen zusammenarbeiten. An seiner Seite waren immer starke Frauen, die erste war Evelyn Mase. Von 1957 bis zur Trennung 1992 war Winnie Mandela seine Ehefrau, die als "Mutter der Nation" verehrt wurde. Das Paar hatte zwei Mädchen, die heute in Botschaften tätig sind. Mandelas dritte Frau war Graca Machel und kam aus Mosambik. Dort war sie auch eine Präsidentengattin und kämpfte für die Menschenrechte. Nach Mandela wurde Thabo Mbeki Präsident und der 4. Präsident war Jacob Zuma, ein Zulu, der 2018 zu Gunsten Cyril Ramaphosa (ANC) zurücktrat. Korruption ist ein Thema in Südafrika. 75 % des Landes gehören immer noch den Weißen. Die Khoisan (Khoikhoi und San = Khoisan) waren die ersten Bevölkerungsgruppen in Südafrika und Namibia. Aber die Schwarzen können alleine nicht die Farmen und die Wirtschaft erhalten. Bildung und Mentalität spielen eine große Rolle. Selbst bei gleicher Ausbildung, wird der Weiße immer noch höher angesehen. Nach der Zeit der Apartheid sind noch mehr Schwarze arm, 90 % der hohen Arbeitslosenquote sind Schwarze. Trotzdem machen sie nichts dagegen, sie haben das Vertrauen verloren. Die jungen Leute wählen nicht mehr ANC.

 

Soweto = South Western Township ist ein Zusammenschluss verschiedener Townships in der Nähe von Johannesburg. Soweto hat das größte Stadion in Afrika mit 90.000 Plätzen, das drittgrößte Krankenhaus, jedoch leben hier 65000 Schwarze zusammengepfercht. Im Sommer ist es heiß in den Häusern, im Winter eiskalt, nicht alle haben Strom. Manches Mal kommt es zu Großbränden, wenn illegal der Strom angezapft wird. Die meisten Leute dort haben aber gar kein Geld für Häuser. Es werden Ausflüge nach Soweto angeboten, dies ist aber nicht ungefährlich.
Im Jahr 1976 mussten alle Leute Afrikaans sprechen. Es besteht Schulpflicht in Südafrika mit Schuluniform. Diese Uniform muss aber selbst bezahlt werden, darum können nicht alle Kinder zur Schule gehen. Es gibt zwar auch staatliche kostenlose Schulen, die aber bei weitem nicht so gut sind. Es gibt 11 Sprachen, 9 Mio. Menschen haben Zulu als Muttersprache.
Auf unserem langen Weg (ca. 480 km) erfahren wir sehr viel über Land und Leute. 90 % der Energie wird aus Kohlekraftwerken gewonnen. Pretoria ist Verwaltungshauptstadt von Südafrika. Den Namen bekam die Stadt durch den Holländer Pretorius (1855). Er hatte die Zulu in der Schlacht am Blood River vernichtend geschlagen. Pretoria wird aufgrund der vielen Jakarandas auch "Jacaranda City" genannt. Dort ist heute die beste Universität.
1910 gab es die Rassentrennung durch die Holländer, 1948 die Apartheid. Das bedeutete z.B. getrennte Eingänge und Busse für Schwarze und Weiße. Bis September 1989 gab es in Südafrika die Todesstrafe. Auch im Gefängnis gab es die Apartheid: Schwarze bekamen nur einmal im Jahr Brot, 30 Schwarze wurden in 1 Zelle untergebracht, die nur für 1 Person gedacht war. Dadurch gingen die Gelenke kaputt und diese Menschen konnten nicht mehr laufen. Im Apartheids-Museum in Johannesburg gibt es ein Bild von Neil Armstrong auf dem Mond. Was soll es uns sagen? Die Weißen haben die Macht, weil sie besser und schlauer sind…! Früher kamen die Weißen mit der Bibel, die Schwarzen hatten das Land. Heute ist es umgekehrt. Mandela sagte: wir vergeben, aber wir vergessen nicht! Es gibt viele Museen in dieser Hinsicht, damit die jungen Leute heute auch verstehen. Übrigens sieht man auch keine Hunde oder Fahrräder, außer bei Weißen - kostet Geld.
Wir erreichen Belfast. Diese Region liegt sehr hoch und ist dadurch am kältesten. Hier fanden im 2.Burenkrieg heftige Gefechte statt - Holländer gegen Briten, u. a. am Monument Hill. Briten errichteten während des Krieges Konzentrationslager. Mittagspause in Dullstroom, Hauptstadt des Fliegenfischens, mit kleinen Läden und Restaurants. Inzwischen sehen wir die Drakensberge, die bis zu 3.482 m hoch sind und sich über 1000 km ziehen. Sie führen durch Südafrika, Lesotho und Swasiland. Wir passieren Lydenburg "Stadt des Leidens". Die Holländer wurden hier sehr krank und viele starben. Es war Malaria, aber sie wussten es nicht. Hier steht dann der sogenannte "Fieberbaum", eine Akazienart, die hauptsächlich in Flussniederungen mit Moskitovorkommen wächst. Die weißen Siedler glaubten, dass dieser Baum die Ursache für die Krankheit war:
Wir befinden uns auf der Panorama Route, am nördlichen Teil fällt das Inlandsplateau abrupt und steil ab, fantastische Ausblicke auf die tiefer gelegenen Ebenen. Spektakulär ist der Blyde River Canyon, der weltweit dritttiefste Canyon, der dem Grand Canyon sehr ähnlich ist. Er ist 26 km lang und bis 800 m tief und gilt als eines der großen Naturwunder Afrikas. Die drei "Rondavels", runde Felsen, erinnern an die Hütten der Einheimischen. Weiter geht es zum nächsten Highlight des Tages, den Bourke’s Luck Potholes, benannt nach dem Goldsucher Tom Bourke, mit Wasserfällen und dem Fluss Blyde. Durch die Erosion und Auswaschungen sind tiefe Strudellöcher entstanden, so als hätte jemand die Löcher mit einem großen Bohrer erschaffen. Sehr beeindruckend. Dann geht es zu unserem Nachtquartier bei Hazyview, der Safari-Lodge "Hippo Hollow Country Estate", nahe dem Krüger-Nationalpark, Häuser mit Reeddach am Fluss Sabie. Wie der Name sagt, hier gibt es Hippos! Wir sehen eine Flusspferdmutter mit ihrem Baby und auch ein Krokodil direkt am Fluss. Abends werden hier die Tore geschlossen, damit die Hippos keinen Spaziergang direkt durch das Restaurant machen können.

10. Tag

Region Lowveld - Krüger Nationalpark - Region Lowveld

Worauf wir uns alle gefreut haben: der Krüger-Nationalpark steht auf dem Programm! Der Holländer Paul Krüger hatte sich für die Erhaltung der Tiere eingesetzt und den Park 1898 gegründet, seit 1926 gilt er als Nationalpark. Es ist eines der größten Wildschutzgebiete in Afrika, ist ca. 360 km lang und 60 km breit mit einer Fläche von 18.000 km².
Um 8.30 Uhr geht es los, die meisten von uns steigen auch an diesem ersten Safari-Tag in offene Jeeps um. Während der Fahrt ist es ziemlich frisch, gut, dass wir uns warm angezogen haben und auf Zwiebel-Look ausgerichtet sind. Zuerst sehen wir Elefanten am Wasserloch, jede Menge Impalas, drei Zebras und sonst bis zur Mittagspause…. Nichts! Wir möchten natürlich gerne die "Big Five" sehen: Elefanten, Nashörner, Büffel, Löwen und Leoparden. Das ist natürlich in einem so riesigen Park nicht alltäglich. In diesem Park ist auch alles grün: Gräser, Büsche, Sträucher, Bäume, Hügel, Berge - ganz anders als z. B. im Etosha Nationalpark in Namibia.
Ohne Ranger hätten wir wahrscheinlich auch später viele Tiere garnicht entdeckt. Der Tag heute ist sonnig, teilweise bewölkt und sehr windig. Vielleicht ist der Wind der Grund für das Fehlen der Tiere? Nach der Pause starten wir mit großer Hoffnung und siehe da: Kudus, Breitmaulnashörner, Geier, Büffel, Paviane und andere Affenarten, bunte Vögel lassen sich sehen. Wir erreichen noch ein Wasserloch mit Elefanten und Hippos. Dann weist uns der Ranger auf ein Warzenschwein, Elan-Antilopen und Gnus hin. Ziemlich weit entfernt sehen wir auch die Köpfe der Giraffen in den Bäumen. Vor Einkehren der Dunkelheit müssen wir den Park verlassen. Abends wartet draußen bei der Lodge ein afrikanischer Abend mit Zulutänzern und einem afrikanischen Buffet auf uns. Sehr lecker, es ist aber auch sehr kalt zum Sitzen.

11. Tag

Region Lowveld - Krüger Nationalpark - Region Lowveld (auf Wunsch)

Abfahrt 6.00 Uhr zur zweiten Jeep-Safari, kein Wind mehr. Wir beginnen am Numbi Gate - und heute haben wir sie ALLE gesehen! Ganz früh entdeckte der Ranger einen Leoparden auf einem Baum, eine Herde Impalas stand reglos da und schaute genau in die Richtung des Leoparden. Hinter unserem Jeep lief eine Löwin wieder ins Gebüsch. Ganze Büffelherden kamen des Weges, sie können bis zu 1 Tonne wiegen und gelten mit ihren großen Hörnern als besonders gefährlich. Es braucht mehrere Löwen, um einen Büffel zu erlegen.
Insgesamt haben wir heute mit unserem Jeep 12 Nashörner gesehen. Wenn man bedenkt, dass im ganzen Krüger-Park nur noch 500 dieser Tiere existieren, war das eine echte Seltenheit. Bei allen anderen Tieren tauschen die Ranger sich per Walkie-Talkie aus, um Tipps zu geben, wo sich gerade die Tiere aufhalten. Nashörner werden nach wie vor gejagt, darum darf hier keine Info erfolgen, die Nachricht könnte abgehört werden und die organisierten Wilderer auf die Spur der begehrten Hörner bringen. Das Horn erzielt astronomische Summen auf dem Schwarzmarkt. Selbst die meist schwarzen Ranger sind involviert. Sie sind arm und dadurch käuflich. Mehrere Elefantenherden, auch einzelne und kleine Gruppen haben wir gesehen, Krokodile, Nilpferde, Gnus, Wasserböcke, Kudus, Geier, Mangusten und dann den zweiten Leoparden an diesem Tag, ganz nah und dann direkt an unserem Jeep vorbei. Das war ein toller und sehr beeindruckender Tag.

12. Tag

Region Lowveld - Region Ezulwini/Swasiland - Hluhluwe /Südafrika (ca. 560 km)

Um 7.15 Uhr ist Abfahrt von der Hippo Lodge in Mpumalanga Richtung Swasiland. Eine lange Strecke von ca. 560 km liegt vor uns. Hügel, Berge, Kiefernwälder wie zu Hause. Frühnebel über Flüsse und Seen, die Sonne kommt heraus, heute haben wir einen strahlend blauen Himmel. Komy unterhält uns mit Interessantem über Land und Leute. Es gibt viele Stämme in Südafrika. Die meisten Leute sind Zulus. Früher war der Stamm der Zulus klein, der König wollte aber mehr. Er bekam Lesotho dazu, immer noch nicht genug, dann Swasiland und noch das frühere Rhodesien, heute Simbabwe, noch dazu.
Die Zulumänner müssen für eine Ehefrau 11 Kühe bezahlen, bei gebildeten Mädchen auch mehr. Das ist teuer, darum heiraten wenige Zulus, sie haben wohl "Langzeitverlobte" und viele Kinder, am liebsten Mädchen; denn dafür müsste der "Bräutigam" ja wiederum die 11 Kühe geben. Das ist viel Geld. Wein, Saft, Zucker, Reis und Kleidung für die Schwiegereltern. Einen Zulubrauch erzält uns Komy, der auch später noch für Gesprächsstoff sorgte: Die Zulufrauen und die jungen Mädchen bis 6 Jahre bewohnen eine Hälfte der Hütte. Der Zulumann, der ja mehrere Frauen haben darf, die andere Hälfte. Zulumänner haben einen Stock. Wenn der Mann klopft, heißt das, alle raus, außer die erwählte Frau. Sie kann nicht "nein" sagen oder Kopfschmerzen vortäuschen. Sie muss mit dem Mann schlafen. Anschließend geht die Frau wieder auf ihre Seite zurück. Der Mann kann nun noch beliebig oft mit dem Stock klopfen, und eine Frau nach der anderen auffordern, er will ja viele Kinder… Gleichgeschlechtliche Beziehungen sind in Südafrika erlaubt, in dieser Hinsicht liberal. Das hat auch mit der Kultur zu tun. Wenn ein Mann die Kühe nicht bezahlt hat, hat er die Tradition nicht akzeptiert. Eine verheiratete Frau könnte sich auch nicht scheiden lassen, es sei denn, sie kommt aus reichem Elternhaus; denn dann müsste die Familie der Frau die Kühe wieder zurückbezahlen. Die Kleidung der Zulu ist aus Springbockfell, nur der König trägt Leopard.
Die Leute leben in Südafrika vom Trinkgeld (z. B. Kofferträger), der reine Lohn, wenn denn Arbeit vorhanden ist, reicht nicht aus. Es gibt sichere Wohngebiete und Townships. Nur die besser verdienenden Menschen können sich eine Wohnung leisten. Diese wird meist mit mehreren Familien geteilt. Südafrika hat auch schnelle Züge. 2 Mio. Leute benutzen täglich einen Zug. Der Fahrpreis ist normalerweise zu teuer, darum fahren sie schwarz. ¾ von Platin weltweit gibt es hier in Südafrika. Die Mienen wurden 2012 wegen geringer Bezahlung von den Schwarzen bestreikt mit Stöcken und Steinen. Die Mienenbesitzer gaben trotzdem nicht mehr Geld. Die Schwarzen haben wenig Geld für Bildung. Darum können sie hingehalten und ausgenutzt werden.
Wir erreichen die Grenze zum Königreich Swasiland mit 1.4 Mio. Einwohner. Es ist die letzte absolute Monarchie mit König Mswati III, Hauptstadt Mbabane, Sprache Siswati. Das Land wurde vor kurzem umbenannt in "eSwatini", die Menschen heißen Swasi. Das Land ist kleiner als der Krüger-Nationalpark. Auch hier hohe Berge - die Schweiz von Afrika. Der Premierminister heißt Dlamini und gehört zum gleichen Clan wie der König. Der König steht für die Polygamie mit bisher 15 Frauen und vielen Kindern. Jedoch ist die Mutter des Königs die einzig wahre Königin. Wenn der König stirbt, regiert die Königin = Mutter des Königs. Wenn sie stirbt und der nachfolgende älteste Sohn zu jung ist, regiert der Premierminister. Erst wenn der Sohn 18 Jahre alt wird, kommt er an die Regierung. Wenn der König 2 Frauen hat und 2 Söhne, wird in der Familie der König gewählt. Die Leute sind auch hier sehr arm, der König hat alles, er ist unglaublich reich. Es wurde eine Diamantenmine gefunden, aber diese gehörte dann auch dem König. Im Jahr 2011 hatten 25 % Aids, heute bereits 40 %. Ganz junge Mädchen kommen und tanzen für den König, er sucht sich dann eine von ihnen aus, weil das Risiko von Aids dann noch nicht gegeben ist. Man geht eher zum Medizinmann als zum Arzt. Auch die Fälle der Tuberkulose steigen an. Die Leute können daher nicht arbeiten und leben in Hütten. Außerhalb gibt es auch schöne Häuser, weil sie dort nicht so teuer sind. Das erstBESTE (nicht das Größte) Krankenhaus von Afrika ist in Swasiland. Hier lassen sich aber nur reiche Leute behandeln, auch aus anderen Ländern. Zuckerrohr und der Tourismus bringen Geld ins Land. Die Drakensberge reichen auch bis Swasiland. Es gibt Privatparks. Dorthin kommen Leute, um zu jagen. Ein zweifelhaftes Jagdvergnügen! Aus den Eukalyptusbäumen werden Papier und Medikamente produziert, von den Bergen werden Specksteine gewonnen, bearbeitet und größtenteils an Touristen verkauft.
Die Einreise nach Swasiland ist etwas ungewöhnlich: aus dem Bus, ins Grenzbüro, Stempel in den Reisepass, zu Fuß über die Grenze, wieder ins Büro, 2. Stempel. Die gleiche Prozedur auch wieder bei der Einreise nach Südafrika. In Swasiland selbst haben wir einen Markt mit Kerzenmanufaktur besucht, handgefertigte, farbenfrohe Kerzen. Auch gibt es dort bemalte Tücher, Schmuckstücke aus Speckstein und sehr schöne Holzfiguren.
Zurück in Südafrika sehen wir die Nationalflagge wieder mit den Farben (je nach Interpretation): rot = Blut, blau = Himmel, weiß/schwarz = Hautfarben, gelb = Gold, grün für das Land! Im Dunkeln kommen wir in Hluhluwe an und übernachten im Anew Hotel.

13. Tag

Hluhluwe - St. Lucia - Durban (ca. 280 km)

Frühmorgens wieder Koffer in den Bus, auf uns warten zuerst jedoch noch offene 4x4-Geländewagen, wie im Krüger-Nationalpark, für eine Pirschfahrt. Wir haben einen weißen Ranger, worüber am Vortag noch Witze gemacht worden sind. Das Hluhluwe Wildreservat liegt im zentralen Zululand und ist der älteste Nationalpark Afrikas. Gespannt hoffen wir heute auf die Löwen, aber … zuerst einmal nichts gesehen! Nur ein alter Büffel liegt am Hauptweg, ein paar Affen in den Bäumen, einzelne Vögel. Dann auf einmal direkt vor uns: Breitmaulnashörner, die dann im Dickicht verschwinden, ein paar Meter weiter eine Nashornmama mit ihrem Baby, die wir eine ganze Weile beobachten können. Wir sehen noch Elefanten, eine ganze Giraffenfamilie am Berg, Warzenschweine aber leider auch heute keine Löwen. Das ist eben auch Glückssache und hat der Jeep-Fahrt keinen Abbruch getan. Landschaftlich und im Morgennebel ist das Reservat unglaublich schön, wohl ziemlich kalt. Die Zeit geht leider viel zu schnell vorbei.
Wir steigen um in den Bus und bereiten uns auf den Besuch eines Zulu-Dorfes vor, heute Kultur auf Museumsbasis. Komy bringt uns im Bus noch die Begrüßung und traditionelle Floskeln auf Zulu bei. Der Häuptling empfängt uns mit Handschlag. Jeder stellt sich auf Zulu vor - ganz witzig! Nach der Dorfbesichtigung geht es nach St. Lucia zu einer Fluss-Bootsfahrt. Hier leben Hunderte Nilpferde und Krokodile, die natürlich auch nicht alle da sind! Ein Krokodil liegt am Ufer, mehrere Nilpferde in Gruppen bekommen wir zu Gesicht, endlich reißt eines tatsächlich mal ganz weit das Maul auf, aber leider zu kurz für das ultimative Foto.
Nach weiteren 3 Std. erreichen wir am Abend die Stadt Durban. Wir checken ein im Hotel Balmoral und genießen das indische Abendessen. Auch hier, wie in allen anderen Städten in Südafrika, sind wir gewarnt, abends nicht alleine oder mit Taschen und sichtbarem Schmuck vor die Türe zu gehen. In Durban gilt das sogar am Tag. Hier gibt es kaum Weiße, der größte Teil sind Schwarze und Asiaten, davon viele Inder noch aus früherer Zeit die Inder.

14. Tag

Durban - Abreise

Letzter Tag. Das Hotel befindet sich direkt am 6 km langen Sandstrand. Durban ist eine bedeutende Industrie- und Hafenstadt mit dem größten Hafen Afrikas. Das subtropische Klima hier am Indischen Ozean lockt viele Urlauber an. Wir genießen die Sonne an der Strandpromenade.
Durban liegt an einer großen Lagune und wurde Weihnachten 1497 vom Seefahrer Vasco da Gama entdeckte, daher bekam diese Region den Namen Natal. Aus Port Natal wurde dann 1835 der Ort Durban, benannt nach Sir Benjamin D’Urban, der britischer Gouverneur am Kap war. Auf unserer Orientierungsfahrt sehen wir das Moses-Mabhida-Stadion. Durban war auch einer der Austragungsorte der Fußball-WM 2010. Mit dem SkyCar fahren einige von uns hoch auf die Plattform über dem Stadion und genießen eine herrliche Aussicht auf die Stadt, Strand, Victoria Quay und Hafen, Golfplatz - fantastisch!
Zum Abschluss besuchen wir noch einen indischen Markt. Es duftet nach unzähligen Gewürzen, ein Mitbringsel für zu Hause, vielleicht ein Bild, Tücher, Figuren - die letzten Rand müssen weg! Nun ist es tatsächlich Zeit für den Transfer zum Flughafen. Wir müssen Abschied nehmen von der Regenbogennation, nehmen wahnsinnig viele Eindrücke und Erlebnisse mit und werden immer wieder gerne davon erzählen. Der Flug geht von Durban nach Johannesburg und von dort weiter nach Frankfurt, wo wir mit South African Airways am frühen nächsten Morgen landen.

15. Tag

Ankunft in Deutschland

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