10. Tag
Heute Morgen geht es wieder, wie gewohnt, früh los, da wir heute die letzte lange Fahrt vor uns haben. Das Ziel ist heute über Mossel Bay und Swellendam wieder Kapstadt. Wir verlassen also das Ferienparadies Knysna, das auch oft als das Sylt von Südafrika bezeichnet wird.
Die Vegetation im direkten Umland ist wie ein Urwald, dicht und hoch bewachsen und es gibt wohl in diesem Wald auch noch einige wenige Waldelefanten. Diese sind aber so gut wie nie zu sehen, lediglich Spuren werden öfter gefunden.
Unsere Route führt uns weiter durch Wilderness, wo wir noch einen kleinen Fotostopp machen, um den schönen Sandstrand und die Felsklippen am indischen Ozean zu bewundern. Weiter geht es in Richtung Mossel Bay, Dieses kleine Örtchen war eine Anlegestelle der Spanier auf ihrem Seeweg nach Indien. Und hier wurde das erste Postamt Südafrikas gegründet.
Dies entstand dadurch, dass die ersten Schiffsreisenden einige aufgeschriebene Reiseerlebnisse in einem Schuh deponierten, den sie an einen Baum aufhängten. Dieser Schuh wurde dann immer wieder als Briefkasten für Post Richtung Europa oder in Richtung Indien benutzt. Auch wir werfen eine Postkarte in den jetzt hier aufgestellten Schuh-förmigen Briefkasten ein.
Außerdem ist hier ein Schiff aus der Zeit der Entdecker ausgestellt und ein kleines Muschelmuseum, das wir aber aus Zeitmangel nicht mehr zu sehen bekommen. Die Umgebung besteht wieder aus Fetherbed- Vegetation, nicht so hoch bewachsenes, aber durchgehend trockenes Grasland mit kleinen Sträuchern.
Der nächste Stopp ist an einem Safari-Game Park, wo wir eine Safari durch die weiten Gehege des Parkgeländes bekommen. Wir sitzen in Jeeps, wie auch schon im Krüger Nationalpark, allerdings ist die Fahrerin auf den buckeligen Wegen schnell unterwegs.
Im großen Gehege sehen wir Gnus, Springböcke, Zebras, Straußen, Giraffen und auch Impalas, wobei Marie uns auch immer etwas dazu erzählt und alle Fragen beantwortet. In einem anderen Gebiet, hinter einer Sicherheitsschleuse, sind zwei Löwen. Wir fahren zweimal in dieses Gehege, beim unserem ersten Besuch sehen wir die Löwin nur kurz, beim zweiten Mal liegt sie nach dem Trinken platt auf der Seite und schläft.
Wir fahren nicht zu nah an die fast wilden Tiere heran, damit diese ihre Scheu vor dem Menschen nicht verlieren. Die Safari dauert 2 Stunden und die anderen Reisenden, die die Safari nicht mit machen, haben die Gelegenheit den Pool zu benutzen oder die Reptilien und einige Wildtiere anzuschauen, die direkt an der Station sind.
Nach dieser erfrischenden Abwechslung geht es mit dem Bus noch 2 Stunden bis nach Swellendam. Das Wetter ist heute meist etwas drückend warm, aber während wir im Bus sitzen, kommt auch mal ein kurzer aber kräftiger Regenschauer herunter. Das ist das erste Mal, in diesem Urlaub, dass wir Regen erleben.
In Swellendam können wir dann vor oder nach der Mittagspause das Drostdy Museumsdorf besuchen, welches einen Einblick in die Handwerke und das Leben im 18. und 19. Jh. gibt. Die Gebäude sind im sogenannten kapholländischen Stil und mit Rieddach gebaut und die Werkzeuge sehen auch ziemlich gleich aus zu den Werkzeugen, die man bei uns in Museen über diese Zeit auch zu sehen bekommt. Swellendam wurde von den Buren 1745 gegründet und ist nach Kapstadt und Stellenbosch die drittälteste Stadt Südafrikas.
Nach dem Mittagessen geht es dann auf die restlichen 200 km bis Kapstadt. Links und rechts der Autobahn gibt es abgeerntete Getreidefelder und große Schaf- oder Rinderweiden. Allerdings scheint hier ohne Bewässerung nicht viel zu wachsen. Aber es ziehen sehr dunkle Wolken über uns hinweg, die ab und zu auch wieder leichten Regen bringen.
Pola erzählt uns noch etwas über das afrikanische Schul- und Sozialsystem und die Politik in Südafrika. Zirka 60 km vor Kapstadt kommen wir dann durch große Apfelplantagen und Pola erklärt uns, dass dies die größte Apfelanbaugebiete Südafrikas sind und auch einige Grany Smiths nach Deutschland exportiert werden.
Die Fahrt führt uns dann über die Hottentotten-Berge und vorbei an Somerset West nach Kapstadt. Dort beziehen wir wieder das Capetonian Hotel, in dem wir schon beim letzten Besuch in Kapstadt waren und einige machen sich noch auf zur Waterfront.
Wir allerdings sind von der Busfahrt schon so kaputt, dass wir uns das für morgen Abend aufsparen.